
Die Entwicklungsdauer.
Entwicklungsdauer Lichtdurchlässigkeit im Bereich
Durchschnitt: $+cf 280—595|*|a (also ohne Bot)
Weiß (Ungefärbt) 109,5 Tage 100
Hellblau 101,5 „ 63
Dünkelgelb 88,5 „ 33
Dunkelblau 88,0 „ 38
Grün 84,5 „ 31
Hellgelb 80,5 „ 27
Violett 78,0 „ 15
Bot 74,0 „ 8
Schwarz (Dunkel) 71,5 1 0
Aus dieser Gegenüberstellung geht hervor, daß die Entwicklungsdauer abhängt:
a) von der Lichtdurchlässigkeit bzw. von der relativen Lichtmenge — relativ zu
der Lichtmenge bei Weiß, die hier mit 100 eingesetzt wird —" im Strahlenbereich 280 bis
595(a(a, also von Ultraviolett bis Gelb (einschl.). Wir hatten zunächst gefunden, daß bei
Dunkelheit die Entwicklung am schnellsten verläuft, bei extremer Helligkeit am langsamsten.
Jetzt sehen wir, daß sich die Versuche mit farbigem Licht genau in der Reihen-
folge der Lichtdurchlässigkeit zwischen Hell (Weiß) und Dunkel (Schwarz) einfügen.
Der Ausdruck „Helligkeit“ soll weiterhin vermieden werden; denn in manchen Versuchen
(Hellblau, Dunkelblau und Violett) enthält das durchgehende Licht große Anteile
von unsichtbarem ultraviolettem Licht.
Der einzige Versuch, der nach der Aufstellung etwas aus der Reihe fällt, ist Dunkelgelb,
das seine Stelle in der Reihe mit Dunkelblau vertauschen müßte. Doch sind die
Durchschnittswerte für die Entwicklungsdauer in beiden Versuchen ungefähr gleich, so-
daß diese kleine Unregelmäßigkeit hier nicht sehr von Bedeutung ist. Es sei aber gleich
an dieser Stelle betont, daß der Versuch Dunkelgelb überhaupt ganz aus der Reihe fällt.
Dunkelgelb zeigt in allen biologischen Daten durchaus pessimale Ergebnisse, was sich in
keiner Weise aus den physikalischen Befunden hinreichend erklären läßt. Es müssen hier
noch andere Bedingungen von Einfluß sein, die wir einstweilen nicht kennen. Darum bleibt
der Versuch Dunkelgelb zunächst am besten aus dem Kreis der Betrachtungen.
Vergleicht man die biologischen mit den physikalischen Ergebnissen nach den Geschlechtern
getrennt, so stimmt die Reihenfolge für die Männchen mit der Reihenfolge
der obigen Aufstellung gut, für die Weibchen etwas weniger gut überein.
b) vom Prozentsatz der roten Strahlen (595—640 [*•[/•), die jeweils durch die farbige
Versuchsschale durchgelassen werden.
Wir erhalten dann folgende Reihe:
Versuch Jo der roten Strahlen Versuch Jo der roten Strahlen
Rot 55 Weiß 11
Violett 32,2 Grün 7
Dunkelgelb 32 Hellblau 5
Hellgelb 31 Dunkelblau 0
Schwarz 0
Der Versuch Dunkelgelb schaltet auch hier wieder aus (siehe oben S. 68). Da durch
unsere Versuche bereits festgestellt wurde, daß Dunkelheit (Schwarz) für die Entwicklungsdauer
am günstigsten wirkt, extreme Helligkeit (Weiß) aber am ungünstigsten, so
darf man für diese beiden Fälle keinen Einfluß der roten Strahlen auf die Entwicklungsdauer
erwarten.
Ordnen wir aber die übrigen Versuche zwischen die beiden Extreme Schwarz und
Weiß nach dem Prozentsatz der roten Strahlen ein, dann erfolgt diese Eingliederung
gleichzeitig nach der Reihe der Entwicklungsdauer (siehe S. 68), und zwar in dem Sinne,
daß die Entwicklungsdauer um so kürzer ist, je höher der Prozentsatz der roten Strahlen
liegt. Nur müssen Hellblau und Dunkelblau die Plätze vertauschen, was wieder verständlich
ist, da die Lichtdurchlässigkeit bei Hellblau außerordentlich groß ist und
hierin Dunkelblau weit übertrifft. Anderseits ist der Prozentsatz der roten Strahlen bei
Hellblau schon so niedrig, daß er nicht mehr zur Geltung kommt.
Das Käfergewicht.
Die $ $ -Gewichte sind weitgehend abhängig von dem Prozentsatz der roten Strahlen
(595—640 {*«•), die jeweils in der Strahlenmischung vorhanden sind.
Versuch Durchschnittsgewicht
der ? £
Prozent der roten
Bot 5,8 mg ' 55.
Violett 5,4 „ 32,2
(Dunkelgelb) 3,1 „ 32
Hellgelb 5,1 „ 30,6
Sclnvarz 5,05 „ 0
Weiß 5,0 „ 11,4
Grün 4,9 „ 7
Hellblau 4,5 „ 5
Dunkelblau 3,4 R 0
Aus dieser Aufstellung geht eindeutig hervor, daß das Käfergewicht bei den 2$
um so größer ist, je höher der Prozentsatz der roten Strahlen in der Mischung der gesamten
durchgehenden Strahlen liegt. Die Lichtdurchlässigkeit — die relative Lichtmenge —, die
bei der Entwicklungsdauer die entscheidende Rolle spielt, ist für die Größe des 2 2 -Käfergewichtes
nicht von Bedeutung. Das geht besonders schön aus der Stellung von Hell (Weiß)
und Dunkel (Schwarz) in obiger Aufstellung hervor. Hier folgen die Extreme —' was
Lichtdurchlässigkeit angeht — in der Reihenfolge unmittelbar aufeinander. Auch zeigt
Schwarz keineswegs die höchsten und Weiß nicht die niedrigsten Werte, sondern beide
haben die gleichen mittleren Käfergewichte.
F ü r die cTcr liegen nach unseren Versuchen die Beziehungen nicht ganz so klar und
sind wohl im ganzen etwas anders gelagert als bei den $ 2. Auf das Käfergewicht der dV
sind nämlich nicht nur die roten, sondern auch die langwelligen gelben und grünen Strahlen
von Einfluß, also der Gesamtbereich der Strahlen von 485—640 (/•[*. Da die Darstellung
dieser Beziehungen längere Erörterungen erforderlich machen würde, soll hier nicht näher
darauf eingegangen werden.
Die Ausnutzung der Nahrung
wird auch von der Lichtdurchlässigkeit der Versuchsschalen entscheidend beeinflußt. Als
Index für die Stoffausnutzung nehmen wir die Kotmenge, die auf 1 mg Käfergewicht berechnet,
abgegeben wird.