Die P s c h e d u c l ie n , unter welchen eine Familie A lia s e ch
gehört, haben Ackerbau und zum Theil am rechten Ufer des
Kuban auch etwas Viehzucht, sind aber räuberischer, als ihre
Nachbarn, mit denen sie oft Händel haben. Unter ihnen lebt
auch der Sultan T s c h o b a n - g i r e i vom Stamme der Krymi-
schen Chane, und besitzt einige Unterthanen. — Das Gebirge
nähert sich hier dem Kuban auf dreyfsig Werste, und hat starke
Waldungen.
Der fü n f t e , jetzt unter Türkischer Hoheit stehende Tscker-
kessische Stamm ist H a t tu k a i. Diese wohnen:
1) Am K a r a -K u b a n , den die Tscherkessen A f ip s nennen
und an welchem die Dörfer B e t z i und (weiter unten)
P a d is , dem Usden P a d is e gehörig, liegen. Der K a r a -
k u b a n ist ein ansehnlicher Flufs, besonders Wenn Schnee
und Regenwasser ihn überfüllen, da er nicht ohne Boote
zu passiren ist. Er fällt in die linke Seite des K u b a n
und von seinem Ausflusse an hat letzterer niedrige Ufer,
überschwemmt im Frühlinge, auf seiner linken Seite, eine
fünf bis sechs Werste breite Niedrigung, und macht Moräste
, die bis zu seiner Mündung fortziehen;
2) Am Bache U b in , der zur Linken bey Padis in den
K a r a k u b a n fällt und das Dorf P z u c h a c h a i an sich hat;
3) Am G i l l oder 111, an welchem die Dörfer S c h e r e tu k ,
dem Fürsten des Namens gehörig, und die Dörfer Hat-
t u k a i ;
. 4) A s ip s oder A s c h ip s , woran die Dörfer S a u b a i des
Usdens gleiches Namens.
Die H a t tu k a ie r bewohnen den Fufs des schwarzen Gebirges,
bis an die Moräste des Kubans hin, deren südliche Seite
der J am a n - fs u umgiebt. Unter ihnen hält sich ein Sultan
B a c h t i - g i r e i vom Krymischen Geschlechte auf, der zwar wenig
Unterthanen, aber vielen Einflufs bey ihnen hat.
Noch ein kleiner, nur aus sechs Dörfern bestehender Zweig
der Tscherkessen ist hier zu erwähnen, die den Stammnamen
S c h a n i oder S a n i führen. Vier dieser Dörfer liegen am Flusse
A t ta k um und zwey unterhalb, an einem kleinen See. Sie bewohnten
ehemals das rechte Ufer des Kuban, oberhalb K o p y l ,
entflohen aber im Jahre 1778, bey Annäherung der Russischen
Truppen, auf das linke Ufer des Kuban, zugleich mit den Einwohnern
von Taman. Sie gehören einem Fürsten M is o s t M e -
l i k i r e i S a n a , können 200 Mann wohlbewaffnet stellen, bauen
das Land und besitzen auch Viehzucht, sind aber ärmer, als die
übrigen Tscherkessen, und daher grofse Räuber.
Endlich wohnt noch ein kleiner Tsckerkessenstamm, S ch a -
g a k i , dicht unter A n a p e am B u g u r und dessen kleinen Nebenbächen.
Sie gehören einem Fürsten M am e t g i r e i - Sane
und wohnten sonst auf der Stelle, wo A n a p e angelegt ist. Sie
sind mehrentheils durch die Überfälle der Natuchaschen und
durch die Pest aufgerieben worden, so dafs nur wenige übrig
sind. Ihr Fürst S a n e war reich, handelte und hielt eigene
Schiffe im schwarzen Meere. Er steht, wegen seines Einflusses
auf die Nachbarn von Anape, bey der Pforte in Ansehen. Ich
hörte, dafs bey der Eroberung von Anape, in seinem Bade, im
Dorfe T s c h e r a k e e , 6 Werste über dem Ausflusse des B u g u r ,