eingehen, müssen künftig, nach der Vorschrift, regulär, von Ziegeln
oder Holz, nur mit steinernen i Grundlagen, erbauet Werdern
— Die besten Gebäude waren jetzt, um den Hauptplatz,
auf welchem die Cathedral- und noch eine steinerne Kirche steht,
das Statthalterhaus und gegen über die etwas niedriger gelegenen
zwey Gerichtsgebäude, das noch niedriger : am Berge gelegene
Haus des Vicegouverneurs, . das , Obercommendantenhaus, ein
Schulgebäude und einige Privathäuser mit Budengewölben versehen,
deren noch mehrere auf der Hauptstrafse in die Augen
fallen. Unter den sonst in der Stadt zerstreuten Privathäusern
war das» Subofsche, das Tfcliemissofsche und des Apothekers
Petersons Haus die besten. Beyde letztere sind /mit schönen Gärten
und Gewächshäusern versehen. Von geistlichen Gebäuden
hat die Stadt ein sehr altes. Mönchskloster mit. zwey steinernen
Kirchen; ein Nonnenkloster ebenfalls mit zwey Kirchen; beyde
etwas niedriger, als die im Jahre 1717 erbaute Haüptkirche gelegen;
aufserdem noch vier steinerne, und in der Vorstadt zwey
hölzerne Kirchen. Ein niedriger, djenseit der Pensa gelegener,
schlecht gebauter Theil der Stadt, der im Frühjahre unter;Wasser
steht und eine steinerne Kirche hat, ist nicht mit im! neuen
Plane begriffen und soll nach und nach eingehen, hat auch jetzt
nur durch eine sehr verfallene Brücke mit der Stadt Gemeinschaft.
Die Strafsen der alten Stadt, welche man, nach dem neuen
Plane, gerader und bequemer zu manken sucht, sind, wegen der
bergichten Beschaffenheit des Bodens sehr unbequèm und krumm,
zum Theil für Wagen mit ungewohnten Pferden gefährlich, so
gar dafs in der nach dem Pensaflusse hinab führenden Strafse
die Räder gehemmt werden müssen, wenn man nicht Gefahr
laufen will. Diese bergichte Lage giebt freylich der Stadt frische
Luft und geschwinden Abzug der Feuchtigkeiten, nur sollte von
der über der Stadt noch anlaufenden Höhe das Schnee- und Re-
o enwasser durch Gräben um die Stadt abgeleitet werden, da-
mit es nicht durch die Strafsen ablaufen müfste.
Gleich unterhalb der Mündung des Pensaflüfschens ist über
den Suraflufs eine Brücke, die auf den Simbirskischen Weg
durch den bergigen und waldreichen Troizkischen Bezirk führt.
Oberhalb der Stadt fängt, dicht am Pensaflusse bey einer Regenkluft.
eine der ältesten, nach und nach gegen die Tatarischen
Einfälle angelegten Grenzlinien an , welche von dem Suraflusse
anfängt, aus einem Wälle und Graben besteht, und von hier
weiter auf W e r c h n o i - und N i s h n o i - L o m o f , von da auf
K e r e n s k und weiter auf T am b o f fortgelit *).. An diesem
Walle liegt, bey dem darüber kreuzenden Saratofschen Wege,
ein weitläufiger Kräutergarten des Apothekers- Peterson, und jenseits
die zur Erbauung der Stadt angelegten Ziegelscheunen..
Handel und Gewerbe fangen in Pensa mehr und mehr an
zu blühen; die Russischen Kaufleute und Handwerker sind durch
*) Diese Defensionslinie geht auf dem rechten Ufer der Su r a tunaB his
zum Ausflusse der Insa oder Xssa, wf* sie einer altem, im. e r s t e n
T h e i l e meiner vorigen R e i s e n S. 82- erwähnten Linie, die von
S im b i r s k , über J u s c h a n s k , T a g a i , . K a r s s u n , U r e e n , Pogo~
r e l o i , Ar g a s ch , auf S u r s k geführt und weiter auf I n s a r a , S a r a n s k
und A te mar fortgesetzt war, begegnet, und sich an selbige ansebliefst.