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 meiner  Verdauungsansätze  entschloß  ich  mich  aus  biologischen  Gründen,  P h o s p h a t p 
 u f f e r   anzuwenden.  Durch  die Untersuchungen  KRIJGSMANS  (1928,  S.  261)  wissen  wir  
 nämlich,  daß  die  Mitteldarmdrüsen  der  Weinbergschnecken Phosphate  in  den Kropfsaft  
 sezernieren,  die  hier  wahrscheinlich  die  Funktion  von  Puffersubstanzen  übernehmen.  
 Leider  ist  die  Titrierbarkeit  dieser  Puffer  nicht  besonders  günstig. — Als  großer  Nachteil  
 erwies  sich  die geringe Breite,  welche  die  einzelnen  Puffergemische  über streichen.  Es  
 mußten also in einer Pufferreihe mehrere Puffersorten aneinandergehängt werden. Vor  einiger  
 Zeit  hat Michaelis  (1931)  den Az e t a t -Ve r on a l -Pu f f  er  zusammengestellt, welcher  
 das  weite  Gebiet  von  pH  2,62—9,64  umfaßt.  Wenn  sich  die  narkotische  Wirkung  des  
 Veronals  auf  das  Verdauungsmaterial  nicht  als  zu  schädigend  erweisen  sollte,  so  dürfte  
 die Anwendung  dieses Puffers  für  die  Zukunft  sehr  zu  empfehlen  sein.  Leider  lernte  ich  
 die Arbeit erst kennen, als meine Untersuchungen  schon  fast  abgeschlossen  waren. Neuerdings  
 benutzte  ihn  Bosen  (1934)  offenbar  mit  gutem  Erfolge. 
 Da  ich  gezwungen  war,  mit  dem  frischen  Enzymmaterial  außerordentlich  sparsam  
 umzugehen, beschränkte ich mich auf eine Beobachtungsbreite, welche den  b i o l o g i s c h e n   
 Verhältnissen  Kechnung  trägt.  Die  extremsten  Werte  bewegten  sich  in  den  Grenzen  von  
 pH  4,4—9,0.  F ü r  den Magensaft wurden  aber  diese Stufen  nicht erreicht.  Hier  liegen  die  
 Grenzen etwa zwischen pH 4,8—7,5. Die Pu f f e r s t u f en  wurden so gewählt, daß ihre theoretischen  
 Werte  um  etwa  0,5  Puffereinheiten  fortschritten.  Das  sind  verhältnismäßig  
 kleine  Intervalle,  die  während  a l l e r   Versuche  mit Magensaft  und  Drüsenmaterial,  für  
 a l l e   Substrate  festgehalten  wurden,  um  auf  diese  Weise  ein  möglichst  übersichtliches  
 Zahlenmaterial  zu  erhalten.  Leider  mußte  aus  Mangel  an  enzymhaltigem Material  von  
 einer breiten Überschneidung der aneinanderstoßenden  Pufferreihen verschiedener  Puffergemische  
 in  einzelnen Fällen  abgesehen  werden. 
 F ü r  die  Ei weiß Verdauungen  sowohl  wie  fü r  den Kohlehydratabbau  wurde  eine  einheitliche  
 Numerierung  der  Pufferstufen  durchgeführt.  In  den  folgenden  Tabellen  entsprechen  
 den  Nummern  in  der  ersten  Spalte  den  hier  aufgeführten  theoretischen  Pufferwerten, 
   welche  nach  den  Anweisungen  von  Sorensen  und  Clark  und  Lubs  [vgl.  Bona  
 (1926, S. 55—57)]  ausgesucht wurden. 
