
LEIPZIG
D RU CK VON G IE S E C K E & D E V R IE N T .
VORWORT.
Schon in meiner frühen Ju g en d reg te sich in m ir ein Verlangen,
das L an d der Verheissung und andere Theile des Orients zu sehen,
deren Sprachen u n dL itte ra tu re n mich von je h e r angezogen und beschäftig
t haben; aber erst, nachdem ich mein fünfzigstes L eb en sjah r bereits
zurückgelegt h a tte , w a rd es mir v e rg ö n n t, mein Sehnen zu befriedig
e n , und zwar in einer Weise und A u sd eh n u n g , wie ich nie zuvor
gehofft hatte.
Im H e rb st des J a h re s 1851 k am mein F re u n d , d e r k . P r. Oonsul
von D ama scus, Dr. W e tz s te in , au f einer Urlaubsreise begriffen nach
B e rlin , zu einer Zeit g e rad e , in welcher besondere Umstände eine
längere Z e rstreuung mir höchst wünschenswerth erscheinen Hessen.
Durchdrungen von den Reizen des O rie n ts , u n d namentlich von den
bei Dichtern so vielfach gepriesenen Schönheiten seines Wohnortes,
des Parad ie ses der E rd e n a ch den S childerungen der Muhammedaner,
wusste e r auch in m ir die lang verhaltene Sehnsucht nach diesen Gegenden
wieder zu erwecken, und durch die Aussicht a u f bedeutende litte-
rarische Ausbeute in Damascus se lb st, wie in P a lä s tin a , und in den
Klöstern des Libanon mich in meinem Wunsche noch mehr zu b e stä rken.
Die Munificenz Seiner Majestät des Königs, durch hohe Gönner
v e ran la sst, und ein zu nächst n u r a u f 1 J a h r e rb eten e r u n d ,g n ä d ig s t
bewilligter U rlaub des hohen Ministeriums machten es m ir möglich,
mein Vorhaben auszuführen. Ankäufe von Han d sch riften für die
königliche B ibliothek, wozu mir ein K re d it von 1000 T h lr. eröffnet
w u rd e , so wie von Münzen und Antiquitäten fü r die königlichen
Museen, waren die A u fträg e , mit denen m an mich b e eh rte ; ich selbst