
ändern Versammlungen kommen, in Betreff dessen, was sie von Neuigkeiten
gehört haben von den Richtern (Beamten, Gouverneurs, r UC=L f und von
dem Volke in ihren Dörfern und in den Städten, und über die Artund Weise
wie sie zu den Nachrichten aus den Gegenden (Districten) gelangt sind, so wie’
von wem sie dieselben gehört haben. Hierauf liest Einer, der dazu bestimmt
ist und eine schone Stimme hat, etwas aus den 6 Büchern vor mit Modulation
und Gesang, wie die Muhammedaner bei dem Lesen des Qor’än thun, wozu er
einige Erklärungen über das Gelesene giebt; und sie schliessen diess mit dem
Vortrage von einigen Gedichten ( ^ U i y , y \ J o L a - j von ihren Dichtern, die
sie „Heereslieder« nennen. Sie enthalten das Erscheinen der
o Endpunkte mit dem tapfera Heere ausChinaf .* ) znr Vertilgung der
Christen und Muhammedaner, und sie singen dazu. Darauf bringen sie Früchte,
wenn gerade ihre Zeit ist, oder einen Kuchen (?UuLs) von getrockneten Feigen
oder Rosinen mit Wallnüssen, und gerösteten (JUbs) Kichererbsen, die unter
dem Namen Qadäme (sxLd-f) bekannt sind, deren Preis von dem Deposital-
vermogen ( J L o ^ ) der Versammlung bezahlt wird; die Anwesenden
essen davon, und damit wird die erste Sitzung geschlossen. Alle
Frauen mit der Mehrzahl der Männer, welche nicht zu dem Grade der Ausgezeichneten
gehören, entfernen sich, und es bleiben nur die Ausgezeichneten
des Ortes mit denen, die aus den ändern Versammlungen gekommen sind,
zuruck. Nun erwägen die Vorsteher die wichtigsten Angelegenheiten, die in
ihre Versammlungen gelangt sind, und erinnern sich gegenseitig daran, nämlich,
was die Kegierungsangelegenheiten betrifft, und deren Einsicht dem Volke
nicht verstattet ist. Alsdann beginnen sie ihre Ansichten auszusprechen über
die nothwendigen Anordnungen, gleichviel, ob es die Bestrafung (oder Bache)
an einem Einzelnen oder Mehrern betrifft, oder die Absetzung eines Richters
(oder Gouverneurs, oder einen Aufstand gegen ihn, oder die Verbindung
mit einer Fraction (Partei), oder die Trennung von einer ändern, oder die Aussendung
von Leuten zur Ermordung eines Feindes, oder den Strassenraub
( £& » ) oder «Ke Plünderung einer Ortschaft n. s. w. Darnach geht die
Versammlung aus einander, und die Vertrauten kehren in ihre Ortschaften
zurück, um den nächsten Donnerstag (Freitag) den Vorstehern ihrer Versammlungsorte
Bericht zu erstatten über die Handlungen und Neuigkeiten aus den
verschiedenen Bezirken, und über die Anordnungen, welche die Edschäwid
(Ausgezeichneten) getroffen haben. Diese Anordnung findet statt in den Zeiten
der Ruhe; aber zur Zeit der Aufstände vermehren sich ihre Zusammenkünfte
znr Tag- und Nachtzeit Auf diese Weise werden ihre Angelegenheiten verbunden,
als ob sie nur eine Familie ausmachten ( g J ^ L x l . r Alle
Benchte und Anordnungen werden Allen bekannt,-und sie wendendie äusserste
borgfalt und Aufmerksamkeit darauf; dass alle ihre Angelegenheiten und wichtigen
Geschäfte auf das Beste geordnet sind. Nach dem, was von ihrer Macht
(Geschicklichkeit, ^ c ) und ihren Einrichtungen bekannt geworden
ist, haben sie die meiste Aehnlichkeit mit dem, was von der Brüderschaft der
Bauleute (der Freimaurer) in Europa erzählt wird.
