
legen den auf dieselbe Weise zubereiteten Teig unmittelbar auf die Kohlen,
und schaben diese dann ab. Natürlich sind solche Brode oft auf der einen
Seite verbrannt, während die andere Seite noch gar nicht gebacken, noch
ganz roh ist.
Von Fleischspeisen sind die gewöhnlichsten Hammelfleisch, gekocht,
meist aber gebraten, und Hühner. *) Ausserdem kann- man aber in Da-
mascüs durch Christen auch wilde Schweine bekommen, die in dem ganzen
Orient sehr verbreitet sind, in der Nähe von Damascus aber sich hauptsächlich
an dem t tf ^ «J, Bahr el Merdsch in grösser Menge finden.**)
Ich habe nur selten in dem Orient Schweinefleisch gegessen, muss aber
gestehen, dass mir das europäische weit mehr zusagt; woran diess liegt, vermag
ich nicht zu sagen. Dagegen scheint mir das Hammelfleisch bei weitem schmackhafter
zu sein, als das unsrige, welches ich schwerlich mehrere Jah re lang alle
Tage essen möchte, wie ich jenes mit nur seltnen Ausnahmen gegessen habe.
Statt des Hammelfleisches wird zuweilen auch Ziegenfleisch genossen, welches
jedoch, wenn es nicht von ganz jungen Ziegen ist, stets den diesen Thieren
eigenthümlichenunangenehmenBeigeschmackund Geruch hat. Dasselbefindet
man auch öfter bei der Milch — denn nur Ziegenmilch wird getrunken —
doch muss ich bemerken, dass ich bei dieser den Ziegengeschmack nur in
Damascus gefunden habe, obgleich wir da die Milch eben so frisch bekamen
als an ändern Orten. Denn die Ziegen werden in den Städten von einem
Haus zum ändern getrieben, und der Bedarf eines jeden Hauses sogleich
gemolken; vielleicht, dass mein Gaumen damals noch die europäische Sensibilität
hatte? — Binder giebt es verhältnissmässig in dem Orient sehr
wenig; Binderheerden habe ich nie gesehen; Bindfleisch habe ich, so viel
ich mich entsinne, ein einziges Mal h ie r, und dann in Bagdad bei Col.
Bawlinson , der es aber aus England hatte kommen lassen, gegessen,
Kuhmilch aber ausnahmsweise ein oder mehrere Male in einem Garten
von Damascus getrunken. Butterfindet man in Damascus, wie überhaupt
*) Wir assen gewöhnlich znerst eine Eeissnppe, dann gekochtes Hammelfleisch, ein
Gemüse, Kohlrabi, Bamie (eine Art Bohnen) oder Pommes d’amone, dannHammelbraten
mit Gurkensalat, und zuletzt allerband Früchte als Dessert.
Dieser See besteht aus 3_grossen, 1 Tagereise östlich von Damascus' in gerader
Linie von Korden nach Süden liegenden Bassins, welche in keinem Zusammenhang mit
einander stehen. Das mittelste liegt genau östlich von Damascus. Zwischen denselben
liegt trocknes Erdreich, und im Sommer bestehen sie mit Ausnahme kleiner Strecken
aus Sümpfen mit dichtem Schilf überwachsen, wo sich die Eber aufhalten.
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in dem Orient, nur selten; auch sie wird von Ziegenmilch bereitet, hält
sich aber bei der grossen Hitze nicht lange. Käse habe ich in Damascus
nicht gefunden; dagegen ist sauere Milch (die frische Milch heisst
, 1 von allen Orientalen sehr geliebt, und darf bei keinem Mittagstisch
fehlen. Gazellenbraten, den man zuweilen von Jagdliebhabem bekommt,
ist äusserst schmackhaft; Kameelfleisch essen Drusen und Beduinen; es soll
jedoch sehr zähe sein; auch die armen Leute in Damascus. und anderwärts
essen es zuweilen, und Kameelmilch ist die Hauptnahrung der eigentlichen
Beduinen, welche überhaupt nur selten Fleisch essen, und sich meist mit
süsser und sauerer Milch, Beis, Brod und Datteln begnügen. Suppe lieben
die Araber nicht.
Von Geflügel habe ich in Damascus, wie überhaupt, meist Hühner
gegessen, ausserdem aber auch die oben erwähnten wohlschmeckenden
Bebhühner, >- genannt, welche namentlich in dem Ledscha in grösser
Menge Vorkommen, ferner Gänse, und, aber erst nach der Mitte des Februar,
W a c h te ln , welche um diese Zeit in unübersehbaren Schwärmen oder
Schaaren ankommen, und daher sehr billig sind. Sie sollen die Eigenthüm-
lichkeit hahen, dass sie stumm sind. Wahrscheinlich würden sie mit guter
Butter von Kühen gebraten, die wir leider nicht hatten, sehr gut, und unsem
Lerchen ähnlich schmecken, und sind obenem fetter als diese, aber nicht
viel grösser. Leider sah ich sie erst, als sie schon gebraten waren. Sie
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heissen .¿ X lu , was ganz dem hebr. "lV© entspricht, und sind also ver-
muthlich dieselben, welche2.B.Mos. 16,13. 4 .B.Mos. 11,32 von den Israeliten
in der Wüste gegessen wurden. Endlich haben wir auch zuweilen eine Art
Turteltauben gegessen, welche RaäaÄw Stetijje genannt wird. DenMuhamme-
danern gilt sie für heilig; denn sie behaupten, dass eine solche es war, welche
Noah aus der Arche entliess, und die mit dem Oelzweig zurückkam; auch rettete
eine solche Taube der Sage nach ihrem Propheten das Leben. Denn, als
er im Anfang seines Auftretens von den Bewohnern von Mekka hart bedrängt
und verfolgt wurde, flüchtete er sich in eine Höhle. Die ihm nachsetzenden
Feinde kamen an diese Höhle, untersuchten sie aber nicht, da sie eine
solche Taube unmittelbar vor derselben auf ihrem Neste brütend fanden, und
desshalb meinten, dass er nicht darin sein könnte.
Auch Fische giebt es in Damascus, welche der Bärada liefert. Man
isst zu den gekochten Fischen eine kalte, sehr schmackhafte Sauce. Sie