Van dem Einbusen, in welchem B o l y k l e a liegt, folgt
niedriges* Sandufer1, bis zu einer Kluft S uwe t , in welcher-■ sich
einige übergebliebene, besonders abgedankte Wolgisclie Kasaken
bey einander angebauet haben und so' wohl Garten-! und Ackerbau,
als Fischerey treiben. Hier steigt das Sandflötz wieder mit
einem Hügel auf, * zeigt*auch wieder versteinerte Massen, bis es
endlich bey einer kleinen; Kluft' mit einem eisenrothen Neste absetzt.
■ 1 Zehn Weräte'vön Bo l y k l e a folgt eine Strecke des Ufersj
wo das Sandflötz unten gelblich ist, darüber ein sanft -gegen Süden
ansteigendes,* mehr als anderthalb Lachter* mächtiges, scharf
abgesetztes-wöifses Sandlager, über demselben aber eist röthlieh-
gelben, 'dann graben Sand hati -Nach einigen Wersten sinkt* obiges
Sandläger eben so unmerklich vvieder1 auf die -Wasserfläche
herab Und wird von einem Weifsliclien hohen Sandufer ersetzt,
bis zu einer Kluft',* wo eine niedrige I.andeoke vor springt, hinter
welcher wieder hohe Sandflötze bis zur Pr o l e i k a anliegen. nt.:
Da’hier die Wo 1 ga, wegen der vielen offenen'Stellen,' wo
sich schon Enten eingefunden hätten, ziemlich gefährlich-zu werden
schien, so wollten wir von hier aus den Versuch machen,“
über die Höhen einVn Landweg! - ZU Stichen.-- 'Allein w ir waren
kaum eine Werst die Höhen hinanfv *da< w ir wegen des Mn und
wieder ellentiefen Schnees uMlkehien-j und rkeil es gegen Abend
gieng, in den elenden Wohnungen der Neubauern zu P r o l e i k a
übernachten mufsten. Das Dorf ist indessen, bey1 aller seiner
Arrnuth, sehr, volkreich und hat auch einen schönen und weitläufigen
Landstrich zu bey den Seiten des Thals zu bebauen, aber
wenig Holzung. Die Wohnungen sind zu beyden Seiten des
Baches weitläufig gelegen.
Dén zoten März früh mufsten wir also unsere Reise auf der
Wolga fortsetzen,: so mifsliches auch war.,;— Gleich bey P r o l
e ika zeigt das Ufer noch solche Steinknauer, wie bey Ka r a -
wainoi . Darauf fängt ein ansteigendes gelbes Sandflöt.z an,
welches immer dicker zum Vorschein kommt, und den obersten
Theil der Ufer entnimmt. ■ Bey dér Kluft Sint s c l iuch a ist es
unterbrochen. Gleich darauf durchschneidet selbiges, in dem geringen
• Abstande von etwan Wersten, .eine; kleine namenlose
Kluft und eine gröfsere, die wegen der darin angelegten Kohlgärten
den Namen Ka p u s tn o e führt und noch eine; andere namenlose
Schlucht Dieses Sändsteinflötz erhebt sich immer mehr
und' mehr und bildet die wohl 12 bis 15 Faden über die Wolga
erhöhten S t r e ln y e G ö r y (Pfeilberge). Bey dem S t r e ln o i
Buj erak , gleich wo diese Berge angehen, macht das Felsenwerk,
hoch am Ufer;'eine gegen die Kluft dem Flusse parallel laufende
Felsenmauer mit einer thurmähnlichen Spitz«. Gleich unterhalb
der Kluft aber fangen, die Felsen an, zu oberst am Ufer allerley
Gestalten von Köpfen oder Büsten auf Postamenten darzustellen,
die neben einander aus der Dammerde hervor ragen. Gleich
darauf (10 Werste von Pr o l e ik a ) theilt Sc l i i rokoi B u j
erak (breite Gruft) dieses hohe Ufer, welches drey Werste
weiter hin, bey Wo d ä n o i Buj e rak (Wassergraft) endlich absetzt.
An der Mündung dieses letztem liegt jetzt ein Dorf von
etwan 200 Neubauern aus dem Gschazkischen und andern Gegenden.