seyn mögen. — An den hiesigen Salzseen ist der höhere Rand
der Ufer durchgängig mit der perennirenden, und auf der Erde
ausgebreiteten Salicornia strobilacea auf grofsen Stellen überlaufen,
zwischen welcher Salsola monandra und rosacea, Volycnernum se-
difolium, Chenopodium maritirnum, Statice fru'ticosa und Frankenia
hirsuta häufig wachsen und jetzt blühten. Der niedere' feuchte
Strand ist mit Salicornia herbapea begrünt, oder vielmehr gerö-
thet, und näher um die Salzsole wächst nichts mehr.
Von den Beschkol lsehen Salzseen gieng es über hohe
Steppe an einen andern, von der Wolga herziehenden Wasserarm
Ba i g u s c h u k , und von diesem abermals über hohe Steppe,
an den As che - B a i g u s c h u k (bittern oder bracken B a i g u s
chu k ) , der sich mit jenem endlich vereiniget und eigentlich
die oben erwähnte grofse Solanka ist. Hier standen Tatarische
Jurten; wir giengen aber diesen Abend noch bis an einen kleinen,
See B u g u l s c h a n ( 1 8 Werste), wohin wir Schufspferde,
aus der weiter hin (15 Werste), auf dem nähern Wege gelegenen
Kasakenslobode Gr i s c h ewa oder D s h u r u k hatten ausstellen
lassen.
Der Wasserarm D s h u r u k und die an demselben gelegene
Station wird von dem T i n a k , nach einigen Messungen auf 7g,
nach andern auf 67p Werste gerechnet: von Ko s k ö t s c h u bis
Glu b o k in s k a j a p r i s t an sind 12, von da bis zu der Station
K u r o t s c hk in a , die wir nicht berührten, 15 Werste, und endlisch
bis Sh u ru k 18 Werste, auf dem nächsten Postwege gemessen.
Auf dem halben Wege von T in a k nach Sh u ru k
zieht ein Wasserarm landeinwärts, den die Tataren A l ata, die
Kalmücken K o l k o s c h u nennen; gleich darauf das Gewässer
Ku r o t s c h k in , und endlich der so genannte Ka r tu s an, der
mit dem Ds h u ru k aus einem gemeinschaftlichen Einbusen entsteht.
Alle diese Gewässer-sind, bey regierenden Seewmden,
nicht mit Wagen zu passiren, und machen den Umweg, den
wir nahmen, nothwendig.
In der Nachbarschaft und zu den Seiten aller dieser Wasserarme,
des Ma l g a r a , K o s k ö t s c h u , Be s c h k o l l , B a i g u s
chu k , Alata , Ku r o t s c h k in , Ka r tus an und S h u r u k , liegen
viel zerstreute kleinere und mittelmäfsige Salzseen und Lachen,
die im Sommer mehr öder weniger beträchtliche Salzrinden
ansetzen , welche aus einigen für die Kronmagazine zu
Wasser abgeholt werden. Am meisten geschieht solches aus
denjenigen, welche weiter hin sollen erwähnt werden *). Nach
ihrer Lage, in der Nachbarschaft der Caspischen See, und nach
ihrer Beschaffenheit, scheinen diese Salzseen Seebusen gewesen
zu seyn, die entweder durch das Verschlemmen und Verwehen,
E n t s t e h
u n g d e r
Salzseen.
*) Das Salz zum Kronverkaufe wird hauptsächlich aus folgenden Seen geholt:
1) aus den B a s in s k i s c h e n und B a s c h m a t s c h a g i s c h e n
sechs Hauptseen, 130 Werste von Astrachan; 2) aus sieben K o b y l -
s k i s c h e n Seen, 116 Werste von Astrachan; 3) aus sechs bey der
D s h u r u k s c h e n Salzwache in der Gegend K o s t r om s k o i gelegenen
Seen, von Astrachan 70 Werste; 4) aus einem in der Gegend D a r -
m in s k o i , 4° Werste von Astrachan befindlichen; 5) aus fünf in der
Gegend Ba i g u s c h , 34 Werste von Astrachan, bekannten Seen;
6) aus dem . so genannten O r lo f s k is ch en Salzsee, 14° Werste von
Astrachan. Das daraus geschöpfte Salz wird zum Theil in ziemlich
entfernte Statthalterschaften des innern Rufslands auf der W o 1 g a verführt.
K k a