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weit von uns in Nordost entfernt seyn konnte, um dort Wassergruben
zu suchen und zu reinigen.
Wir warteten den Qteh bis 1 Uhr Mittags ohne Wasser, bis
unsere Kundschafter, zu grofsem Leidwesen des Anführers meiner
Bedeckung, mit guter Bothschaft zurück kamen. Indessen
ward derselbe um eben die Zeit durch ein anderes Kasakencommando,
welches mir der in Saitofka stehende Kasakenlieutenant
zuführte, abgelöfst und ich also von einem widerspenstigen und
unnützen Begleiter befreyet. Mein neuer Führer war ein vernünftiger,
sittsamer, Ordnung liebender M p n , Namens Golu-
b i e f , der auf der ganzen Steppenreise den besten Willen zeigte,
und selbst schon viele Reisen in dieser Einöde gemacht hatte.
Sobald wir die Nachricht von gefundenen guten Brunnen
erhielten, machten wir uns sogleich nach S a l t a n -Mü r a t auf
den Weg und legten bis zu den Brunnen, die wir schon gereinigt
fanden, etwan 28 Werste zurück. Die Steppe dauert eben so
wogig, mit einigen trockenen, kesselförmigen Salzgründen fort,
bis man in eine etwas niedrigere, grasreiche Fläche kommt, die von
Gründen durchschnitten und mit Sandschollen besetzt ist, und wo
eigentlich* die Gegend Salt an - Mu r at ihren Anfang nimmt.
Ich habe auf meinen Reisen wenige Gegenden gesehen, die
so arm an Pflanzengattungen und so einförmig sind, als die
ganze Steppe, welche ich an der Ost- und Westseite der Wolga,
in diesen untern Gegenden bereiste, einige wenige locale, seltene
Gattungen ausgenommen, die besonders erwähnt werden
sollen. Wo die’ Steppe sandhaft ist, da sind allemal die
Pflanzen von denjenigen verschieden, welche den lehmigen und
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salzhaften, dürren Flächen eigen sind, und letztere sind der traurigste
und kahlste Boden im ganzen Reiche.
Die sandhafte |j mehr begrünte. Steppe hat hauptsächlich viel
von dem den Pferden angenehmen Federgrase ( Stipa pennaka)
und andere Büschelgräser, als Festuca' ovina, Bromus cristatus, Tri-
tieum junceum, Poa vivipara, cristata, Aira caryophyllea, u. dergl.
Dann häufige Euphorbia Esulaj stellenweise Achillea tomentosa,
Antirrhinum fragrans, Gheiranthus montanus; hin und wieder Carduus
cyanoicles monoqlonps, Scorzonera eriospenna *), Elymus are-
narius, Astragalus tragoides, tenuifolius, eine-ganz kleine Spielart
von Senecio Iacobaea, dicht an der Erde blühend; einzeln, Astragalus
alopecuroides, Ohosma echioides, Tragöpogorr orientale und cro-
cifoliurnj und e n d lich ,w o verborgene Salzwässer im Sande sich
durchziehen, Salsola pröstrata, Artemisia maritima und austriaca.
Im Sommer kommen zu obigen Pflanzen Corisperrnum hyssopi
folium und squarrosum, Tribulus terrestris Und Salsola kali. — Die
Flugsandhügel haben wieder, so wie die lehmige Steppe, ihre
eigenen. Pflanzen in geringer Anzahl, wie dabey weiter hin erwähnt
werden wird. Von lebendigen Creaturen sieht man auf
dieser Steppe fast nichts weiter, als Ardea pirgo, (sehr zerstreut),
Otis Tarda und Tetrax, Alanda nigra, Calandra arvensis und cristata
j einzelne Ziesel und Springliasen ( laculus); desto häufiger
aber Lacerta velox, den streitbaren, mit, aufgerichtetem
Vorderleibe einher ziehenden, und wenn er verfolgt wird, gegen
Pferd und Reiter aufschiefsenden, sonst aber giftlosen Coluber
*) P a l l a s R e i s e e r s t e r T k e i l , A n h a n g . S. 4 5 7 * n* i a *