T a t a r i s
c h e s
M a u s o *
läum. ,
P l a t t e - n
schwarze Gebirge (T s c h e r n y e Gor y ) , wie man es hier zu benennen
pflegt, zeigt sich in dieser Ferne wie ein einförmiger Wall, der
die darüber schwebende Schneegebirge vereinigt und ihnen zur
Grundlage dient. Die Höhe dieses schwarzen Gebirges erscheint
dem Auge hier dem um wenigstens 150 Werste näher gelegenen
Be s c ht au gleich, und der ganz mit Schnee bedeckte Theil des
E lb urus erhebt sich darüber scheinbarlich um etwas mehr, als die
scheinbare Höhe des nähern Be s cht au noch ein Mal genommen.
Die übrigen Gruppen von Schneegebirgen erscheinen um ein Drittheil
niedriger, als der Elb u ru s ; darunter aber nehmen sich die
zerrissenen Gebirge am Ursprünge des Ar e d o n , und die Gipfel
von Ka s ib e k , am Ursprünge des T e r e k , wo der gewöhnlichste
Weg nach Georgien vorbey führt, vorzüglich aus.
Auch bey Ma s l o f Ku t hat eine Tatarische Grabcapelle gestanden
, wovon kaum eine Spur mehr übrig ist. Der Rifs, den
vor etwan zehn Jahren der Astrachanische Architector Di g b y e da-
i- von genommen hat, ist mir zu Händen gekommen, und ist auch
wegen des flachen Gewölbes des Grabkellers merkwürdig, dessen
Bauart und Festigkeit die Bewunderung des Zeichners rege gemacht
haben. Ich habe diesen Rifs eben deswegen hier beyfügen Wollen,
weil dieses Gewölbe denen an derAchtuba bemerkten völlig gleicht.
Bis N ow o -G r i g o r i e f s k o i oder Feode rofka , einem meist
aus Malorossianern bestehenden, grofsen Kirchdorfe, sind von
Pr iwo ln o e 15 Werste. Gleich hinter dem Dorfe kommt man
über denkleinen Bach Ka ra ’my k , der zwischen steilen, aus Lehm
und schwärzlicher Erde geschichteten Ufern fliefst. Hier scheint
man zuerst den Fufs des Gebirges zu erreichen, dessen Rand sich
am Karamyk herauf zieht. Von da bis zum Kirchdorfe Kos soi -
brod oder N o wo - Sawe d en n o e sind 24 Werste. Am Rande
der Niedrigung liegen auf der Steppe hin noch immer viele ansehnliche
Grabhügel. — Weiter hin kommt man, bey dem Dorfe K a r
amy k über den jetzt trockenen Wassergraben S ucho i Ka r a my
k und fährt das untere Dorf P o d g o rn o e (25 Werste) vorbey,
bis zum zweyten Dorfe dieses Namens, wo sich eine elende Brücke
über die Kuma befindet, die hier weit geringer ist, und sich in einer
weiten, waldigen Niedrigung schlängelt, in welcher weiter unten,
um die Gegend des oben gedachten untern Po d g o rn o e , der Pod-
kuma , mit seinem stärkern Wasservorrathe sich in jene ergiefst.
Das hohe Ufer der Kuma ist liier über vier Faden hoch, aus
Sandmergel bestehend, unter welchem im Flufsbette geblätterter
grauer Sandschiefer, als die allererste vorkommende Schicht der
nördlichen Verflachung des Cauc a sus , hervor kommt, dessen
Schichten von NW . gegen SO., ganz flach einschiefsen und also
gegen das Gebirge fallen.
Die Niedrigung zeigt hier eine noch gröfsere Mannichfal-
tiglteit von Holzarten, wie bisher zu sehen war. Acer campestre,
wilde Birnen und Mahalebkirschen, eine Art kleiner, säuerlicher
Pflaumen, die Al i t s cha genannt werden, Ligustrmn, JEvonymus.
grandis, Physalis Alkekengi, Senecio Doria, wachsen da häufig; und
an Fasanen, Hasen und Rehen ist in der Nachbarschaft Überflufs.
Noch diesen Abend fuhren wir über die Kuma (Tscherkes-
sisch Gum -Y s h ) und durch lauter buschichte Niedrigung nach
der Festung oder nunmehrigen Gouvernementsstadt Ge o r g i e f s k
(5 W erste), einem schlecht bebaueten Orte, wo die Garnison den