befindet sich, in einer über einen Faden tiefen und breiten und
zehn Arschinen langen offenen Kluft, ein natürliches, heifses
Bad, etwas laulicher, als der untere Quell, das mit einer glattgewölbten
und wie aüsgehauenen Grotte einen Faden breit und
wohl zehn Faden lang, im Tuffelsen ostwärts fortgeht. In
demselben badeten jetzt Truchmenische Weiber, indessen die
Männer sich in dem untern Bade aufhielten.
Recht bey diesem Bade fängt der Tufsteinrücken, der bisher
auf beyden Seiten frey fort strich, an, mit dem Hauptberge,
der sich über ihn etwan noch so hoch, als jener über den Was-
serpafs des P o d k uma erhebt, zusammen zu hängen, gerade da,
wo der Hauptberg, auf seiner halben Höhe über dem Rücken,
die oben erwähnte dampfende Vertiefung zeigt.
Achtzig Schritt von diesem Bade, das dem gleichförmig
fortlaufenden, nach und nach breiter werdenden Rücken folgt,
wo derselbe hin und wieder mehrere Auswüchse von alten
Quellen an der Südseite hat, geht wieder eine zuerst trockene,
dann oft schilfige Kluft a n , in welcher, ungefähr hundert
Schritt weiter, ein Schwefelwasser quillt, das, wie das oben beschriebene,
einen langen Badegraben hat. Derselbe ist 4 bis 5
Arschinen breit und hat eine Nebenkluft, anderthalb bis zwey
Arschinen breit und 8 Arschinen lang, die sich an beyden Enden
mit einer schmalen, hochgewölbten Grotte verlängert. Das
Wasser dieser Klüfte scheint theils westwärts gegen das
oben erwähnte Weiberbad fortzurinnen, theils quillt es unter
einem acht Arschinen breiten Felsenrücken, der die südliche
Wand der Badeklüfte macht, lauwarm und weifslich hervor,
und hat da, durch sein Überlaufen, einen Hügel von Tufstein
gebildet.
Achtzig Schritt weiter quillt oben am Rücken wieder ein
starker, sehr heifser und klarer Schwefelquell, der auch einen
Vorhügel gebildet hat, und bey welchem, so wie bey den vorhergehenden,
Andropogon Ischqernum und Schoenus nigricans überaus
häufig wachsen.
Hundert und sechzig Schritt davon befindet sich, in dem
immer felsiger werdenden Tufsteinrücken, ein Quell von frischem
kalten Wasser, der in einem felsigen Becken steht und
sehr trinkbar ist. — Aber zwey hundert Schritt weiter findet
man wieder einen warmen Schwefelquell, der über einen runden
Tufhügel abläuft und der letzte dieser Art ist. Bald hören
nun die Tuflagen am Berge auf, und man steigt nunmehr steil
den Kalksteinberg hinan, wo der Weg nach T r am t - k aw a k * ) ,
welches man nun unten vor sich liegen sieht, wieder den Berg
hinab geht. — Ungefähr zwölf hundert Schritt von dem letzten
Schwefelquelle, nachdem man einen steilen, felsigen Pfad
schräg hinan geklommen, erreicht man, an der sehr steilen Seite
des Berges, unter welcher das Dorf liegt, einen fürchterlichen
Schlund, der durch den Einsturz einer cylindrischen, auf 20
Faden dicken Masse des Kalkfelsens entstanden zu seyn scheint,
und dem nahe zu treten es schwindelnd und gefährlich ist.
Durch eine mit einem Gewichte zu wiederholten Malen hinunter
geworfene Schnur mafs ich dessen Tiefe auf ungefähr 17^
K a w a k bedeutet auf Tscherkessisch ein Dorf oder Flecken.