haben geben wollen; welches ich desto mehr bedaure, da mir
selbige sonst nirgends vorgekommen, und unstreitig neu ist.
Unter 'denen von jenem Hügel östlich und südostwärts liegenden,
ist noch einer, in welchem der dünnblätterige Schiefer
in der Mittagslinie streichend sich z e ig t, und lagenweise
mit einem scharfen, aus Bittersalze und natrösem Kochsalze
gemischten Beschläge auswittert.
Der äufserste Hügel gegen Südost ist ein langer N. und S.
gestreckter Gypsrücken, hoch und felsig, von welchem man von
SO. bis nach N ., aufser einigen kleinen Klippen, nichts als reine
Steppe sieht.
Unter den westlichen Hügeln ist ein zweyter, beträchtlicher
Rücken, noch länger als der erst beschriebene, aber kaum 10
Lachter senkrecht hoch, an welchem sich auch der Sandschiefer
zwischen dem Gypse zeigt. Die Lagen streichen da NW. und
SO. hin und wieder wogig, und sind gegen Osten fast rechtwinkelig
gestürzt. Gleich dabey liegen südlich und nördhch
zwey andere kleine Hügel, wo er gleichfalls zum Vorscheine
kommt; ja er zeigt sich auch,, so wie der in eben diesem Berge
liegende, lagenweise mit Thon durchzogene Gypsschiefer, auf
einigen mittlern der südlichen Hügel.
Ein anderer, im Abstande einer halben Werst westlicher
gelegener, geringerer Rücken, zeigt ganz den mit Thon durchzogenen
Gypsschiefer. — Merkwürdiger aber ist derjenige, zwischen
beyden erst beschriebenen gelegene, längliche Berg, auf
welchem ganz oben, von den Kalmücken, in zwey Schürfen nach
Blätter - Selenit (Glacies Mariae), zum Weifsen der Schaffelle,
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gegraben worden, und wo sie ein Wahrzeichen von über einander
gestapelten Steinplatten errichtet haben. Dieser aus mürbem
Gypse, mit eingestreuten, oft einige Spannen grofsen Platten von
Blätter-Selenit, bestehende Berg zeigt auf der Seite flötzartige,
durch einander gestürzte, hin und wieder wellenförmige oder
auch gebrochene Lagen von derbem, graubandirten Tafelgypse,
von der Dicke eines halben Zolles und darunter an, bis zu der
Dicke von zwey Zollen und darüber. Die dickem Lagen sind
weifs, mit parallelen grauen Linien, in ungleichem Abstande gebändert;
die geringem sind mehr grau, mit dunkeln, parallelen
Linien. Die dickem Lagen lassen sich wie Marmor poliren.
Die allermeisten endlich, sonderlich die südlichen Hügel,
worunter viele ziemlich kleine, und die meisten steil und oft
klippenförmig sind, bestehen aus einem mürben, nicht völlig
saturirten, hin und wieder mit Säuren brausenden, schwammigen,
oder wie es scheint, vom Seewasser ausgefressenen, > weifsen Gypse,
der voller Höhlungen ist, und wie ein Schwamm Wasser einsaugt.
Die Zellen und Röhren desselben laufen oft, wie in einem
Mäandriten oder Gehirnsteine, von der Fläche parallel hinein,
oder er sieht auch wie eip um Moos und Wurzeln entstandener
Sinter aus. Ursprünglich scheint es ein mit Kalk vermischter
Gyps gewesen zu seyn, dessen völlig saturirte, auflöfsliche
Theile das vormals darüber hin spülende Seewasser, vielleicht
auch die Tagewasser, nach und nach ausgenagt, die kalkartigen
aber verschonet haben. Dieser an der Luft leicht zerfallende Gyps
zeigt sich auch überall auf der Ebene, sonderlich am Fufse der
Hügel, und auf den kahlen, gypsmergelichten, mit Erdflechten
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