
gestalt der durch Zoochlorellen grün gefärbten Tiere, die Anwesenheit des „Polbandes“ ,
die Schlundstäbe, der wurstförmige Kern sprachen eindeutig für die Identität mit dieser
Art.
Die in die Nähe von Frontonia gestellte Gattung weicht im Bau ihrer Trichocysten
davon ab. Die fü r die ausgeschleuderte Frowioma-Trichocyste so charakteristische Unterteilung
in zwei Abschnitte fehlt. Die ausgeschleuderten Trichocysten (Abb. 58 a) stellen
lange, an beiden Enden zugespitzte Spindeln von 43—54 [a Länge dar. Das Vorderende zeichnet
sich dadurch aus, daß es etwas stumpfer zuläuft. Ein Trichocystenkorn war hier im
ungefärbten Zustande nur andeutungsweise zu erkennen, tra t aber nach der Färbung mit
Eosin deutlich hervor. Im übrigen ließ dieser Farbstoff die Umrisse der ganzen Tricho-
cyste in grünlichem Lichte auf leuchten.
Während also die ausgeschleuderte Trichocyste nichts von einer Zweiteilung erkennen
läßt, ließ sich an verschiedenen ruhenden Trichocysten eine Teilung in zwei, vielleicht
als Körper und Fortsatz zu unterscheidende Abschnitte nachweisen. Ich nehme jedoch an,
daß die normale Gestalt der ruhenden Trichocyste eine einfache Spindel von 7 (a Länge ist,
die keine Unterteilung zeigt. Am Vorderende der ruhenden Trichocyste fand ich sehr
häufig ein kleines Stäbchen, das wohl zur Festheftung an der Pellicula dient (Abb. 58b).
Gattung: Colpidium.
Colpidium colpoda E hrb.
Die Tektinstäbchen dieser durch die Untersuchung von Bresslau bekannt gewordenen
Form sind auch im Dunkelfeld -Hebenso wie im Hellfeld — unsichtbar. Ihre Anwesenheit
läßt sich dagegen durch Färbung mit Methylviolett oder Methylenblau nachweisen.
Eosin ist ungeeignet. Bei der Färbung mit den beiden basischen Farbstoffen kann man sehr
gut beobachten, wie Hand in Hand mit der Färbung eine starke Schrumpfung der Tektinstäbchen
einsetzt. Trichocystenkorn oder andere Differenzierungen konnten an den gefärbten
Präparaten nicht beobachtet werden. Mit Hilfe von verdünnter Tusche war die Gestalt
der Stäbchen leicht zu beobachten.
Gattung: Loxocephalus.
Loxocephalus luridus E berhard.
Die ausgeschleuderten Trichocysten des sehr gemeinen Ciliaten sind, wenn allerdings
auch nur schwierig und nur zum Teil, ohne Färbung im Dunkelfeld als etwa 30 ^ lange
Spindeln sichtbar (Abb. 59a). Stets ist ein am Vor der ende liegendes Trichocystenkorn
nachzuweisen1). Durch Färbung mit Eosin treten die Trichocystenumrisse deutlicher hervor.
Die Konturen zeigten jedoch nicht das Bild einer zusammenhängenden Membran, sondern
erschienen vielmehr aus einer großen Zahl von Granulis zusammengesetzt. Meine Versuche,
ruhende Trichocysten zu isolieren, waren erfolglos. Nach der Beobachtung am lebenden
Tier stellen sie einfache Spindeln von 5,5 ¡a Länge dar.
*) Im Beginn meiner Untersuchungen beobachtete ich einmal diese Art und bemerkte in dem Protokoll ausdrücklich,
daß die Trichocysten ungefärbt im Dunkelfeld unsichtbar waren. Möglicherweise sind mir damals die nur mit Mühe sichtbaren
Trichocysten entgangen. Für wahrscheinlicher halte ich es aber, daß es sich um verschiedene Formen oder Rassen
gehandelt hat mit unterschiedlichen Trichocysten. Für diese Ansicht spricht, daß die damals beobachteten Trichocysteu beträchtlich
länger — nämlich etwa 40 ¡j, lang — waren. Die durch Ausschleuderung in Methylenblau gefärbten Trichocysten
entsprachen im übrigen vollkommen den hier beschriebenen.
