Unterstützung nachrücken. Al i - Mur at - Clian liebte das Blut-
vfergiefsen nicht,; deswegen suchte er Ag a - Mame t s Bruder
Mu r t a s a - K u l i - Chan zu gewinnen, durch déssen Verr'athé-
rey auch S c h è i c h -W e ï s s y - C h a n sich der wichtigsten Plätze
von Masannderan bèmeisterte und Ag a -Mame t -C han nöthigte
sich nach As t r a b a t zu flüchten.
Unterdessen wurde A l i - Mu r a t - Chan bey Te ch e r an
von einem Fieber befallen, und verfiel bald, wegen seiner Uii-
en tlialtsamkeit im Trünke und andern Vergnügungen in eine
Wassersucht, die ihm, bey täglich abnehmenden Kräften, zu allen
Kriegsunternehmungen untüchtig machte. Seine siebzehn
geliebtesten Gemahlinnen, die ihm in das Lager gefolgt waren,
und éein getreuer Minister M i r s a -R a b i , fürchteten nun, dafs
bey erfolgtem Hintritte an der Grenze eines feindlichen Landes,
ein Theil der Armee zu Ag a -Mame t -Ch an übertreten möchte.
Um also die Regierung und Schätze dem rechtmäfsigen Nachfolger
zu sichern, eilten sie, das Läger aufzuheben und mit der
Armee nach Ispahan zurück zu kehren. A l i -M u r a t - C h a n
starb noch auf dem Marsche, man verhehlte aber dessen Tod. —
Indessen hatte sich der als Statthalter in Ispahan hinterlassene
B a g e r -C h a n zum obersten Befehlshaber aufgeworfen, hatte
die nachgebliebene Kriegsmacht auf seine Seite gebracht und
den Sch e i ch - We i s s y -C h a n gefangen genommen. Ali- Mu-
rats Bruder D s h a f f a r - C h a n eilte nun so gleich mit seinem
Heere herbey, und B a g e r -C h a n suchte zwar Hülfe bey Aga-
M am e t - C h a n , Wurde aber, ehe dieser helfen konnte, von
Dsh a f f a r -Ch a n geschlagen, gefangen genommen und getödtet.
D s h a f f a r -C h a n aber liefs auch seinen NefFen blenden, um
selbst das Reich an sich zu reifsen.
Kidessen hatte A g a - Mame t -C h a n wieder Kräfte gesammelt,
hatte Te c h e r a n und Ka s b in erobert, und wurde durch
den Sängenschen A l i -C h a n , der sich zu ihm schlug, verstärkt.
Mit dieser Macht gieng er auf Ispahan los. D s h a f f
a r - C h a n erwartete ihn nicht, sondern flüchtete nach Schiras,
wo er von seinen eigenen Leuten ermordet wurde. Dessen
Sohn L u t u f - Al i - Ch an flüchtete sich in das südliche Persien.
Dieses geschähe im Jahre 1792,
So blieb nun dem glücklichen A g a -M am e t - C han
kein Gegner mehr übrig, als der Gilanische H-idaet - C h a n ,
zu welchem tsich, nach A l i -Mu r a t s Hintritte, Mu r t a s a -
K u l i - C h a n geflüchtet hatte. — A g a - Mame t - Chan war
Hi da et s alter Feind; da er jetzt in Persien den Meister spielte,
so wollte er es diesem empfinden lassen und sich wegen voriger
Beleidigungen, so wie auch deswegen, dafs er seinen meineidigen
Bruder aufgenommen hatte, rachen. Ehe er ihm aber den Krieg
ankündigte, schickte er [eine Botschaft an ihn: Ob er ihn als
Oberbefehlshaber von Persien erkenne und Tribut erlegen
wolle? in welchem Falle er sich zu A g a - Mame t - Ch an begeben
und ihm huldigen solle. Hi d a e t -C h a n war für sein
Leben besorgt, und antwortete schriftlich: Er erkenne ihn als
Oberherrn, werde ihm Tribut erlegen und seinen Sohn als
Geifsel zu ihm schicken; selbst aber könne er nicht kommen.
A g a - Mame t - Chan schickte demnach eine Kriegsmacht gegen
ihn, und als Hi da et sähe, dafs er sich in seiner Residenz
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