
Die Araber keimen mir die französischen Karten.
a) Arabrak (?), ein Spiel unter 4 Personen, wobei jedoch immer 2 und
2 zusammenspielen. Die Karten werden gemengt, dann abgehoben, und
4 von deu abgehobenen Karten aufgelegt. Jeder Spieler erhält 4 Karten, und
sieht, der Reihe nach, ob er von den aufgelegten Karten etwas wegnehmen
kann. Sind Bilder aufgelegt, so kann er mit jedem beliebigen Bilde, welches
er in der Hand hat, z. B. mit dem Buben oder der Dame deu König und
umgekehrt, wegnehmen. Bei den ändern Karten werden die Augen gezählt.
Hat mau z. B. in der Hand eine 10, und es liegen 5 und 3 und 2 aus, so
kann man diese 3 Karten mit der 10 nehmen. Sind die aufgelegten Karten
genommen, oder kann der Spieler, welcher au der Reihe ist, keine nehmen,
so muss er eine von den seinigen hinlegeu. Wenn die 4 Karten, die Jeder
bekommen h at, ausgegeben sind, so erhält Jed e r 4 neue Karten, und so
auch zum dritten Male. Am Schluss zählt Jeder die Blätter von den eingenommenen
Stichen, und wer von beiden Theilen die meisten Blätter hat,
hat gewonnen. Sie machen dabei allerlei Gestieulationen und Zeichen mit
den Karten, um dem, mit welchem sie spielen, ihre Karten, die sie in der
Hand haben, anzuzeigen.
b) Skembil J . .jC " , ein Spiel unter 2 Personen. Die 2, 4, 5, 6 werden
herausgenommen. Nachdem die Karten gemengt sind, und der Andere
abgehoben h a t, legt der Kartengeber zuerst den Trumpf A ■.: ' C aus, und
giebt dann sich und seinem Gegner 3 Karten; die übrigen werden auf den
Trumpf gelegt; Manche, doch nicht Alle, spielen es so, dass man mit der
7 deu Trumpf rauben kann. Das As ist die höchste Karte, welche alle
ändern sticht, die drei steht ihm zunächst, dann folgen, wie bei uns, der
Reihe nach, König, Dame, Bube, und die übrigen haben ihren Werth nach
der grössern oder geringem Zahl der Augen. Nach jedem Stich wird von
Beiden ein Blatt abgehoben. Die Blätter haben folgende Geltung: As gilt
1 1 , 3 gilt 10, der König 4, die Dame 3, der Bube 2, die übrigen sind
werthlos. Am Schluss werden nach dieser Regel die Augen der Stiche
gezählt: wer über 60 h a t, hat gewonnen: hat der Andere unter 40, so hat
er zwei Spiele verloren, ist Lj
7) Am beliebtesten unter allen ist das Spiel x l £:*■ Manqale genannt,
welches man fast stets in den Kaffeehäusern von Damascus spielen sieht. Es
wird auf einem etwas über 2 Fuss langen, * s Fuss breiten und über 1 Zoll
starken viereckigen Brete gespielt, welches auf der obern Seite 2 Reihen
mit je 7 runden Einschnitten oder Löchern hat. In diese werden kleine
Kieselsteine gelegt, welche die Pilger unterweges auf ihrer Reise von Mekka
in einem bestimmten Thale sammeln. In jeden der Einschnitte kommen der
Regel nach 7 Steinchen, also zusammen 98; doch wird es auch so gespielt,
dass mau die Steinchen nicht zählt, sondern willkührlich in jedes Loch eine
Anzahl Steine le g t, ohne sie zu zählen. Dann loosen die beiden Spieler —
denn nur 2 Personen können daran Theil nehmen — und zwar ns, dass der
Eine eine Anzahl Steine in die Hand nimmt, und dem Ändern entweder sagt,
wie viel Steine er genommen habe, oder s J j A Lj ¿K «_=»- dschozok fwohl für
ja ferdok d. i. „gerade oder ungerade?K Wenn der Gefragte die
richtige Antwort giebt, so fangt er das Spiel an, wo nicht, der Andere.
Sie sitzen einander gegenüber an der breiten Seite des Bretes, und der
Erste nimmt die Steine aus dem letzten Einschnitt zu seiner rechten
Seite, wirft nach links gehend in jeden folgenden einen Stein, und wieder
sämmtliche Steine aus dem Einschnitt, in welchen er den letzten hatte,
und so fort, von seiner Seite nach der des Gegners ühergehend, bis er
den letzten Stein in einen leeren Einschnitt, oder in einen solchen
wirft, in welchen mit dem seinigen 2 oder 4 zu liegen kommen, die er dann
als gewonnen herausnimmt. Im erstem Falle muss er aufhören, ohne etwas
gewonnen zu haben. Dann folgt in derselben Weise der Andere. Wenn
der an die Reihe kommende Spieler in dem letzten Einschnitt zu seiner
Rechten keinen Stein findet, sd beginnt er von da nach links gehend bei
dem ersten Einschnitte, in welchem noch Steine sind. Wer auf seiner Seite
gar keine Steine mehr hat, kann nicht weiter spielen, und der Andere zieht
alle noch übrigen Steine seiner Seite als gewonnen ein. Am Schluss werden
die gegessenen d. i. gewonnenen Steine gezählt, und, wer die meisten hat,
ist Sieger. Dieses Spiel nennt man «■.. f l( oder g ■ * H Eine zweite Art
x 1 *1»H ?) unterscheidet sich von dieser nur dadurch, dass der, welcher 2
oder 4 Steine gewinnt, anch die gegenüber liegenden Steine, wenn deren
wieder 2 oder 4 sind, wegnimmt, und bei einer dritten Art nimmt er ausser-
dem anch noch die gleiche Anzahl von Steinen, welche rechts oder link«
von dem Einschnitte liegen, aus dem er 2 oder 4 genommen hatte
Von dem Tanze und der Musik habe ich schon oben gesprochen, und
fuge nur noch in Betreff des Gesanges hinzu, dass der Araber, wie mir ver-
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