R ü c k r e
s e v o n
A r s a g a
Grundes gegraben, aber mit Sande verschüttet, wovon wir zwey
bis auf beynahe zwey Faden tief ausgraben mufsten, um Wasser
zu erhalten. Dieses war zwar anfangs süfs und. angenehm genug,
wurde aber, nach weniger als 24. Stunden, einem mit Digestiv
und Bittersalze, auch etwas Selenit angeschwängerten,
und mit Alkali übersetzten Gesundbrunnen ähnlich, so dafs man
sich den Durst damit nicht löschen konnte, und immer mehr
ermattete, ’ je mehr man davon trank. Dennoch; war es nicht
merklich abführend und auch nicht unangenehm zu trinken,
zumal da es kalt aus dem Sande quoll. Von der Sandseholle
konnte man in OSO. und O. die Hügel von A r s a g a r , von O.
bis N. und NW- herum geringe flache Höhen der Steppe, und
in ! NNW. sehr fern über jene Höhen hinaus , einen ziemlichen
Berg sehen, der T S c h a p t s c h a t s c h i zu .seyu schien. — Mus
arenarius war hier nicht selten, so wie auch die niedliche E i d
e chs e mit dem kräuselnden Schwänze. 'S co rpion en waren
auf Arsagar oft anzutreffen, ingleichen die sonst schon beschriebenen
seltenen Ten'ebriones dieser Gegenden. Schlangen zeigten sich
daselbst sparsamer, als man wegen der vielen Höhlen hätte ver-
rnuthen sollen. Auch von Füchsen und Wölfen war in dieser
Einöde nichts: zu sehen; wohl aber die bgeohrten Schweinigel,
die sich vermuthlich von Schlangen und Käfern nähren. ;Ich
habe sie bis auf das, Maul und die Klauen ganz zusammen gerollt
eine lebendige Schlange von dem Schwänze an verzehren
sehen, ohne dafs sich diese wehren oder lofs machen konnte.
Wenn man von Arsagar gerade auf T s chapt s chat s chi reiset,
so kommt man über lauter Salzgründe und salzhafte Flächen.
Unsere Brunnen auf C h o n g g o r lagen in dem westlichen Sand-
s t r i che , der von der Gegend von Tschernoijarsk bis Sal tan-
mur ät streicht und verschiedene Beynamen in seinen Theilen
hat. So wie diese Kette von Sandhügeln durch eine sandhafte
Steppe zusammen hängt; so ketten sich, tlieils durch kleine Anhöhen,
theils durch Salzgründe und salzige dürre Steppe, die
Gypshügel Von Arsagar südostwärts mit den obbenannten Hügeln
S c h o o g o t und vielleicht mit denen gegen die See, bey Kas-
s alg än und hi der Gegend, von Gü r j e f bemerkten Gypsgegen-
den, nordwestwärts aber mit dem Steinsalzberge Ts cha pt s cha -
t s chi , und dieser weiter mit dem Berge Bo g d o , an dessen Fufse
der schöne Salzsee und ein weitgestrecktes Gypsfeld liegen, ja
vielleicht, durch die fortgehenden Salzgründe (Cha k i ) und den
Salzbach Z u r c h u l i Ga s choon, mit der sehr salzreichen Gegend
um den See El t o n , ingleichen mit dem Ursprünge der in den
Uru s l an und grofsen Usen fallenden Sol änkabäche , in einem
ununterbrochenen, bis an das vom Ural ’ ausgehende Steppengebirge
(Ob t s c h y i S y r t ) hinauf reichenden Salzstrich zusammen,
der mit querlaufenden Salzgründen in den westlichen Sandstrich
eintritt, längs dessen östlichem Rande aber der mächtige Sandstrich
N a r y n , dem westlichen ähnlich, seinen Zug hat, und
über die Gegend des El tonsees hinauf reicht, wo er am beträchtlichsten,
und in den Gründen reich an Baumwerk ist, welche
Beschaffenheit auch dessen südliches Ende, D e l t e -m o d u n
von den'Kalmücken genannt, (zwey Tagereisen vom Orenburgi-
schen Wege südwärts und eine Tagereise von Arsagar) haben
soll. Man könnte diesen Salzstrich für einen vormals von der