Die Ursache von dem Auftreten der Seete der Drusen in Syrien ist die, dass
zur Zeit der Regierung des Hakim beamribi in Aegypten Syrien seiner Herrschaft
unterworfen war. Den westlichen Theil des Libanon beherrschten damals
Emire aus dem Gescbleehte Tenuch ‘ ' J ! )5 welche ihren Stamm auf
Ibn Mä es Samä, den Lachmiden zurüekführten, und
in dem Flecken ’Abeih , residirten, wo noch heutiges Tages Ueberreste
von ihren Bauten unter ihrem Namen existiren. Als nun die Missionare Harnza’s
nach Cäsarea Philippi, dem heutigen Baneas, kamen, welches jetzt unter den
Emirs von Hasbeya, den Schehäbiden (^yjuuLg^Ut) steht, da es zu dem
Distrikt von Hule gehört, seitdem sie über dieses, wie über das ganze
Wa’di et Teim ( ) und die Umgegend herrschten, fand dort ihre
Predigt Eingang, und sie verbanden sich mit den Emirs der Familie Tenuch,
welche zu Hakim ging, um ihm ihre Unterwürfigkeit (Verehrung) kund zu thun.
Sie machten einen gewaltigen Angriff auf die Unterthanen. und ein Theil von
ihnen leistete Gehorsam, theils aus eigenem Antrieb, theils aus Fnrcht, theils
aus Gleichgültigkeit, so dass in dem Verlauf von 3 Jahren alle Bewohner des
Libanon und Antilibanon (des Wadi et Team) dem Glauben der Drusen anhing,
welcher damals noch nicht wohl geordnet war. Denn der Missionar Sokain
) , welcher in die Gegenden von Rascheya ( l~. .v.l. ) und die Provinz
Bellän ( I östlich von demDschebel esch Scheich ^dem Hermon) kam, betrat
O ■/ . . . . einen schändlichen Weg,führte schlechten Lebenswandel (1 1 k l ...* J11 ...),
und verkündigte schlechte Lehren, in denen er das Verbotene erlaubte, was
die edlen Seelen verabscheuten. Er wurde zuletzt getödtet, und seine Handlungen
und Lehren verworfen. Diess erhellt aus der Schrift des Moqtana
( ) d. L des Behaeddin, des Letzten der Endpunkte, welche betitelt ist
„Tadel des schwachen (schwachsinnigen) Sokain“
Als die Schwester des Hakim beamrihi, genannt Sitt el mulk „Herrin des
ü j s
Reichs« (dU U J fo c « ) , aus irgend einem Grunde beschlossen hatte, ihren
Bruder um das Leben zu bringen, schickte sie vertraute Männer an einen Ort
auf dem Berge Moqattam ¿,11 i ) genannt Maqsabat Holwän (gjuejix
wohin Hakim jede Nacht vom Donnerstag zum Freitag allein auf
seinem weissen Esel, den er „den Mond4i (^ ) nannte, reitend sich begab
Diese überfielen ihn heimlich, und todteten ihn mit Messerstichen (t, * £ 3
. wie später die Spuren bekundeten: sie zogen ihm die Kleider aus,
und verbargen den Leichnam. Dann knöpften sie die Kleider zu , als ob er sie
angezogen hätte, und liessen sie dort mit seinem weissen Esel. Als die Rüekkehr
des Hakim zu den Seinigen sich verzögerte, suchte man nach ihm, und fand
zuerst den Esel, und darauf die Kleider. Man sagte nun, dass er sich unsichtbar
gemacht habe, um sie zu prüfen, damit er bei seiner Wiederkehr diejenigen,
welche fest an dem Glauben gehalten haben, belohne, die Abtrünnigen aber
bestrafe; und sie rechneten das Auffinden seiner Kleider mit zugemachten
Knöpfen zu seinen göttlichen Wunderthaten, als habe er sieh von diesen befreit.