ansehnlichen Grabmäler der fürstlichen Familie D sh am b u la t . In
einem Zuge von Westen nach Osten, doch nicht in einer Reihe,
stehen sechs steinerne Grabgebäude, wie sie die s ie b e n t e V i g
n e t t e vorstellt, alle aus einer weichen Art von Saxum metalli-
ferum oder P ip e r in o ordentlich aufgemauert, und vor dem
westlichsten ein Grabhügel (K u r g a n ) , auf welchem das Grab
eines H a d s h i, mit einem Inscriptionssteine und rund umher
viele andere, theils mit weifsen Kallunergelsteinen aufgesetzte,'
theils mit Flechtzäunen umgebene, oder nur m it; Steinhaufen
bedeckte Gräber lagen. Das nächste ansehnlichste Monument
daneben ist ein viereckiges, sieben Arschinen grofses, offenes
Gemäuer, mit Knöpfen auf den Ecken. Dann folgen, kaum
zehn Schritt aus einander, zwey achteckige, sehr dick aus
gehauenen Steinen aufgeführte Grabcapellen, die zugewölbt und
mit einem Knopfe geziert sind, deren Durchmesser etwan fünf
Arschinen und die Höhe Faden beträgt. Nur drey Schritt
davon steht ein tgröfseres, auf zehn Arschinen geviertes Gemäuer,
mit Knöpfen auf den Ecken, und vier und zwanzig Schritt davon
noch eine viereckige Capelle, 6 Arschinen im Durchschnitte,
mit einem viereckigen Gewölbe bedeckt. Südwärts vor diesem,
in einem Abstande von 20 Schritt, steht ein mehr als mannshoher
Stein aufrecht, der an zwey Ecken durchlöchert ist. Bey
dem ersten viereckigen Gemäuer steht etwas südwärts, in einer
schrägen Lage, ein länglich viereckiges, einen Faden hohes Grab-
liäuschen mit einem keilförmigen Dache. Alle Gebäude haben
an der Südseite, mitten in der Mauer, ein Fensterchen, zu
welchem man mittelst ein Paar steinerner Stufen steigt, und
über dem Fenster einen Stein mit erhaben ausgehauener Tatarischer
Inschrift, die gemeiniglich mit einer röthlichen Farbe
überstrichen is t , die ich aber zu copiren keine Zeit hatte.
Alle diese Gräber sind aus einem weichen Saxo metallifero,
der sich gut zu Werkstücken behauen läfst, und aus einem
eben so weichen, weifsen Mergelsteine aufgebaut. — Unter
den Steinen der Grabhügel fand ich rothe und schwarze,
vollkommen kenntliche Laven, die von einem hier irgendwo
im Vorgebirge des Caucasus befindlichen, alten Vulkan
zeugen, deren eigentliche Herkunft ich aber nicht ausfragen
konnte.
Fast zehn Werste hatten wir noch von hier, nach Passi-
rung des geringen B a k s a n - y s c h , über mehrentheils ebene,
sanft ansteigende Fläche, bis zu dem Lager am B a k s a n , wohin Lager
unsere Reise gerichtet war. Schon fast vom M a lk an hatten3”1
wir das Schneegebirge im Gesichte und sahen es immer deutlicher
und näher. Bey dem Lager selbst, das auf 60 Werste
von G e o r g ie f s k war, schien es uns ganz nahe zu liegen. Der
E lb u r u s , der hier nur 30 bis 4° Werste oder nach andern
Aussagen eilf Stunden reitend, also etwan 55 Werste fern *) geschätzt
wird, lag etwasrechts, das Schneegebirge des T s c lie g em
und B a k s a n recht vor uns in Süden, und die übrigen Schneegebirge
in einem sich entfernenden Zuge südostwärts. Kurz, ehe
*) Eben so#weit soll er vom B e s c b t a u entfernt seyn.