würde, tuid worunter uns die Laken- Rasch.- Baumwollen- und
Eisenkramfabriken, zur Verminderung der Einfuhre, am nötliig-
sten wären, nützliche inländische Manufacturen erweckt werden
könnten, die sich durch Ermunterung selbst nach und nach verbessern
würden, besonders wenn den Manufacturisten einige Vortheile,
zum Beyspiel Befreyung von der Recrutirong, fürs erste
zugestanden werden möchten.
Den 21 sten setzten wir bey anhaltendem sparsamen Schnee
unsern Weg auf W o lo d im e r fort, und kamen zu dieser vormaligen
Grofsfürstlichen Residenz, wo nun ebenfalls eine Statthalterschaft
angestellt ist, gegen Abend an. Ich habe diese Stadt
ehemals wegen ihrer Lage und schönen Aussicht gerühmt; sie
zeigt sich aber jetzt, wegen vieler neuer, steinerner Gebäude und
guten hölzernen Wohnungen, so wohl in den Strafsen, als auch
in der Feme, sonderlich von den Höhen jenseit der Kljasma,
noch weit vortheilhafter, als zuvor. Nur Schade, dafs wegen
ihrer Lage in einem sandigen dünn bewohnten Landstriche, und
wegen Mangel an Verkehr und Handelscommunication, diese
sonst so anmuthige und ansehnliche Stadt schwerlich jemals in
beträchtliche Aufnahme kommen wird.
Auf der K lja sm a war jetzt, wegen des vorhergegangenen
Thauwetters, das Eis schon so unzuverlässig, dafs man überall
Öffnungen sähe und am jenseitigen Ufer die Pferde einbrachen.
Da ich nun mit den Meinigen ausstieg und ihnen den Weg nach
dem Ufer zeigen wollte, fiel ich selbst bis an die Hüften in feine
zugeschneyte Öffnung; weil aber am Ufer keine Wohnungen sind
und nochmals über den Flufs zu fahren noch weniger zu
rathen war, so fuhr ich so nafs als ich war, in Pelz wohl eingewickelt,
die 37 Werste lange Station bis zu der neueingeweihten
Kreisstadt S u d o g d a , die jedoch noch wenig Vorzüge vor einem
Dorfe hatte. Die Folgen dieses Zufalls zeigten sich erst imFrüh-
linge, und sind für mich der Anfang eines kränklichen Lebens
geworden. — Noch an eben diesem -Tage (den 22sten) kamen
wir bis nahe an M u r o n , und am lösten diese Stadt: vorbey und
bis L om ow a . Der warme, sandige und mit Fichten dünn bewaldete
Boden war schon fast ohne Schnee und das Eis des Ok-
kaffusses, auf welchem und einem Nebenarme desselben, man
fast 12 Werste, bis L ip n ä zu fahren hat, sehr unsicher, sonderlich
unter der Stadt, wo zum Waschen der Leder und des Woll-
und Leingarnes der hiesigen Manufacturisten, häufige Öffnungen
in das Eis gemacht zu werden pflegen.
Den z/^sten erreichten wir A r s am a s , wo ■ wir Abends spät
über . den schon ziemlich gefährlichen Teslc hä flufs einfuhren.
Bey L ip n ä schon verwandelt sich der zuvor sandhafte Boden auf
einmal in schwarzes fettes Ackerland, welches alle flache hohe
Ebenen bis Arsamas einnimmt und dem Hanfbaue sehr günstig ist,
von welchem wir auch bey allen Dörfern, die zur Röstung während
des Winters anfgethürmten Haufen und ausgebreiteten Bunde
häufig sahen.
Die Stadt A r s am a s scheint an-Gewerbe zuzunehmen; aber
an Gebäuden hat sie sich nicht verschönert. Sie hat noch eben
die engen und krummen Strafsen und Allrussischen hölzernen Häuser,
die ich sonst" da fand. . Auf dem Markte sind an der Burg
einige Reihen .steinerne Buden neu erbaut. Auf der von der