------- 48o -------
Orten am Tage. Man hat sie achtzig Werste von Ta g an r o g ,
am Ursprünge des Mi u s , in den so genannten L e o n t i ew y
B a l k y , in einer oberflächlichen, ärmlichen Lage, die nicht benutzt
zu werden verdient, die aber eine tiefere und bessere Lage
verspricht, wenn man nach den Naturgesetzen anderer Gegenden,
die doch ihre Ausnahmen haben, urtheilen soll. — Eben
so zeigen sie sich in den Regengerinnen um den Ursprung der
K r y n k a , die in den Miu s fällt. — Ferner 150 Werste von
T a g a n r o g , am Bache Bj e la ja , der in den Lu g a n des Donez
fällt, auf dem Lande eines gewissen Assessors St e r f t s ch, wó
in einer Regenkluft eine vier Faden dicke Lage schlechter Schieferkohlen
sich am Tage zeigte, aber eine dünnere, doch fettere,
zehn Lachter unter der Oberfläche, unter schwarzem, theils blätter
ig , theils (tiefer) in dicken Tafeln brechenden, schwarzen Schiefer,
entdeckt worden ist. — Zwischen den Kohlenlagen liegen
grofse und kleine Schwefelkiefsnieren, und mit unter leichte,
inwendig rufsige und kleine Nadeln im Bruche zeigende platte
Nieren, die am Feuer sehr schweflicht riechen, aber nicht brennen.
— Die besten Steinkohlen werden jetzt für die Admiralität
gebrochen, am Bache S l t r yn o fk a , 120 Werste von T a g a n r
o g , nicht gar weit von S ewe r n o i D o n e z , wo sie sich bey
verschiedenen andern Quellen in der Nachbarschaft zeigen.
Diese Kohlen, welche in Fuhren nach dem Hafen geführt werden,
sind fett, dem besten Schottischen ähnlich, die zu Asche
brennen, entzünden sich schwer, brennen aber alsdann lange
und mit einer starken Glut; jedoch haben sie vor dem Blasebalge
die oben erwähnte Untugend, so dafs Schmiede nicht
damit arbeiten können. Sie brechen in dicken Stücken, die
einen Bruch und Ansehen wie Pech haben und oft in den Klüften
pfauenschweifig sind. — Von eben der Art sollen die in
der Gegend der kleinen Flüsse To r e z und Ba c lnnut seyn.
Die ganze Breite nördlich vom Asows chen Me e r e zwischen
dem Don und B e rd aAufsehen, nehmen Kalk- und Mer-
gelflötze ein, die mehrentlieils alle hohe Ufer des Meeres bilden.
Im Ufer der hohen Landzunge, worauf Ta g a n r o g liegt, ist
dieser Flötz mit dem Lande abgebrochen. Das steile Ufer hat
10 bis 11 Faden senkrechter Höhe, besteht oben aus gelblichem
Lehme und darunter aus gemengten Seelagen. Zu unterst an
der See hin liegt mehrentheil-s eine anderthalb bis drey Arschinen
dicke Lage von festem Mergelsteine, mit wenigen eingestreuten
Muscheln, der zum Baue vorzüglich gebrochen wird.
Gleich darüber folgen abwechselnde, dünnere Lagen, verschiedener
Stärke, von Muschelkalk, mehr oder weniger mürbe; dazwischen
und darüber abwechselnde kleine Lagen von reinem Sande,
oft voll solcher Flufsposthörner (Helices) , die der D o n noch
häufig führt, aber hoch über dem jetzigen höchsten Stande der
See. Stellenweise sieht man auch eisenschüssige, grobe Sandlagen,
in deren einer ich die Hälfte von einem ganz mineralisirten
Elephantenbacltzahne fand. Darüber folgen graue und gelbe
Walkerthonlagen; auch wohl wieder Muschelkalk oder Mergel.
In dem Muschelkalke befinden sich nur wenige Muschelarten,
einige Gienmuscheln, ein Cnrdium und die gemeine Kammmuschel,
wenige ganz calcinirt, die meisten zertrümmert und mit
unzähligen Körnern vermischt, die, so grofs wie Hirsekörner,
P a l l a s R . I r B. P p p