Spuren
d e s Z u s
am m e n
h a n g e s
d e r
Meere.
Nur gedachte Salzfläche wechselt mit ganz kahlen, theils sandigen,
theils schlammigen Flecken und mit begrünten Strecken
ab. Es wächst aber auf letztem fast nichts anders, als einige
Scirpi und Cyperi, Atriplex laciniata, Chenopodium latifolium, Sal-
sola hyssopifolia, Polycnemum sedifolium, Frankenia hirsuta, Sali-
cornia herbacea, Schoenus aculeata und Phleum schoenoides. Hin
und wieder zeigen sich auch kleine Salzlachen mit oder ohne
Wasser.
Diese S a l z g rü n d e (Cha a k i ) insgesammt sind die Fortsetzung
derjenigen, mit vielen Salzpfützen bestreuten Niedrigung,
aus welcher, wie die Karte zeigt, der Ma n y t s c h seinen Ursprung
hat und die man, wenn man längs der Sarpa gegen den
Caucasus reiset, an der Ecke des hohen Landes, wo sich selbiges
gegen den Don westwärts wendet, 'erreicht. Diese allgemein
salzhafte Niedrigung nun ist ganz deutlich der Grund der a l ten
Me e r e n g e , welche das Asowsche und Caspische Meer
vormals vereinigte. Ihr Niveau liegt so niedrig, dafs sie im
Frühlinge ganz vom Schneewasser überschwemmt wird. Wenn
man auf der andern Seite die Wasserspuren und weit westwärts
«intretenden Busen und überschwemmten Niedrigungen des
Caspischen Meeres (s. oben), besonders die von A l a g a n -T e r -
n ik, Al ab u g a , B j e lo i osero und um den Ausflufs des Ruma ,
betrachtet, so kann man der Wahrscheinlichkeit oben gedachter
Meerenge unmöglich den Glauben versagen, und sieht so gleich,
dafs ohne die hohen, durch Stürme aufgeschwemmten Sandscliol-
len , beyderseitige Niedrigungen in Eins fortgehen würden; so
dafs, wenn der Wasserpafs des Caspischen Meeres nur um
einige Faden zunehmen könnte, das Wasser nach dem Manytsch
überfliefsen würde.' Ob das Überschwemmungswasser der Kuma
im Frühlinge sich über die tNiedrigung bis gegen den M a n
y t s c h ergiefse und mit diesem im Frühlinge vielleicht in Gemeinschaft
komme?, habe ich nicht erfahren können. Nach der
Lage und Beschaffenheit der Gegend sollte ich es fast muthma-
fsen, u n d d ie Sache v e rd i en t e u n t e r su c h t zu we rden.
Die allgemeine Salzhaftigkeit und mit Muscheln vermischte
Oberfläche dieser ganzen Niedrigung zeugt von der ehemaligen
Gegenwart der See. Die vielen Salzseen, Salzlachen und Salzgründe
sind die tiefsten Stellen des Seebodens der Meerenge gewesen,
in welche sich der schwarze Seeschlamm zusammen zog,
und wo das eingefangene Seewasser, über diesem thonigen
Schlammspiegel, durch Abdünstung, sein Salz concentrirte und
beysammen behielt. Die Tiefen und Gründe, welche Abzug hatten,
und deren Oberfläche durch die Tagewasser abgewaschen
und von der beywohnenden Salzhaftigkeit nach und nach entledigt
werden konnten, sind nicht so salzhaft und mit ganz andern
Kräutern bewachsen; hingegen die mit Höhen kesselförmig
umgebenen, besonders thpnigen Vertiefungen haben ihre salzigen
Bestandtheile bis auf diesen Tag erhalten und sind der rechte
Acker für die unzähligen, saizliebenden und Kalipflanzen, womit
diese Steppe allgemein gesegnet ist. Man wird auch nicht
irren, wenn man die hohem sandigen Gegenden, besonders
P a l l a s R . . i r B. N n