Niedrigung, in welcher die B ywa l l a lliefst. Man sieht da hin
und wieder, mehrentheils paarweise, theils grofse, runde Ziegelschutthaufen,
die von unterwölbten Grabhügeln herzurühren
scheinen, theils Fundamente von viereckigen Gebäuden. Zwey
sehr grofse Schutthügel liegen nordwestlich von den stehenden
Gebäuden neben einander, davon einer mit einem flachen Walle
oder Erdgeschütte, ohne Graben umgeben ist. Mehr nordöstlich
und der Niedrigung näher, liegen zwey solche Schutthügel in
einer gemeinschaftlichen, gegen Westen wie ein Hofraum verlängerten
Walleinfassung. Solche Einfassungen findet man oft
bey den vornehmem Gräbern an der Wolga, und ich zweifle
gar nicht, dafs alle diese Alterthümer einer Abtheilung eben der
Horde zugehört haben. Aufserdem liegen noch zwey Grabhügel
und zwey viereckige Fundamente, paarweise, und mehrere einzelne
ohne Ordnung zerstreut.
Auf der Ebene, zwischen den Gebäuden und Schutthaufen,
sieht man auch einige dachförmige, verschiedentlich ausgekehlte,
sechs bis acht Fufs lange Grabsteine, aus Kalkcoriglomeraten,
oder aus Sandstein gehauen, dergleichen man auf Griechischen
und Jüdischen Gräbern findet, ohne einige Inschrift, horizontal
auf der Erde liegen.
Es liegen auch südwärts noch hin und wieder zerstreute Grabhügel
auf der Steppe und besonders befinden sich deren viele und
grofse, einige Werste von den beschriebenen Gebäuden, dem jenseit
der Kuma gelegenen Dorfe Proskowea gegenüber, nahe bey der
Stelle, wo die Deutschen Colonisten angesetzt waren, und wo noch
fetzt eine verlassene Redoute aus neuern Zeiten zu sehen ist.
Man sieht auch auf der Fläche, welche diese alten Denkmäler
trägt, hin und wieder krüppelhaft gewachsene, ziemlich alte Maulbeerbäume
der hiesigen wilden Art (Morus tatarica); auch sind in
einigen Grüben Weinranken gewachsen. Der grofse Meerkohl
( Crambe orientalis) und riesenmäfsige Pflanzen von Zygopliyllum,
nebst Statice Coriaria, sind überall gemein. Der Absatz gegen die
Kumische Niedrigung ist mit Weinranken zuweilen wie mit einem
Teppich überzogen, die, wo Bäume stehen, sich auf selbige erheben
und von einem Baume zum andern klettern.
Der Boden von Ma d sh a r y ist weit umher sehr salpeterreich.
Das auf der andern Seite gelegene Dorf P r o s k owe a liegt vom
Flusse etwas entfernt, an einem langen schmalen See der weiten
Niedrigung, der ein altes Flufsbett gewesen zu seyn scheint , dicht
unter dem hohen Lande. Allein das diesseitige bestimmte Dorf
Deutscher, aus dem Saratofschen gezogener Colonisten, ist völlig
aus einander gegangen, nachdem sie ungefähr ein Jahr hier in Erdhütten
gewohnt und von ihrer i 83 Köpfe starken Anzahl verschiedene
durch Krankheit verloren hatten.
Die Steppe steigt noch ferner merklich an, und nach 15 Wersten
kommt man über den jetzt, bis auf einige tiefe Wasserbusen,
trockenen Bach D o n g u s l y (Schweinewasser), dessen Namen die
Russischen Bauern in T omu s l o f k a verwandelt haben. Dieser
Bach kommt westlich aus der Steppe und entspringt an der bergich-
ten Gegend, welche zwischen den Festungen Al e x a n d r o f k a j a
und Sewe rna ja in die Steppe ausläuft. Er ist von Holzung bis
in seine obere Gegend entblöfst, wo selbige auch nur sparsam
und gering ist. Gegen den Ursprung sollen'an demselben solche
Palms R. lr B. R r