wir das Lager erreichten, lagen zur Seite ein Paar grofse, wie
aus einer Masse gegossene, feste Granitfelsen in der Fläche,
wovon der eine, den ich näher untersuchte, über der Erde mehr
als zwölf Kubikfaden beträgt, und eine stumpfe irreguläre Pyramide
bildet. Beyde sind ganz mit Moosflechten überzogen und
also nicht verwitternde Granite.
Die ganze, über dem Baksan nur wenig erhöhte, schön begraste
Ebene, wo das Lager stand, hat eine Unterlage theils von
Rollsteinen, theils von festem Granit, der aus der Tiefe empor
steigt, und zeigt oben her, an vielen Stellen, einen feinen weifsen,
aus zerwittertem Granit entstandenen, mit vielem Glimmer vermischten
Sand. Diese Ebene , welche sich nordwärts weit
ausbreitet, zieht sich um den B a k san gegen das: Gebirge,
zwischen flachen Höhen auf der Linken , und einem ziemlich
hohen Bergstriche auf der Rechten des Flusses zusammen
, so dafs der B a k s a n endlich zwischen hohen Ufern
zusammen gedrängt, über sein mit grofsen und kleinen Rollsteinen
angefülltes Bett , mit heftigem Geräusche und bey
hohem Wasser mit unwiderstehlicher Gewalt und Schnelligkeit
daher strömt, und nur mit temporären Brücken versehen
werden kann. Die jenseitigen Berge steigen den Strom hinauf
mehr an, und bilden endlich steile Felsenwände, die
sich mit einer wohl auf 4° Faden erhabenen Ecke, K is b u -
ru n (der Jungfernhöcker) genannt, endigen. Diese Felsenwände
bildet eine B r e c c ia aus linsenförmigen, weifsen Kalksteingeschieben,
die in einer sandvermisclitwj. weifslichen
Kalkmaterie liegen. Hingegen besteht hier das linke Ufer,
bis auf eine Höhe von 7 bis 8 Faden über dem Flusse, aus
lauter Rollsteinen verschiedener, mehrentheils weifslicher Granitarten
und Porphyrellen, worunter grofse und kleine, verwitterte'Granitknauer
sind, die bey der geringsten Berührung
in Grus zerfallen. Alle diese Granitgeschiebe sind dicht auf
einander gepackt und gepast, halten aber durch keinen Ce-
ment' zusammen, und über denselben liegt noch ein Paar
Faden hoch Lehm und schwarze Rasenerde. Dergleichen
Rollsteine füllen gröfsten Theils das Bett des B a k s a n an;
nur längs dem rechten Ufer liegen auch Kalksteine. —
Galega ojjicinarum wuchs liier am Ufer in ziemlich kleiner
Gestalt. Auf den Vorländern des B a k s a n ist häufiges
Gesträuch von Hippophae rhamnoides befindlich. — Am
B a k s an herauf liegen mehrere Tscherkessische Dörfer und
noch mehrere wüste Dorfstellen, die dann mit Nesseln, wildem
Hanf, Kletten , Disteln, Onopordum , Echinops, Rubus
caesius, Wermuth und Beyfufs hoch überwachsen- Der Hanf
ist hier überall mit bunten Samen, wie der Bönonische
und Chinesische, utjd schiefst an solchen Stellen oft über
zehn Fufs hoch au f, mit einem kaum zu zerreifsenden Baste,
woraus die Tscherkessischen Weiber Zwirn und Schnüre verfertigen.
Wir wurden im Lager von dem Herrn Generalmajor
S a w e l i e f auf das freundschaftlichste bewirtliet, und
brachten daselbst, ungeachtet die Nächte schon kalt waren,
P alj.a 'S R. l r B. Z z