
 
        
         
		T a b e l l e   VIII. 
 M a g e n s a f t :   P e p t o n - A b b a u . 
 Materialansatz:  5  ccm  Magensaft  -J-  20  ccm  Puffer.  
 Substratansatz:  5  ccm  5%  Pepton F. 
 Verdauungsansatz:  5  ccm Material-Substrat-Ansatz.  
 Antisepticum:  0,5  ccm  Toluol. 
 Verdauungszeit:  24  Stunden  bei  37° C.  
 Bestimmungsmethode:  Alkoholtitration  nach  W il l stä t t e r .  
 Alkoholzusatz:  50  ccm  100%  Aethylalkohol.  
 Alkoholkonzentration:  91 %. 
 Indikator:  0,6  ccm  1%  Thymolphthalein  in  100%  Alkohol.  
 Titriert  mit:  n/10  KOH. 
 V e r d a u u n g s w i r k u n g .   
 Puffergemisch  VerdauungsansatzpH 
 Werte 
 I. 
 II. 
 III. 
 IV.  
 V. 
 VI. 
 VII. 
 VIII. 
 IX. 
 X. 
 XI. 
 Na-K-Phosphat 
 K-Biphthalat-HCl 
 6,70 
 6,19 
 5,68 
 5,57 
 5,18 
 4,82 
 Aziditätszuwachs1  
 in  ccm 
 0,21  (  
 0,23  
 0,26  
 0,50  
 0,25  
 0,35  
 0,18  
 0,12 
 wurde in Magensaft und  auch  in Mitteldarmdrüsenextrakt  angesetzt,  aber  auch  für  dieses  
 Substrat ist  ein Magensaftoptimum weder  aus Abb.  9  noch aus Tabelle 8 A ersichtlich. Die 
 Mitteldarmdrüsen zeigen ein solches bei pH 6,7. Diese  
 Feststellung  ist  um  so  bemerkenswerter,  als K rüger  
 und  Graetz  (1928,  S.  484)  für  das  gleiche Versuchstier  
 unter Benutzung eines Peptons K ahlbaum ein pH-  
 Optimum zwischen 7—8 fanden. Der exakte Nachweis,  
 daß Astacus hinsichtlich einer Spaltung des Peptons F  
 im Magensaftund Mitteldarmdrüsenextrakt das gleiche  
 pH-Optimum von 6,2 aufweist, steht also noch aus. 
 Wie wir  bei  der Besprechung  der Wirkungskurve  
 des  Mitteldarmdrüsenextraktes  von  Buccinum  noch  
 näher  zu  begründen  haben,  ist  uns  der Nachweis  für  
 die Übereinstimmung  der  Lage  beider Optima  gelungen, 
   woraus  wir  zunächst  schließen,  daß  es  sich  bei  
 der Peptonspaltung nicht um eine allgemeine intrazelluläre  
 Funktion  in  dem auf S.  89 geschilderten  Sinne  
 handelt,  sondern  um  eine  spezifische  Funktion  im  
 Dienste der Nahrungsaufspaltung. 
 G r a e t z   (1929 a und b) bestimmte das Optimum des  
 Kropfsaftes der Pulmonaten Helix, Limax, Arion  für  
 Witte-Pepton zu pH 7,6, RosiN  (1932,  S.  57)  mit  der  
 Abb. 19:  Die  Wirkung  des  Magensaftes  vor  
 Buccinum  undatum  L.  auf  Pepton  F.  
 Abszisse:  pH-Werte;  Ordinate:  Verbrauch  ar  
 n/10  KOH  in  ccm.  Die  Zahl  an  der  Kurve  bedeutet  
 das  Optimum. 
 (Vgl.  hierzu  Tabelle  VIII.) 
 Kohlrauschbrücke zu pH 7,4 fü r Helix.  Neuerdings  fand  R o m i j n   (1935,  S.  402—403)  bei  
 Sepia  officinalis  ein  Spaltungsoptimum  von  pH  6,2  für  Pepton  (ex alb)  im  Magensafte. 