 Nr. I. 0,1 MolGlyeocol!  +   0,1 n NaCl  +  0,ln NaOlI pH == 9,36 
 Nr. II. 0,1  „ ■ a  o,i  „  „ J  0,1„  „ pH == 8,93 
 Nr. III. 0,1  „  „ +   0,1,,  „ +  0,1 ,,  „ pH == 8,58 
 Oder: 
 Nr. I. 0,2 Mol Borsäure in 100 ccm  n NaOH zum Liter1   ! 0,1 n NaOH pH == 9,50 
 Nr, II. 0,2  „ „  100  „  „ ,,  ,,  ,, + 0,1 „  „ pH == 9,01 
 Nr. III. 0,2  „ „  100  „  „ „  „  „ Q 0,1 „  „ pH == 8,51 
 Nr. IV. Vjr, Mol sek. Na2HPOi +   Mol KH2PO4 pH = 8,04 
 Nr. V. m   1  I +  '/l5 >1 PH -= 7,38 
 Nr. VI. H   •>  1 „  +  1ll5 ,,  ,, PH == 6,98 
 Nr. VII. n   „  „ „  +l/lS „  „ pH -= 6,47 
 Nr. VIII. n   „  i I  + v ,,  ,, PH == 5,91 
 Nr. IX. Mol Kaliurnbiphthalat V 3'ho Mol HCl pH == 5,60 
 Nr. X. n   i + ’[h o  „  „ pH == 5,20 
 Nr. XI. ■  „ Hl/io  „  1 pH == 4,80 
 F ü r den Stärke- und Saccharoseabbau wurde die B iphthalatreihe an beiden Enden um  
 je eine Pufferstufe verlängert,  so  daß sich die  Numerierung  wie  folgt  ändert: 
 Nr. IX.  710 Mol Kaliumbiphthalat +  7 10 Mol HCl  pH =  6,0 
 Nr. X.  Vjo  „  „  +  7 10  „  „  pH =  5,6 
 Nr. X I.  710  „  „  +  7 10  „  „  pH =  5,2 
 Nr. X II.  7,0  „  „  + 7 10  „  „  pH  =  4,8 
 Nr. X III.  7,0  „  „  + '7 10  „  „  pH  =  4,4 
 Die  Zahlen  für  die Mi s c h u n g s v e r h ä l t n i s s e  d e r  P u f f e r s u b s t a n z e n  finden  
 sich  in  der  aufgeführten  Literatur,  besonders  bei  Bona  (1926,  S.  55—57).  Als Ausgangsmaterial  
 wurden  die  „Puffersubstanzen  zu  Enzymstudien  nach  SÖRENSEN“  der  Firma  
 C.  A.  F.  K ahlbaum,  Schering-Kahlbaum  A.-G.,  Berlin  benutzt.  Den  Biphthalatpuffer  
 stellte die Firma Dr. L aves, Hamburg,  zusammen. 
 F ü r die größeren Versuchsreihen wurden die Pufferlösungen stets  frisch  angesetzt und  
 ihre  pH-Werte  zur  Kontrolle  v o r   der  Beimischung  des  Enzym-  und  Substratmaterials  
 bestimmt*). 
 Zum  Schutze  gegen  Zersetzung  durch  Mikroorganismen  bewahrte  ich  die  Pufferlösungen  
 fest  verschlossen  im  Eisschranke  auf  oder  benutzte  in  seltneren  Fällen  einige  
 Körnchen Thymol  als Antiseptikum. 
 Durch Hinzufügen von Magensaft oder Drüsenmaterial  und gewisser Substrate zu  den  
 Puffergemischen  ändert  sich  der  pH-Wert der  letzteren.  In der  folgenden Übersicht  findet  
 man  die  Durchschnittswerte  dieser  Abweichungen  für  die  wichtigsten  Pufferstufen  angegeben. 
  Sinkt der pH-Wert durch  das Hinzufügen  des  Enzym-  und  Substratmaterials  zu  
 dem  Puffergemisch  gegenüber  dem  theoretischen  pH-Werte  ab,  so  ist  die  „Abweichung“  
 durch  minus,  steigt  er,  so  ist  sie  durch  plus  gekennzeichnet.  Die  Mengen  des  zugefügten  
 Enzym- und Substratmaterials sowie die Puffermengen  findet man  in  den  Substrat-Abbau-  
 Tabellen. 
 Ü b e r s i c h t 
 über  die  durchschnittliche  Änderung  der  pH-Werte  von  Puffern  nach  Zufügen  von  
 Enzym- und Verdauungsmaterial. 
 Pufferart:  Glycocoll-Puffer  Borat-Puffer 
 Nr.: I. II. III. I. II.  III. 
 Theoretischer  pH-Wert: 9,36 8,93 8,58 9,50 9,01  8,51 
 Abweichungen: — 0,63 — 0,72 — 1,03 H o ,63  - -0,53  — 0,69 
 Anzahl  der Ansätze: 2 2 2 3 3  3 
 Pufferart: Phosphat-Puff er 
 Nr.: IV. V. VI.  VII. VIII. 
 Theoretischer  pH-Wert: 8,04 7,38 6,98  6,47 5,91 
 Abweichungen: — 0,60 B L 27 B l , 23  H b , 20 H o ,17