Platte 5. eines Kalmückischen Pfaffen; auf der fü n f t e n Pl a t te aber ein
Kalmücldsches Weih und ein Mädchen dieser Nation. Auf bey-
den ist der Ausdruck der Gesichtszüge dieser, so stärk, characte-
risirten Nation vollkommen getreu, und ich habe den Physio-
nomisten zu gefallen noch von einem acht Mongolischen und
Y' ignettevon einem Kalmückischen Mädchen auf der! v i e r t en Vign e t t e
/l' Silhouetten heyfügen wollen,- die das wahre Profil dieser zwey
verschwisterten Nationen, im reinsten Zustande,; , ausdritcken.
Die Silhouette eines No g a i s c h e n Jüng l ing s , welche dabey
gestellt ist, wird beweisen, wie stark diel Mongolische Form,
auch bey so vieler Vermischung mit Tatarischem Geblüte, sich
bey den Nogaiern seit so vielen Jahrhunderten noch erhält, und
wie sehr sie sich allen andern! Nationen, mit welchen sich die
Mongolische vermischt hat, z. B. der Chinesischen, denen jenseit
des Baikals wohnenden Russen, u. s. w. einzudrücken fähig ist.
Reise Jenseit J enata e fkä wird die absinkende Steppe immer
4s t r a - sandiger und hat stellenweise grofse Flugsandschöllen, die im-
ch an . mer häufiger werden, und überall häufig unter dem.Sande Mu-
schelgrufs und etwas calcinirte Caspische Muscheln zeigen. Die
trockene Steppe ist hier überhaupt nur 2 bis 3 Faden über der
AVoIga erhöhet und sehr hügelicht. Die Niedrigung ist wohl begrünt,
voll dickstämmiger Weiden und mit Tulpen wie' besäet.
Iris purnila kommt auch hier in zwey Farben, nämlich violet
und gelblich schattirt, vor. Auf den Sandschollen blühten jetzt
schon häufig zwey schöne Astragali, die später auf der ganzen
Caspischen Steppe allgemein angetroffen werden. Der eine gelbblühende
ist von Lin n e e sehr uneigentlich A. trogoides genannt
worden; der andere, den ich vormals mit A. depressus verwechselte,
ist unter den L in n e i s c h e n Gattungen nicht befindlich,
und blühet weifs oder röthlich.
Bey K o s s i k o f s k o i Stani z (25 Werste) fing auf den
Sandhügeln 'das schöne Ornithogalum reticulatum *) häufig an zu
werden, und ist es in der ganzen Gegend um Astrachan; es wundert
mich daher, wie es von Gme l in hat unbemerkt bleiben können,
der doch so gar viele gemeine Pflanzen gern für neue hielt,
wenn er sie nicht gleich erkannte. Es wächst am liebsten zwischen
den Wurzeln des grauen Seewermuthes, und des frühblühenden
Rietgrases. Hier blühte auch eine kleine, rauhe Spielart
des Ranunculus falcatus, ferner Lithospermum. arvense, Vermied
verna, Iris pumila von dreyerley Farben und ganz kleine Tulipa
sylvestris. Astragalus alopecuroides und Atrapliaxis fingen an sich
zur Blüthe anzuschicken.
Da die anhaltenden Seewinde das Wasser in der Wolga
angeschwellt und die Niedrigung zum Theil überschwemmt hatten,
so mufste ich meinen Weg über beschwerliche Sandhügel
nehmen, und kam also erst spät des Abends nach Samjango-
rodok, wo ich übernachtete.
Die Sandhügel hart um S amj a n g o r o d o k sind hoch über
eine Thonschicht zusammen gewehete Flugsandschollen, in welchen
die von L in n e e so genannte Pallassia caspica, nebst Cori-
spermum squarrosum, Hedysarum Alhagi, Spartium apliyllum und
andern Sandpflanzen, häufig wächst. Erstere schlug jetzt, so