
gürtel“ iu ia ilf ß ä i , sonnär el chutbe genannt wird. 2) einen Sclimuck
für den Tarbusch (das Fess), SÜLua iüüLw, sclieqfet sigha genannt — denn
die Frauen und Mädchen tragen ebenfalls durchgängig ein Fess in den
Städten. — 3) eine Summe Geld, jedoch nicht über 2000 Piaster (nach
jetziger Währung 120—25 Thlr.). — 4) 7 Gesichtsschleier, AvaI ; -
von Baumwolle. 5) eine schüre, S,L&, eine Art von Schleier, welcher
über den Kopf nach hinten herunterfällt, und dessen Zipfel mit Gold gestickt
sind. — Der Priester nimmt alle diese Gegenstände, zeigt sie den Verwandten,
segnet sie, und trägt sie zu den Eltern der Braut, denen er sie
segnend vorlegt. Die Frauen und Mädchen, bei denen die Braut ist,
da sie sich den Männern nicht zeigen darf, erheben nun ein Freudengeschrei,
saghlüt, oder gewöhnlich mit Versetzung der Buchstaben 7 J '
V - 5 ’ salghüt genannt, jauchzen und jubeln. Der Priester liest dann die
mit dem Siegel des Patriarchen versehenen gesetzlichen Bestimmungen der
Verlobung, wonach der Bräutigam, wenn er die Braut verlässt, nicht nur
jener Geschenke verlustig wird, sondern sich auch nicht wieder verloben
darf, und Kirchenbusse thun muss, in beiden Häusern vor, ruft die Anwesenden
zu Zeugen auf, dass Bräutigam und Braut sich verpflichtet haben,
die Bestimmungen zu halten, und lässt dieselben von den Männern unterzeichnen
und besiegeln. Das Mädchen wird nicht, gefragt, ob sie in die
Verlobung willige,oder nicht; nur, wenn sie schon älter ist, fragt man sie, ohne
sich jedoch daran zu kehren, wenn sie n e in sagen sollte. — Im Hause des
Bräutigams wie der Braut begeht man an diesem Tage ein Fest mit Musik;
aber Bräutigam und Braut kommen vor der Hochzeit nicht zusammen.
Nach der Verlobung macht der Bräutigam einen Besuch bei seinen
zukünftigen Schwiegereltern, doch ist die Braut weder für ihn, noch seinen
Vater, noch seinen männlichen Verwandten, sondern nur für die Frauen
sichtbar.
Zum Neujahr des Jahres, in welchem die Hochzeit . _ V ’Ors, statt-
finden soll, bei den Reichen aber auch jedes J a h r vor derselben und nach
der V erlobung, schickt der Bräutigam seiner Braut durch den Priestur einen
Schmuck für das Fess alsNeujahrsgeschenk. Dieser wird a j . l i »«. xn s .v.
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scheqfet sigha furije (von womit im Neuarabischen das „N eu jah r“
bezeichnet wird) genannt.
3) D ie H o c h z e it. Wenn der Vater des Bräutigams den Hochzeitstag
festgesetzt hat, so schickt er einige Zeit, 1 - 2 Monate, vorher zu dem Vater
der Braut, und lässt ihn fragen, ob er mit dem von ihm bestimmten Tage
einverstanden sei. Ist diess der Fall, so wird die Braut zwei Tage vorher
dazu vorbereitet. Sie wird mit ihren Ve,wandtinnen gebadet, und ebenso
der Brätägam mit seinen Verwandten. Am Abend kommen zwei Frauen, deren
Jede eine Hand derllraut nimmt, und mit einer Masse, die mit Wachs vermischt
und am Feuer geschmolzen ist, Figuren, namentlich. Blumen, auf die hohle
Hand malt. Darauf werden beide Hände zugebunden. Am ändern Morgen
bindet man sie auf, und bestreicht sie mit einer Masse aus verschiedenen
Species, welche man mit Wasser vermischt hat. Die Braut muss nun beide
Hände frei in der Luft halten, und die Frauen probiren durch Wischen mit
den Fingern, ob die hohle Hand an den gezeichneten Stellen- schwarz ist.
Wenn diess nicht der Fall ist, so werden die Hände abermals bestrichen,
bis die Schwärze sich zeigt. Dann wäscht die Braut beide Hände, und die
Figuren kommen deutlich zum Vorschein. Dieselbe Procedur müssen auch
die“ Verwandtinnen des Bräutigams und der B r a u t an sich vornehmen lassen.
Am Abend vor der Hochzeit ladet der Vater der Braut Verwandte und
Freunde, Männer, Frauen und Mädchen zu sich ein. Nachdem die Männer .
gegessen, eine Argile geraucht und Kaffee getrunken haben, gehen die
Meisten wieder-fort, und nur die nächsten Verwandten bleiben zuruck.
Dann essen die Frauen, trinken Kaffee, rauchen eine Argile, jauchzen und
jubeln, tanzen, singen, spielen Tambouret, trinken auch theilweise Raqi
(Branntwein aus Rosinen) und essen Confect dazu. Gegen Mitternacht
wechseln sie ihren Anzug, ziehen die qabqäb, eine Art Holzschu e
an, nehmen jede ein Licht in die H and, und geben der Braut zwei Armleuchter.
Dann tanzen sie im Hofe um das Wasserbassin herum, voran die
Vorsängerin, dann die Braut, welche sie unter der Achsel anfassen. Alle
legen sich silbergestickte Tücher, , Tarcha genannt, über den Kopf,
welche auf den Rücken, der Braut aber über das Gesicht herabfallen. So
jauchzen sie und jubeln, und singen den Refrain der von der Vorsängerin
laut gesungenen Lieder leise nach. Gegen Morgen legen sie sich zu Bette,
oder kleiden sich neu an, oder gehen in die Kirche, und kommen zum
Frühstück wieder. Nach demselben besorgen Me abermals ihren Anzug,
und erwarten mit den verwandten Mannspersonen die Verwandten des Bräutigams
welche sich mittlerweile in dessen Hause versammelt, gefrühstück