Gattung: Cinetochilum.
Cinetochilum margaritaceum P erty.
Die von mir untersuchten Individuen stammten aus dem Graben bei Haus Lütkenbeck
und stellten mit 40—45 (a Länge große Formen dieser Art dar, die nach K ahl in bezug auf
ihre Größe sehr variabel ist.
Die, wie schon öfter betont, im Vergleich zur Gesamtlänge des Tieres sehr großen,
ausgeschleuderten Trichocysten (Abb. 59 b) waren mit 30 ja Länge zwei Drittel so lang wie die
Tiere seihst. Nach meinen Befunden ist die Zeichnung von Schneider, der die ausgeschleuderten
Trichocysten als an beiden Enden zugespitzte Spindeln zeichnet, nicht zutreffend,
vielmehr ist das Vorderende deutlich abgerundet. Letzteres ist leicht erkenntlich durch die
Anwesenheit des Trichocystenkornes. Auch ohne F ärbung sind die Trichocysten im Dunkelfeld
sichtbar. Sehr häufig begegnete ich solchen, die wahrscheinlich durch den Anprall
gegen den Objektträger oder das Deckglas mehr oder minder stark gekrümmt waren. Durch
Färbung m it Methylenblau ließen sich die Begrenzungen deutlicher machen, ohne daß aber
weitere Einzelheiten zutage traten. Sowohl durch diesen Farbstoff, wie durch Methylviolett
erfolgte eine Schrumpfung. In letzterem Farbstoff färbte sich der ganze Innenraum der
Trichocyste bis auf einen schmalen Längsgang, der stets dunkel blieb.
Sehr eigenartig war die Wirkung des Eosin. In diesem Farbstoff nahmen im Dunkelfeld
die Konturen zunächst eine deutlich grüne Färbung an, verloren dann aber ihre Sta rrheit
und zeigten eine der BROWNschen Molekularhewegung ähnliche zitternde Bewegung.
Natürlich verlieren hierdurch die Trichocysten ihre normale Spindelgestalt. Da, wie ich
bei der Untersuchung der Paramecium-Trichocyste auseinandersetzte (1930), Eosin die Membran
färbt, so darf man wohl annehmen, daß wir es auch in diesem Falle mit einer Aufnahme
des Eosin von seiten der Membran zu tun haben, die dann unter dem Einfluß des
Farbstoffes ihre normale S tarrheit verliert.
Die Isolierung ruhender Trichocysten glückte nicht. Sie lassen sich aber in den kleinen
Tieren recht gut im Leben beobachten und stellen Spindeln von 7 [a Länge dar.
Gattung: Urocentrum.
Urocentrum turbo O. F . Müller.
Ohne besondere Präparation sind die langgestreckt spindelförmigen, ausgeschleuderten
Trichocysten dieser sehr gemeinen A rt im Dunkelfeld ebensowenig zu sehen wie im Hellfeld.
F ü r die Dunkelfelduntersuchung empfiehlt es sich, die Ausschleuderung und gleichzeitige
Färbung der Trichocysten mit verdünnter Methylenblaulösung zu bewirken. Wenn auch
durch die schrumpfende Wirkung des Farbstoffes bei diesem Verfahren sehr viele pathologische
Bildungen entstehen, so lassen sich doch wenigstens immer einzelne Trichocysten
finden, die die typischen Bilder zeigen. Erschwert wird die Untersuchung dadurch, daß die
ausgeschleuderten Trichocysten sehr stark die Neigung zeigen, untereinander zu dicht verfilzten
Netzwerken zu verkleben, die den ganzen Verlauf einer einzelnen Trichocyste nur
selten verfolgen lassen.
Die gefärbten Trichocysten zeigen nicht so ausgesprochen die Abrundung des Vorderendes,
wie sie Schneider zeichnet. Das Vorderende selbst ließ sich durch die Anwesenheit
eines als Trichocystenkorn zu bezeichnenden Granulum immer erkennen. Von dem Trichocystenkorn
ausgehend beobachtete ich eine eigenartige Struktur (Abb. 59 c), die mir sonst