General v o n M e d em geschlagen wurde und Rufsland huldigte.
Seine Linie starb mit dessen Sohne aus. K a s b u la t von der
andern Linie, wurde als Amanat getauft und ist jetzt unter dem
Namen Kn'äfs D m i t r i W a s s i l ie w i t s c h T a g a n o f Commen-
dant in Mosdok.
Alle N o g a ie r tragen noch in ihren Gesichtszügen die Spur
ihres Mongolischen Ursprunges mehr oder weniger an sich; ja
einige sehen noch ganz, wie die aus der ersten Vermischung
des Mongolischen oder Kalmückischen mit dem Tatarischen
oder Russischen Geblüte Gehörnen auszusehen pflegen. Dagegen
bey den Krymischen Tataren, durch mehrere Vermischung,
dieser Gesichtscharacter meist erloschen ist. — Bey der bisherigen
unstäten Lebensart sind die Kubanischen Nogaier noch
immer sehr räuberisch verblieben, ob sie gleich durch wohlverdiente
Züchtigungen gar sehr herunter gekommen und sonst oft
ziemlich hart gestraft worden sind. Man pflegte ehemals den
auf Raub Ertappten ohne Gnade eine Hand und einen Fufs ab-
hauen zu lassen. Ihre Stammverwandten sollen, wie mir der
selige D . L e r c h als Augenzeuge versichert hat, solchen Verstümmelten
das Blut mit heifser Milch oder Fett gestillt und sie
also mit sich fort genommen haben. V.
V. Ältere abgerissene Zweige der Nogaier und Tataren
sind im Caucasischen Gebirge hin und wieder zerstreut. Dahin
gehören vorzüglich die im östlichen Theile des Caucasus
wohnenden
2) die T e rek em en , welche zwischen Persien und Georgien
wohnen. Ferner gehören dahin
3) die K a r a t s c h a i , K a r s c h a g a , K a r a t s c h e r k e n oder
K a r a t s c h o le n , ein Nogaisclier Stamm, der ein krauter-
reiches Thal am nördlichen Fufse des E lb r u s , um die
Quellen des K u b a n , 140 Werste von G e o r g ie f s k herauf
bewohnt. Sie sind etwas über 200 Familien stark,
entrichten einzelnen Tscherkessischen Fürsten Tribut und
, haben gute Viehzucht, aber wenig Ackerbau. Sie leben
mehrentheils familienweise zerstreut, grenzen westlich an
den U ru p und an die B e s c h i lb a i , südlich an Sona
oder S w a n e t i , östlich an die Kabardiner, nördlich an
A lte k e s e lc A b a s a , und haben einen Ältesten, dem sie
ein Schaf als Tribut geben. — Ein sehr beschwerlicher
und gefährlicher Reitweg führt längs dem K u b a n
und B a k san zu ihnen. Ihre kleine, starke und muntere
Race von Gebirgpferden ist berühmt;
4) T s c h e g em und B a lk a r (auch M a lk a r ) , von ihrem
Ältesten B aSsian auch B a s s ia n e r genannt. Von ihrer
Abkunft erzählen sie, dafs sie ein Zusammenflufs von
B u lg a d a r e n und einigen Griechen gewesen, zu welchen
sich nachmals Kumyken, Nogaier und Kalmücken gesellet
haben. Sie waren ehemals volkreicher, welches noch
die Menge alter Ruinen zeigt. Sie waren Christen und
haben Kirchen unter sich, unter welchen eine am T s c h e gem
besonders merkwürdig ist. Sie liegt auf einem Felsen,
in welchem ein schlängelnder Gang ausgehauen ist,