
geschleudert worden, seinen Knochen auf die Linie werfen. Trifft Einer
die Knochen der Linie so, dass keiner drei Schritte weggeschleudert ist, so
beginnt das Spiel von Neuem. Die Knochen werden wieder aufgestellt,
Jeder wirft von der Linie aus seinen Knochen, uud wer am weitesten
geworfen hat, fängt an. Es können auch zwei und zwei zusammen spielen.
Das Schnellen geschieht nach vorheriger Bestimmung entweder stehend,
oder in kauernder Stellung.
2) 1« qal’ah „Festung.“ Bei diesem Spiele werden dieKnochen in zwei
oder aueh drei Reihen über einander gestellt. Nachdem die Reihenfolge der
Spieler auf dieselbe Weise wie bei dem vorigen Spiele bestimmt worden,
schnellt Einer nach dem Ändern von einer bestimmten, gleichen Entfernung
aus auf diese Festung. Wer sie trifft und zerstört, isst d. i. gewinnt alle die
Knochen, welche auf dieselbe Weise wie der seinige gefallen sind, und
schnellt so lange fort, als er einnehmen darf, oder sein Knochen auf die
hohe Kante zu stehen kommt. Hat Einer einen ändern Knochen so
geschnellt, dass dieser auf die. hohe Kante gefallen ist, so ist dieser sein
Beschützer xjucIä-, indem dieser Knochen erst genommen werden muss,
bevor man auf den seinigen schnellen darf. Denn bei diesem Spiele bleiben die
Knochen der Spieler, nachdem sie geschnellt sind, liegen, und Jeder kann
auf die der Ändern schnellen, ausser wenn sie auf die hohe Kante gefallen
sind. Der Getroffene ist to d t, iüjLo ? und muss zugleich alle in diesem
Spiele gewonnenen Knochen wieder herausgeben.
3) Ud-S. ( ^vLc. xit> doqqat ’ala ’chelt „Schlag an die Wand.“ Die
Knochen werden in einer Reihe aufgestellt. Von da aus wirft Jeder stehend
seinen Knochen. Der, dessen Knochen der Reihe am nächsten steht, sagt
I q . « „darin,“ indem er seinen Knochen wegnimmt, und dann zuletzt unmittelbar
vor der Linie auf diese schnellt. Sagt er diess nicht, und hebt er
seinen Knochen nicht auf, so muss er von der Stelle aus, wohin der seinige
gefallen ist, auf die Linie werfen. Wer einen Knochen der Linie bis an die
Wand geschnellt hat, hat alle gewonnen. H at Einer getroffen, aber keinen
Knochen bis an die Wand geworfen, so beginnt das Spiel von Neuem; aber
dann fängt der an, dessen Knochen der Linie am nächsten steht.
4) s UaJ ehotta. Ein Knochen wird an einen Bindfaden gebunden, an
das andere Ende des Bindfadens eine Kohle. Einer tritt auf den Knochen,
während ein Anderer mit der Kohle einen Kreis zieht. In der Mitte desselben
werden die Knochen nach der Zahl der Spieler aufgestellt. Dann wird eine
Stelle bestimmt, von welcher aus geschnellt wird. Wer später kommt, muss
gewöhnlich etwas entfernter treten. Wenn Einer einen Knochen der Linie
bis aus dem Kreise heraus geworfen h a t, so hat er ihn gewonnen, und
schnellt dann weiter von der Stelle aus, wo der seinige liegen geblieben ist.
Die Folgenden treten dann in den Kreis, und schnellen von da aus auf die Linie.
Ha t Einer einen Knochen aus dem Kreise geworfen, und ist dabei der seinige
stehen geblieben, so kommt schnell sein Hintermann, sagt Xj Loj
„1100 Schritte weg,“ und schnellt den Knochen des Ändern so weit als
möglich fort, damit dieser nicht noch mehr Knochen gewinne. Diess thut
er, indem er sich dicht davor stellt. Hat Einer einen Knochen aus dem
Kreise herausgeworfen, und ist der seinige den ändern so nahe stehen
geblieben, dass nicht ein Fuss Raum dazwischen ist, so muss er auf diese
durch seine Beine werfen. Ist bloss e in e r so nahe, die ändern aber entfernter,
so steht ihm frei, auch auf die ändern zu schnellen. Wer die meisten
Knochen gewonnen h a t, fängt das nächste Spiel an, und ihm folgt dann
unmittelbar d e r, welcher den letzten Knochen gewonnen hat.
5) ijüaJLw „Sultan und Vezier“ oder Herrscher (König) und
Minister. Diess wird nur mit e in em Knochen gespielt, und zwar nicht blos
von Kindern, sondern auch in den Harems unter den Frauen. Einer nach
dem Ändern denn daran können auch Viele Theil nehmen wirft den
Knochen in die Höhe, und lässt ihn dann auf den Boden fallen. Fä llt der
Knochen auf die hohe Kante, so dass die Seite, welche die Vertiefung hat,
oben steht, so wird der Werfer “Sultan ;“ bleibt die entgegengesetzte Seite
oben, so wird er „Vezier;“ kommt er zu liegen, und zwar mit ,der Vertiefung
oben, so heisst er ^*"1 ^ „Dieb;“ kommt er auf die andere Seite zu
liegen, so dass die erhabene Seite oben ist, so wird er „Lamm1
genannt. Wenn, was aber nur an der Wand oder in einer Vertiefung auf
unebenem Boden geschehen kan n , der Knochen auf der dickern, schmälern
Seite stehen bleibt, so heisst der Werfer „ 7 Sultane,“ verliert
aber jedesmal Einen von diesen 7 Sultanen, wenn ein Anderer Sultan
wird; fällt er auf die derselben gegenüber stehende Seite, so wird der Werfer
^ , | a ,■>, U Jjjuo „Reiniger der Kloaken“ genannt. Der Sultan darf den
Knochen nicht angreifen, sonst wird er abgesetzt, und diess geschieht auch,
wenn ein Anderer nach ihm Sultan wird. Der frühere Sultan wird dann