
kann man in Damasous, jedoch nur zu dem Preis von 1 Thlr. — 1 Thlr.
10 Sgr. pro Flasche bekommen. Endlich machte auch ein Europäer, ich
glaube, ein ungarischer Emigrant, den Versuch, in Damascus eine Bierbrauerei
zu errichten, und erzielte in der That ein dem hairischen Bier ähnliches
Getränk. E r fand jedoch, wahrscheinlich wegen der geringen Anzahl
von Europäern, nicht seine Bechnung dabei, und ging später nach Beirut,
wo er meines Wissens noch jetzt seine Brauerei in vollem Gange hat.
Ein anderes wärmendes, aber nicht berauschendes Getränk für den
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Winter, welches TErfe ä i^ s (eigentlich „Zimmet,“ hier aber so viel als
„Zimmetwasser“) genannt wird, besteht aus Wasser mit gestossenem Zimmet
und Zucker gekocht, wozu noch klein geschnittene oder gehackte süsse
Mandeln, Pistacien und das Fleisch der Kokosnüsse oder Wallnüsse gethan
wird. Es wird in Tassen warm aufgetragen. Im Sommer trinkt man Eiswasser
oder Limonade, wozn man fast in jedem Hofe die reifen Citronen
von den Bäumen nehmen kann, oder irgend ein anderes Scherbet von Frucht-
und Pflanzensäften mit Zucker, meist auch mit wohlriechendem Wasser
vermischt, welches man entweder löffelweise geniesst, und darauf ein Glas
Wasser trinkt, oder gleich in das Wasser einrührt. Das gewöhnlichste Getränk,
welches nächst der Pfeife bei keinem Besuch fehlen darf, ist der Kaffee.
Man t rinkt aber in Syrien und Arahistan, wie in Egypten, eben so viel
Java- oder americanischen als arabischen Kaffee, welcher, da er nur durch
die Pilgerkarawanen gebracht wird, eher theurer als billiger zu stehen
kommt. Die Zubereitung desselben geschieht auf folgende Weise. Man
streut die Bohnen, so dass sie nur Eine Schicht bilden, nicht über einander
zu liegen kommen, in ein unsem Eierkuchen-Pfannen ähnliches Gefass von
Eisenblech, an dessen langem Stiel durch eine Kette ein kleiner Eisenstab
befestigt ist, setzt die Pfanne über das Feuer, und, indem man die Bohnen
mit dem Eisenstahe fortwährend hin und her schiebt, lässt man sie rösten,
bis sie hellbraun geworden sind; dann thut man sie in einen Mörser, und
zerstampft sie ganz fein, worauf man den Kaffee in einer Blechbüchse auf-
bewahrt Bei den Beduinen, namentlich den Seheiehs, wird der Kaffee
jedesmal vor den Augen des Fremden erst gebrannt und gestossen. Will
man ihn nun als Getränk zubereiten, so setzt man einen Blechtopf mit Wasser
an das Feuer, und wenn das Wasser kocht, so thut man je nach der Zahl
der Gäste mit kleinen Löffeln mehr oder weniger Kaffe dazu, lässt diesen
dann 2— 3 mal aufkochen, und stellt darauf den Topf an die Seite, damit
der Kaffee sich setze. Man ist jedoch dabei nicht so ängstlich, wenn man
ihn aufträgt, und jedesmal erhält man in den winzig kleinen auf messingenen
oder silbernen Untersetzern präsentirten Tässchen noch eine gute
Portion Satz mit.
Was die Speisen anlangt, so hat man zuvörderst 3 verschiedene Arten
von Brod: , s .v . v ein feines, dünnes Brod, J u o ,. u i em langes, und
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,«1 ein rundes Brod. Das gewöhnliche Brod wird aus TV eizen mit weissem
und gelbem Mais vermischt gebacken, welche zusammen gemahlen werden.
Diess geschieht in Wassermühlen; Windmühlen sind in der Umgegend von
Damascus und auf dem ganzen Libanon unbekannt — mein maronitischer
Diener war ganz erstaunt, als er auf einem Vorsprung des Berges Karmel
die erste (es war eine holländische) Windmühle gewahrte, und wusste gar
nicht, was für einen Zweck dieses sonderbare Gebäude haben könnte. Die
Mühlen sind durchgängig unterschlächtig. Die Körner werden durch einen
hölzernen Trichter, den ein oben angebrachter Stab fortwährend in Bewegung
setzt, so dass sie nur in kleinen Quantitäten herausfallen, von oben
in die Mitte des obem, horizontal dicht über den untern liegenden Mühlstein
geschüttet, und fallen durch die in demselben befindliche etwa 2 Hand
breite Oeffnung auf den untern, welcher unbeweglich liegen bleibt, während
der obere durch seine fortwährende Umdrehung sie zu Mehl zermalmt.
Dieses fällt dann nach allen Seiten heraus. Die gewöhnlichen dünnen,
runden Brode werden meist in den einzelnen Haushaltungen selbst bereitet.
Man nimmt dazu nur-Mehl und Wasser, ohne Sauerteig, und bäckt sie in
einem tiefen Kessel von Lehm oder Thon, welcher entweder in die Erde
eingegraben wird, oder frei auf derselben stehet. In diesen, nicht unter
denselben, wird Reisholz gelegt, welches man anzündet, und durch fortwährendes
Nachlegen im Brennen unterhält, bis alle innem Flächen des Kessels
gehörig erhitzt sind. Dann nimmt die Hausfrau oder Dienerin das Mehl,
giesst Wasser dazu, und knetet es zu einem Teig. Von diesem nimmt sie
ein Stück, und wirft es so lange aus einer Hand in die andere, bis es zu
einem dünnen, runden Fladen wird, den sie sogleich an der innem Wand
des Kessels festklebt. Schnell macht sie einen neuen Fladen und so fort,
und nimmt jedes Mal, wenn ein anderer fertig ist, den unmittelbar vorher
angeklebten wieder weg , der nun vollständig gebacken sein muss. Die
Beduinen, welche natürlich solche Kessel nicht mit sich führen können,