diejenigen, deren Sand fest is t, für Sandbänke und seichte Stellen
der vorigen Meerenge, wenigstens zum Tlieil, halten will.
Die trockenen Salzpfützen oder Salzgründe sind, mit den
Salzseen, eigentlich von einerley Beschaffenheit. Alle auf dieser
Reise so wohl , als überhaupt auf der Caspischen Ebene beobachteten
Salzgründe sind flache Vertiefungen, die im Frühlinge
und Herbste brackes Wasser enthalten, aber bey dem ersten
schönen Wetter im May auströckeiien und ungefähr wie der
Grund i einer ausgedorrten Schlammpfütze aussehen.: Auf dem
Spiegel derselben,: der aus zähem, schwarzem, eyerfäul riechendem
Schlamme in verschiedener Dicke besteht, wächst keine
Pflanze, aufser gegen den Rand herum Salicornia herbacea. Die
Oberfläche desselben ist mehr oder weniger vom Salzbeschlage
weifslich überlaufen, oder gar mit einer Salzhaut überzogen.
Die Abänderungen sind mannichfaltig. In den meisten prädo-
minirt das Koch- und Digestivsalz; seltener sind auf der Caspischen
Steppe die Bittersalze. Dagegen in Sibirien Nation und
Bittersalz fast so gemein wie Kochsalz und in allen Proportionen
vermischt gefunden werden *). Der mehr erhöhte, mit
Sande oder Lehmschlamme überdeckte Rand bringt andere Salzpflanzen,
besonders die strauchenden Salicornias, 'Nitraria, und
*) Wenn' das von einem gewissen Holländer ( Natuur- en Scheidekundige
TVaarneminge over eenige geivigtige Onderiuerpen der Geneeskunde en Oeco-
nomie, in ons J?aderland, door P e t. D r ie s - s e n . L ey d e n \ J g x . Q.
x S t u c k ) bekannt gemachte Mittel das Küchensalz zu zersetzen (wenn
es mit Kalk und Sand in einen Steifen Teig geknetet, auf Bietern
einen halben Zoll dick * ausgebreitet ■, einige Wochen in den Keller
dergleichen hervor. Die umgebenden sandigen Höhen aber zeigen
zuweilen keine Spur von Salz und keine Salzpflanzen.;
71 So sind die unzählige Male erwähnten, im Sommer trockenen
Salzgründe beschaffen. Die Wasser haltenden Salzseen, welche
gemeiniglich auch sehr fläch ausgehöhlt und seicht sind, unterscheiden
sich blofs durch ihren unterhaltenen Wasservorrath,
der von Quellen herzurühren scheint. Der schwarze Schlamm
in denselben bleibt weich und einsinkend, wenn er nicht mit
Sand mehr oder weniger vermischt ist. Hierin und in der
Menge des Salzes, das diese Seen mehrentheils nur vom May-
monate an absetzen, so wie in der Reinigkeit desselben, sind
dieselben ebenfalls, mannichfaltig verschieden. Bey. allen nimmt
das Wasser im Sommer sehr ab, und zieht sich von dem hohem
Uferrande weit zurück. Keine von diesen Salzseen und
Salzpfützen am westlichen Rande des Gaspischen Meeres hat
eine solche lagenweise jährlich zunehmende .Salzrinde, wie z. E.
der Bogdosee, der Eltonsche, der Inderskische am Iaik, deren
Salzreichthum durch Quellen reicher Sole unterhalten und vermehrt
wird; sondern alles Salz wird im Herbste und Winter
durch den Regen völlig aufgelöfst.
gestellt w ird , da sich eine Menge auswitternden Laugensalzes darauf zeigen
soll) richtig is t , so sollte, sich in den Caspischen Steppen, deren
Boden ein kalkscliüssiger Sandmergel is t , sehr viel Natrum erzeugen.
Man findet aber dergleichen gar nicht in merklicher Gestalt. Hingegen
ist der Sibirische Boden, wo sich reines Natrum oft in so grofser
Menge z e ig t, ganz von kalkartigen B e stan d te ilen entblöfst.
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