und L in d e wächst liier gern und schnell, und erstere wäre durch
Saat leicht zu vermehren, tun die Eichenwälder zu schonen. Die
L in d e ist der in hiesiger Gegend häufigen Bienenzucht zuträglich,
und würde zu Besetzung der Landstrafsen der beste Baum
seyn. Diese Besetzung, welche durch das ganze Reich befohlen
war, und die von S a ra n sh auf ein Paar Stationen geschehen
war, wird gemeiniglich so nachlässig, mit so elenden und schwachen
Stämmen betrieben, die weder gestützt noch befriedigt, und
gemeiniglich so flach gesetzt sind, dafs nichts* daraus werden
kann. Man sollte wenigstens drey Bäumchen in jede Grube
setzen und diese in trockenen Gegenden so tief machen, dafs man
sie auf eine gute Spanne unzugeworfen lassen könnte, welches
der Wurzel mehr Feuchtigkeit und Schatten verschaffen würde.
Auch sollte mehr als eine Reihe auf jeder Seite des Weges gesetzt
werden, die einander freyen Schutz verschaffen könnten.
Ackerbau So gar der A c k e rb a u wird in diesen Gegenden auf die alim
Fen" lemachlässigste Art betrieben, und die Bauern leben in der fruchts
a i s c h e a . s .
barsten Landschaft des Reichs in elenden Rauchhütten und in
der ekelhaftesten Unreinlichkeit. Mir sind die Bewohner dieser
Gegend auch nicht als der gutartigste Theil der Nation vorgekommen,
und ihr Betragen gegen den Adel, zur Zeit der Puga-
tschefschen Unruhen, hat diefs nur zu sehr bestätigt.
Ungeachtet der vielen herrschaftlichen Stutereyen sind
doch die P fe rd e seit zwanzig Jahren fast in ganz Rufsland bey-
pahe doppelt theurer geworden (statt 15, bis 3° und 35 Rubel
ein gewöhnliches Zugpferd). Bey den Bauern dieser Gegenden
sind sie fast allgemein schlecht, von mittler und kleiner Statur.
Das R in d v ie h ist ebenfalls unter der Mittelgröfse. S c h a fe hingegen,
hier von der kurzschwänzigen Art, sind ziemlich ansehnlich,
von wohlschmeckendem Fleische, aber schlecht von Wolle, meh-
rentheils schwarz und werfen im Februar gemeiniglich zwey Läm mer.
Auch S c h w e in e hält ein jeder Bauer zum eigenen Genüsse,
und bey der jetzigen Jahreszeit hielten die Ferkel, Lämmer und
Kälber fast jedem Bauer Gesellschaft. Alles F e d e r v ie l i ist liier
grofs, die G än se mehrentheils mit der.Chinesischen oder Sckvva-
nengans verbastert T a u b e n fliegen :b ey 'allen Dörfern hemm.
Die G e t r e id e a r te n , welche in der Pensischen Statthalterschaft
zum Vertriebe und eigenem Genüsse hauptsächlich gebauet
werden, sind Rocken, Spelt, Gerste, Ifaber, Hirsen, Hanf und
Buchweitzen. Beytm Überflüsse dieser Getreidesorten hat man
doch noch wenig gute Mühlen, und ich habe in Pensa kein, gutes,
ja mehrentheils das allerschlechteste Brod gegessen. Weitzen soll
in den meisten Gegenden, ungeachtet des guten Bodens, fckleclit
gedeihen und nur in den mitern Gegenden der Us a , bey einigen
Tatarischen Dörfern, wohl fortkommen. Seit kurzem hat man
eine Art Haber, den sie hier den vieltragenden (M-n ogoplodnod
O w e s ) nennen, zu bauen angefangen. Mehrere Sorten habe ich
zu Versuchen hinterlassen. Der Chinesische oder Bolognesische
Hanf würde hier besonders gut fortkommen. — Alles Korn wird
bey den Dörfern, nahe um die Riegen und offenen Tennen, in
Haufen gestellt, bis man es im Winter zum Dreschen aus einander
nimmt und darret, das Stroh wird weggeworfen, aufser was
sich das Vieh davon zu Nutze macht, oder was zum Decken der
Dächer gebraucht wird. Eben so wird der Dünger in allen die-
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