Kreise, wodurch das Element der Luft vorgestellt werden soll. _
Nachdem er dieses aus der Hand gesetzt hatte, nahm er ein vor
den Götzen liegendes, ins Viereck zusammengelegtes, gewirktes
Tuch und bewegte es gegen die Götzen hin und her, um das
Element der Erde vorzubilden. Darnach nahm er fünf Dochte,
setzte sie auf die fünffache Lampe, mit welcher er auf der
Platte vorgestellt is t, steckte sie nach einander an, und bewegte
diese Lampe ebenfalls, unter fortdauerndem Singen, vor den
Götzen hin und her, um das Feuerelement darzustellen. Nach
vollbrachter Einweihung desselben, stellte er diese Lampe auf
einen kleinen Präsentirteller und liefs sie, durch einen aus der
Gemeinde, bey allen Anwesenden herum tragen, da denn ein
jeder beyde Hände andächtig über die fünf Flammen der Lampe
hielt und sich dann mit den erwärmten Händen die Augen berührte.
Der Geistliche nahm hierauf die Lampe wieder in Empfang,
legte alle fünf Doch't zusammen und löschte sie mit
dem Fufse der Lampe ans, den Docht aber, womit er sie angezündet
hatte, warf er in die grofse Lampe.
Nun kam die Reihe endlich an das Wasserelement. Reines
Wasser war in einer grofsen Schnecke (Plat te 8- -d. g.) bereit,
die auf der rechten Ecke des Götzenschrankes auf einem messingenen
Gefäfse ruhte. Diese nahm er in die Hand und gofs
daraus drey Mal, zwischen den Pausen des Gesanges„ mit vieler
Fertigkeit aus der Höhe, in die halbbedeckte Schale am Boden
herab, besprützte auch endlich mit diesem Weihwasser aus seiner
Hand alle Umstehende, welche diesen Segen mit zusammengelegten
Händen andächtig empfingen.
Nach geendigter Litaney übergab der Götzenpriester die
Schale mit dem ausgegossenen Weihwasser demjenigen, der die
Glocken geläutet hattö, setzte sich, wie die ganze Versammlung
nun auch that, mit gekreuzten Füfsen auf den Teppich nieder
und liefs einem jeden einen Löffel voll Weihwasser in die hohle
Hand giefsen, welches andächtig aufgeschlurft und mit der nassen
Hand Kopf und Augen gesalbt wurden. Den Überrest nahm
der D e rw i s c h wieder, salbte sich selbst Kopf und Augen
damit, und gofs das Übrige in das Gefäfs, worauf die Schnecke
vor den Götzen lag. — Er hielt nun allein ein langes Gebet
für die Monarcliinn, die Obrigkeit und das Volk, nach dessen
Endigung ein Teller mit trockenen kernlosen Rosinen
(Ky s c hmi s c k ) an die anwesenden Indianer herum gereicht,
darnach aber, da schon alle aufgestanden, andere Teller mit
Zuckerkand und Pistazien uns Profanen angeboten wurden.
Nach Endigung der Cerernonie erlaubte man uns ohne
Schwierigkeit, alles auf dem Götzenschranke Befindliche näher,
doch ohne Berührung, zu betrachten und abzuzeichnen. Die
Götzen, welche in himmelblauen und rosenrothen seidenen Män-Platte 8-
teln eingehüllt, aus Kupfer gegossen und vergoldet waren, ent-
blöfste der Geistliche zum Theil auf Verlangen selbst und gab
deren Benennung an. In der hintersten, auf einer Stufe erhöhten
Reihe standen von der Rechten zur Linken: Sä g ena t ,
T s e t t e r g u n , Le t s eman, Rama , Baha r t und L e k ümi , so
wie sie auf der achten Plat t e von B bis G vorgestellt sind,
die fünf erstem mit hohen, beweglichen Mützen geziert; der
letzte, weibliche Götze mit einer Art von Turban und einem