
fleissig die Bäder, wo sie ihre Füsse mit dem ^ ■ 1 „Stein für die
Füsse,“ einer Art Bimsstein, welcher von Mekka kommt, abreiben lassen;
und, um die Unreinigkeiten auf dem Kopfe unter den Haaren zu entfernen,
nehmen sie einen wohlriechenden Stein, der aus Haleb kommt, und jjj| 3
) / * * turahet hamra, „rother Staub“ genannt wird, zerstosseu ihn, und
legen das so gewonnene Pulver in eine Schale mit warmem Wasser, wo es
zu Boden fallt, und das Wasser röthlich färbt. Dann giessen sie das Wasser
über den Kopf, und reiben es tüchtig ein, wodurch der Kopf ganz rein
werden soll. Auf diese Weise wird es auch von Männern im Bade gebraucht.
Schwangere Frauen sollen diesen Stein (oder steinige Thonerde) theils
wegen des angenehmen Geruchs, theils der Gesundheit wegen auch essen;
für Andere soll der Genuss desselben nachtheilig sein, und namentlich den
Urin zurückhalten.
Ausserdem haben sie noch verschiedene Schönheitsmittel:
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Wenn die Haare der Augenbrauen abstehen, so nehmen sie j
Dibs, eine Art Rosinenhonig, und bestreichen sie damit, um sie fest anliegend
zu machen. Denselben Dibs legen sie aber auch, nachdem sie ihn an
dem Feuer härter, consistenter gemacht haben, auf das Gesicht, um damit
einzelne hervorwachsende Haare auszuziehen. Sonst bedienen sie sich, die
Haare wegzubringen, eines ändern Mittels. Sie thun fein zerstossenen
Arsenik mit Gips vermischt in Löschpapier, und träufeln von
aussen einige Tropfen Wasser darauf, wodurch beides sich zu einem Teig
vermischt. Dann legen sie diess auf die Stelle, von welcher sie die Haare
entfernen wollen, und lassen es einige Minuten darauf liegen; wenn sie es
wegnehmen, gehen auch sämmtliche Haare darunter mit weg. Man muss
sich aber wohl hüten, es zu lange liegen zu lassen, weil es sonst die Haut
verletzt.
Die Fingernägel färben sie zuweilen schwarz mit einer aus Gips und
einer ändern Species bereiteten Masse, v y " . genannt, welche in einer Schale
Mann z. B. um die Erlaubniss bittet, ihre Verwandten zu besuchen, und derselbe einfach
erwiedert, dass sie gehen könne, ohne hinzuzufugen, dass sie auch wiederkommen solle,
so ist damit schon die Scheidung ausgesprochen. In diesem Fall bekommt die Frau das
vor der Hochzeit bestimmte Geldgeschenk, und darf die frühem Geschenke des Mannes,
so wie das, was in ihrem Harem ist, mitnehmen. Damit ist die Sache abgemacht, und
der Mann kann sich auf der Stelle wieder verheirathen; kein Wunder also, dass die
Frauen aus dieser Befürchtung ihren Männern so viel als möglich zu entlocken trachten.
mit Wasser gekocht, und dann auf die Nägel gestrichen wird, wo sie */2 oder
eine ganze Stunde liegen bleibt. Gewöhnlicher färben sie die Nägel roth
mit Henna, (Lawsonia inermis nach Forskäl p. LV.). Man nimmt die
getrockneten und fein zerriebenen Blätter, feuchtet das so gewonnene Pulver
mit Wasser an, und legt dann den Teig auf die Nägel, wo man ihn etwa
eine Stunde liegen lässt. Meist aber färben sie die hohle Hand ganz roth.
Diess thun sie am liebsten des Abends vor Schlafengehen. Sie nehmen
dann die dazu nöthige Quantität in die zusammengeballte Faust und lassen
sie fest zugebunden die Nacht darauf liegen. Am Morgen waschen sie
die gerötheten Hände , und es bleibt die rothe Farbe 3 4 Wochen. Viele
färben die ganzen Hände von innen und aussen, und die obem Ränder der
Füsse mit den Zehen auf dieselbe Weise, und bei den Schiiten ist es auch
gebräuchlich, dass die Männer, namentlich die ältem, deren Bart weiss oder
grau ist, denselben eben so roth färben.
Frauen und Mädchen zeichnen sich auch allerhand Figuren, Blumen,
Zweige, Bäume, Festungen u. s. w. in die hohle Hand. Diess geschieht
auf folgende Weise: Sie setzen 5 T)| J „Weihrauch oder Balsam von
Myrrhen“ mit gelbem Wachs vermischt an das Feuer, und, wenn es geschmolzen
ist, malen sie sich diese Figuren mit Hülfe eines in die Masse getauchten
Stiftes in die Hand und auf den innem Theil der Finger. Wenn diess nach
etwa i/4 Stunde getrocknet ist, legen sie rothe Henna in die'zusammengeballte
Hand, und binden sie zusammen. So lassen sie es bis zum nächsten
Morgen, nehmen dann die Henna zuerst, und nach ihr auch das Wachs weg.
Die Stellen, auf denen das Wachs gelegen, sind dann weiss, der übrige
Theil der innem Handfläche roth. Hierauf nemen sie die mit fein zerstossenem
oLäü (Salmiak oder Alaun?) und Dibs (Rosinenhonig) vermischte „weisse
Henna“ »Lclju *£=>., und bestreichen damit Hand und Finger von innen
und aussen. Dadurch werden die Stellen, an denen die rothe Henna war,
schwarz', die übrigen Stellen aber mit den( Figuren, auf denen das Wachs
gelegen h a tte , bleiben weiss. Sie lassen diess trocknen, indem sie die Hand
über das Feuer h a lte n , und die Hand hleibt einen Monat und länger in
dieser Färbung.
Nicht minder gebräuchlich als das Färben mit Henna ist die gleichbekannte
Augenschminke, Kohl ¿ J s J i genannt. Mir wurde versichert, dass
es aus gebrannten Nuss- oder Dattelkernen bereitet werde — auch die Russinnen
bedienen sich der verbrannten Haselnusskeme als Schminke für die