kurzem, nordwestlich gerichteten, ungefähr 8 bis 9 Faden über
der Grundfläche senkrecht erhöhten Fortsatzes des Haüptrückens,
mit mehrern, starkrinnenden Adern hervor, welche über die schalenweise
abgelegten, in zwey Stufen rund abfallenden Tufstein-
lagen abfliefsen, und unten im Thale mehrentheils versiegen.
Der T u f s t e i n ist an dieser ganzen Vorhöhe noch ganz weifs
und rein, zeigt an der Oberfläche die wellenförmige Spielung des
Wassers, und liegt in hohl über einander angelegten, inwendig
locker krystallisirten, und im Anbruche wie dendritisch gestrahlten
Lagen in verschiedener Dicke ( eines halben Zolles und darüber)
auf einander. In der äufsern Lage haben die verschiedenen
hervorstrahlenden Wasseradern schmale Gerinne eingeschnitten,
in welchen sich Schwefelblumen und der grüne Byssus ther-
marmn anlegt. Man hat nahe am Ausbruche der Adern ein Bad
in den Tufstein ausgehauen, aus welchem das überfliefsende
Wasser, wie ein kleiner Bach, wieder abrinnet. Neben diesem
Bade ist eine kleinere Stube von Balken zum Baden aufgebaut.
Von diesen frisch überlaufenen Absätzen, an welchen, etwas
unterhalb des Quelles, ein Nest des allerfeinsten und wei-
fsesten Bergmehls blofs liegt, steigt man den hohem Rücken
noch in zwey Absätzen hinauf. Der erste, sanfter absinkende
und etwan hundert Schritt in die Länge fortgehende Absatz ist ein
oben rundlicher Rücken, der einen kaum merklichen Spalt nach
der Länge hat und schon mit allerley Felsenpflanzen, besonders an
der Seite, bewächst. Recht da wo sich der Hauptrücken auf oben
gedachte Art in die beyden Zweige theilt, erhebt sich derselbe mit
einem noch hohem, abgerundeten Tufsteinabsatze und läuft
dann wieder gleichförmig auf 325 Schritt fort. Dieser Theil des
Rückens, der, so wie die südwärts gelegenen Felsenabsätze, allerley
südliche Pflanzen hervor bringt, hat oben, nach der ganzen
Länge, durch die Tuflagen, eine ziemlich gerade fortlaufende,
senkrechte Kluft,^die bald eine Viertel-, bald eine halbe und bald
eine ganze Arschine breit offen und da, wo. sie nicht mit Erde
verstürzt, doch nur an wenigen Stellen, von unabsehbarer Tiefe
ist. In dieser Kluft sind aus den Seitenklüften, und wo Erde
eingefallen, allerley kleine Gesträuche von Zwergulmen, Eichen,
wilden weifsen Rosen, die über der Kluft violet werden sollen,
Hollunder, wilden Weinranken, Korneistauden, Rhamnus lycioi-
des und Hirschdorn, auch viel Ruta muraria und andere Felsen-
pllanzen, heraus gewachsen.
Von dieser gespaltenen Fortsetzung erhebt sich der Rücken
wieder mit einem geringen Absätze, wird so schmal, dafs er oft
oben nur die Breite von zehn Faden hat, hebt sich immer mehr,
und stark bergan, und hat oben, zwischen zwey alten, tufar-
tigen Felsenwänden, die zuweilen an der Nordseite fehlen, eine
gleichförmig fortlaufende, nicht volle anderthalb Faden breite
Thalkluft, mit kleinem Gehölze von Zwergulmen, Hirschdorn,
Korneistauden, Evonymus und anderm Unterholze, worunter
Alkekengi und andere hiesige Waldpflanzen, hin und wieder
auch Schilf wächst; und damit läuft dieser Absatz auf 280
Schritt fort.
Weiter bergan läuft der Rücken, ohne Kluft und hervorragende
Felsen, auf ungefähr hundert Schritt fort, und da