laculator (russ. S h e l t o p u s i k ) , der oft fast einen Faden Länge
hat; ingleichen die giftigen Arten Berus und Halys.
Die Brunnen am S a l t a n - Mu r a t , wo wir übernachteten,
waren in der Vertiefung einer Sandscholle gegraben. Meine
Leute gruben deren zwey frisch aus, bis auf 4 Arschinen, wo
das herrlichste Wasser häufig zuilofs, so dafs wir daselbst, bey
dem seit vorgestern eingetretenen östlichen Passatwinde, der die
schöne Frühlingswitterurig mitgebracht hatte, eine sehr angenehme
Nacht, bey dem Gesänge der Lerchen, zubrachten. Auf
den Sandhügeln, die mit Sändscliilf und der strauchenden Artemisia
bewachsen waren, liefen die beifsige Lacerta mystacaea *)
und eine niedliche Meine Eidechse, jener in Gestalt etwas ähnlich,
ohne Bartlappen, die, wenn sie erschrickt, den Schwanz
gegen den Rücken aufrollt, nebst verschiedenen, schon sonst beschriebenen
Insecten, häufig herum.
Den io ten May beschlofs ich, den gröfsten Theil meiner
Begleitung bey diesen guten Brunnen zurück zu lassen, und allein,
mit meinem Zeichner, dem Apothekerlehrling, dem Wegweiser
und zweyen Kasalten, tiefer in die Steppe zu gehen, um,
bey etwanigen Wassermangel, nicht für so viele Mäuler sorgen
zu dürfen. Mein Wegweiser führte noch immer NO. in unabänderlich
gerader Richtung., worin diese Leute geübt sind, vorwärts.
Wir sahen Mn und wieder kleine Salzgründe, und an
verscMedenen Stellen verwehete und verwachsene Wassergruben,
auf einer hügligen, wohlbegraseten Steppe, die weniger Wer-
muth und gelbe Schafgarbe trug, und hin und wieder Sandschollen
zeigte. Nach etwan 7 Wersten ward diese Steppe eben, und
auf dem sandigen Boden zeigten sich öfters grofse Büschel von
Iris juncifolia in Blüthe. Noch 6 bis 7 Werste weiter hatten wir
wieder wogige Steppe, mit einigen trockenen und einem nassen
Salzgrunde. Rechts sähe man in der Ferne einige Sandschollen
und bey einer solchen, die mit einzelnen T orlokstr'äuchern (Pal-
lassia) besetzt war , hielten wir zu Mittag an.
Hinter diesen Sandhügeln, kamen wir bey mehrern, halb-
ausgetrockneten Salzpfützen nahe vorbey, worunter die zweyte
gröfser und reicher an Bittersalz, als die übrigen war; die vierte lag
recht auf unserm Wege, und von fern waren Sandschollen zu1 sehen.
Nach einer halben Stunde Weges folgten noch mehrere kleine, kesselförmige
Salzgründe und endlich ein hufeisenförmiger, nach
Schätzung etwan 12 Werste von obigem Futterplatze. Noch eine
Stunde, oder etwan sechs Werste weiter, erreichten wir Hügel,
deren Boden sich zu einem festen Sandletten veränderte und die
meinWegweiser Saas s ik-S cho ogot nannte. Die hier wachsenden Hügel
Pflanzen zeigten den gewöhnlich vorkommenden, etwas salzhaf- ScIl0°'
ten, unfruchtbaren und dürren Leiunboden an. Besonders war hier
Anabasis aphylla ganz klein und kriechend, Artemisia contra und
maritima und Ephedra häufig. Aufserdem aber zierten diesen elenden
Boden unglaublich grofse Pflanzen der Steppen - Rhapontik *)
* ) P a l l a s R e i s e n e r s t e r Th. e i l , S. 3ßo. 5ßi. Ich hin immer mehr
der Meinung, dafs unser Steppen-Rhapontik nichts anders, als das
von R a u w o l f am Libanon gesammelte Rheum Ribes sey.
Paulas R. ir B. P