 Schließlich  haben  wir  noch  die Wirkungsweise  der  d i p e p t i d s p a l t e n d e n   Kom p 
 o n e n t e   des Magensaftes  zu  betrachten.  Der  q u a l i t a t i v e   Spaltungsnachweis  konnte  
 leicht  durch  die  Zerlegung  von  „Fermentdiagnosticum“  (Hersteller:  I.  G.  Farben,  Höchst  
 a.  M.),  wie  es  der  Mediziner  zur  Diagnose  des  Magenkarzinoms  braucht,  nachgewiesen  
 werden. Das P räp a ra t besteht  aus Glycyltryptophan.  Bei  einer Spaltung wird Tryptophan  
 frei  und  kann  durch  Bromwasser  in  saurer  Lösung  nachgewiesen  werden.  Der  Ansatz  
 lautet folgendermaßen:  1 ccm Magensaft +   1 ccm Fermentdiagnosticum +   5 Tropfen Toluol  
 23 Stunden Thermostat bei  37°  C. Verarbeitung  des Ansatzes:  Ansäuerung mit 3%  Essigsäure  
 +   einige Tropfen Bromwasser  bis zur Violettfärbung (Tryptophanreaktion). 
 Die Kontrolle mit reinem  Safte  zeigte keine Reaktion. 
 Die  Zerlegung  des  Dipeptids  ergibt  erst  hei  pH  5,7  q u a n t i t a t i v   meßbare Werte,  
 wie Abb.  20  und  Substrat-Abbau-Tabelle IX  zeigen.  Das  stimmt  gut  mit  den  Versuchen  
 von  G r a e t z   (1929 a)  überein,  nach  welchen  die  Alanylglycinspaltung  im  Kropfsafte  von  
 Helix hei pH  5,9  schon nicht mehr  feststellbar  ist.  Unsere Kurve  steigt  bis  zu  pH  6,3  an,  
 um  dann wieder  etwas ahzusinken.  Sie  gleicht  darin  fast  völlig  der  Catgut-Abbau-Kurve  
 (Abb.  17). Aus Materialmangel  konnte das Optimum auf der alkalischen Seite nicht genau  
 festgelegt  werden.  Aus  der  Ahbaukurve  der  Mitteldarmdrüsenextrakte  ist  aber  zu  entnehmen, 
   daß  es  zwischen pH  7,2  und  pH  7,6  liegen muß.  Auch  dieser Wert  ist mit  demjenigen  
 der  Weinbergschnecke  zu  vergleichen,  welchen  G r a e t z   (1929a u .b )  mit  pH  7,3  
 festlegte.  In  der neuen Zusammenstellung von  K r ü g e r   (1933)  finden  sich  die  pH-Zahlen  
 der  Dipeptidasewirkung  des  gleichen  Tieres  mit  7,3—7,8  angegeben.  S h in o d a   (1928)  
 konnte  bei  Astacus  nur  eine  sehr  schwache Wirkung  dieser  Komponente  feststellen.  Er  
 gibt kein  Optimum  an. 
 Zu  einer  ähnlichen  Feststellung  kommt  S c h l o t t k e   (1935).  E r  findet  im  Magensaft  
 von  Limulus  eine  sehr  schwach  wirksame  dipeptidspaltende  Komponente  mit  einem  
 T a b e l l e   IX. 
 M a g e n s a f t :   D i p e p t i d - A b b a u . 
 Materialansatz:  5  ccm Magensaft  -|-  20  ccm  Puffer. 
 Substratansatz:  5  ccm  2  %  Glycylglyzin. 
 Verdauungsansatz:  5  ccm  Material-Substrat-Ansatz. 
 Antisepticum:  0,5  ccm  Toluol. 
 Verdauungszeit:  24 Stunden  bei  37° C. 
 Bestimmungsmethode:  Alkoholtitration  nach  W il l s tä t t er . 
 Alkoholzusatz:  50  ccm  100%  Aethylalkohol. 
 Alkoholkonzentration:  91%. 
 Indikator:  0,5  ccm  1%  Thymolphthalein  in  100%  Alkohol. 
 Titriert mit:  n/10  KOH. 
 II. 
 III. 
 VIII. 
 IX. 
 Verdi 
 Puffergemisch 
 Na-K-Phosphat 
 K-Biphthalat-HCl 
 u u n g s  
 Vei 
 Wirkung. 
 dauungsansatzpH 
 Werte 
 6,71 
 6,23 
 5,66 
 5,56 
 5,15 
 Aziditätszuwachs 
 0,62  < 
 0,26 
 0,17 
 0,29 
 0,14 
 0,03 
 Abb. 20:  Die  Wirkung  des  Magensaftes  von  
 Buccinum  undatum  L.  auf  Dipeptid. 
 Abszisse:  pH-Werte;  Ordinate:  Verbrauch  an  
 n/10  KOH  in  ccm.  Die  Zahlen  an  der  Kurve  
 bedeuten  die  Optima. 
 (Vgl.  hierzu  Tabelle  IX.)