
Der allgemeine Grundsatz, welchen Hamza als die Grundlage ihrer Glaubensartikel
aufgestellt h a t, ist der, dass sie glauben, was die übrigen Völker
läugnen. Denn er sagt in seiner Schrift „die ¡Rechtfertigung und die Verwarnung“
) betitelt: „Das Beste, was für das zukünftige
Leben ( oLju-U ) erlangt wird, und was man sich als Reisegeld für die Rettung
der Seelen bereitet, ist das Streben nach der rechten Verbindung mit Gott
und dem reehten Glauben, und das Resthalten an dem, was alle übrigen Secten
(die ganze Masse der Menschen o L * J I o iS tJ a J I läugnen. Mir
aber hat der Gepriesene offenbart, dass die Besten von euch, und die Auserwählten
auferstehen werden mit diesem Beweis gegen das Volk des Unglaubens
und des Abfalls.“ Diese Erklärung hat die Bedeutung, dass sie ändern
Gesetz Hamza s festhalten, welches die übrigen Völker verwerfen, so wie es
auch ihnen auferlegt, Alles zu glauben, was die Ändern läugnen.
Hamza bestimmte nun, dass die Gesetze, die ihnen fremd sind, doppelter
Art seien, äusserliche und innerliche; seine Gesetze dagegen seien geistige, auf
die Einheitslehre sich beziehende, nicht äusserlich und nicht innerlich, sondern
den Mittelweg bewahrend; denn die Mitte ist stets das Vorzüglichste. Ernannte
die äusserlichen und innerlichen Gesetze die Excremente und den Urin (Ja3l*J|
J j J t j ) , welche der Nateq (der Sprecher (^ jisUM ) und der Asäs
der Vordere und der Hintere d u , j S äm ) gegeben haben. Das äusserliche
Gesetz hat der Nateq gegeben, welcher ist Iblis, das innerliche aber der Asäs,
welcher der Satan ist; und er versteht darunter Muhammed und ’Ali. Desshalb
waren sie von den besehwe rlichen Pflichten, welche diese vorgeschrieben hatten,
befreit, und nicht genöthigt, die 7 Hauptpunkte zu halten, welche sind das
Fasten, das Gebet, dasPilgern nach Mekka, die Almosen, das Opfer, die Verbindung
mit Gott . und das Begräbniss der Todten. Hamza gab ihnen
dafür die 7 folgenden Stützen (Hauptpflichten der Einheitslehre:
1) Wahrheit der Zunge.
2) Unterstützung (Schutz) der Brüder,
3) Verlassen dessen, was sie hatten und glaubten von der Verehrung des
Nichts und der Lüge,
4) Lossagung ( ä J ^ J t ) von den Teufeln und der Gottlosigkeit
(
5) Bekenntniss der Einheit ihres Herrn (des Hakim) zu jeder Zeit,
6) Wohlgefallen an seinem Thun, wie es auch war,
7) Ergebung in seinen Befehl im Glück und Unglück.
(Aus den beiden Abhandlungen „das Bündniss (die Verpflichtung) der Frauen“
»l—w—i_ J I —*—*—e ) und „der Anfang (das Prineip) der Einheitslehre“
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Obgleich sie die Vorzüge des Fastens anerkennen, indem es die schlechten
Begierden des Fleisches schwächt, so gestatten sie doch nicht das Fasten des
Monats Ramadhän, weil es eine Satzung des Iblis ist; sie fasten daher an
ändern Monaten, und wählen sich die Tage, wie deren Zahl aus.
Sie glauben, dass es für die Religion eine Zeit der Enthüllung gebe, in
welcher ihre Offenbarung nöthig ist, und eine Zeit der Bedeckung (Verhüllung),
in welcher sie verborgen gehalten werden muss. Zur Zeit des Hakim, da die
letzte Enthüllung war, ward die Aufforderung zu seiner Verehrung über die
ganze bewohnte Erde verbreitet. Wer glaubte, gehörte zu den Guten, und
wurde unter die Erlösten geschrieben; wer aber nicht glaubte, oder sich von
dem Glauben wieder ab wandte, gehörte zu den Bösen, und wurde unter die
Verlorenen (Verdammten) geschrieben. Nach seinem Verschwinden, und, nachdem
er sich vor den Menschen verhüllt hatte— denn sie läugnen seine Ermordung
— endete die Zeit der Enthüllung, und begann die der Verhüllung, und
es glaubte, wer glaubte, und war ungläubig, wer ungläubig war. Es wurde
das Thor, nämlich das Glaubensthor, verschlossen, und nachher von Keinem
mehr der Glaube angenommen. Wenn ein Mensch stirbt, so wird er in dem
Glauben (der Religionssecte) wiedergeboren,in welchem er gestorben ist; so dass,
wenn Einer (sc. der zu einer ändern Religion gehörte) auch wüsste, was in ihren
Büchern steht, ihre Religion kennte, an ihre Wahrheit glaubte, und darnach
wandelte, diessihm doch nutzlos sein würde: er würde’trotzdem nach seinem Tode
zu seiner frühem Religion zurückkehren. Diesem ihrem Glauben gemäss gestatten
sie Keinem den Uebertritt zu ihrer Religion. Wenn aber Einer von ihrem
Glauben zu einem ändern, oder von einem ändern zu dem ihrigen übertreten,
und mit seinen Kindern an dem neuen Glauben festhalten würde, so würden
sie ihn, darum dass er aus dem Ehebruch eines Mannes mit seiner Mutter gekommen
ist, richten, wie Einen von dem Volke des Glaubens, zu welchem er übergetreten
ist.
Die Drusen theilen sich in Wissende und Unwissende. Ein Wissender
( J j U ) ist der, welcher nach ihrem Gesetze handelt, unwissend (JjsL&.) aber
der, welcher gegen das Gesetz handelt; sie hoffen jedoch, dass er in Busse
zurückkehre, so lange er noch am Leben ist. Weun er in dem Zustand der
Unwissenheit stirbt, so ist er nach ihrem Urtheil auf ewig verloren und unglücklich
; denn nach seiner Wiedergeburt ist die Busse nicht mehr möglich, sondern
in jedem Wechsel (jedesmal) wird er in dem Zustande der Unwissenheit sterben.
Wenn aber ein Unwissender von ihnen den Weg der Wissenden betritt, so
schreiben sie ihm eine Bescheinigung , und nennen diese den „Vertrag
des Oberhauptes der Zeit“ wie ihnen Hamza befohlen
h a t Sie glauben, dass die Verträge, welche Hamza mit denen geschlossen
hat, die auf seine Verkündigung hörten, sämmtlich in den Pyramiden Aegyptens
aufbewahrt sind, damit er nach seiner Rückkehr von ihnen ihren Inhalt
verlangen könne.
Wer von den Unwissenden'ein Wissender wird, sei es auch nur 1 Tag vor
seinem Tode, der gilt für Einen, welcher in seinem vergangenen Leben ein
Wissender war; und wegen einiger begangenen Vergehen hat ihn schon Hamza,
um ihn zu züchtigen, und seine Sünden zu bedecken, eine Zeitlang in dem
Zustande der Unwissenheit leben lassen.
Eben so sagen sie von den Gebrechlichen, und von denen, welche Unglück
haben in weltlichen Dingen, wie von Blinden, Lahmen, Armen und Thoren.
Ihr Leiden ist Strafe für Vergehen in ihrem frühem Lehen; und sie berufen sieh
dabei auf die Christen in Betreff dessen, was in dem Evangelium steht, als die
Apostel den Herrn wegen des Blinden fragten, ob er oder seine Eltern gesiin