das Schema, daß verwandte Familien eine auffallende Übereinstimmung bezüglich der
Ganglienkonzentration aufweisen. So bilden z. B. die Pentatomidae, Coreidae, Lygaeidae,
Pyrrhocoridae eine Pormenreihe, deren Vertreter auch bezüglich anderer Organsysteme
Verwandtschaft erkennen lassen.
Die weitgehende Übereinstimmung im Grad der Ganglienkonzentration der Capsidae
und Nabidae kommt leider in dem Schema nicht zum Ausdruck, da es nicht möglich ist, in
demselben die beträchtliche Länge der Kommissuren zwischen dem ersten und zweiten Thorakalganglion,
welche wir bei beiden Familien antreffen, zu berücksichtigen. Neben der
Länge dieser Kommissur verschwindet die bei den Nabidae zwischen dem Unterschlundganglion
und dem I. Thorakalganglion auftretende Kommissur völlig.
Die Gimicidae können vielleicht nach dem Bau und dem Grad der Konzentration des
Nervensystems an die Gapsiden angereiht werden, müssen aber als durch den Ektoparasi-
tismus stark veränderte Formen betrachtet werden.
Eine Anreihung der Hydrometridae an die übrigen Familien ist sehr schwer. Man muß
sie wohl als Endglieder einer Differenzierungsreihe auffassen, welche sich schon sehr früh
von den übrigen Landwanzen abgesondert haben muß.
Eine auffallende Übereinstimmung in der Konzentration des Nervensystems zeigen die
Hydrocorisae. Sie bieten zwar in dem Schema ein ähnliches Bild wie die Gapsidae und
iffabidae. In der Form und in der Lage des Deuterocerebrums, vor allem aber des Tritoeere-
brums, zeigen sie aber eine engere Verwandtschaft mit den Homopteren. Wir werden diese
Feststellung weiter unten durch histologische Untersuchungen noch ergänzen. Hier soll nur
die Übereinstimmung im äußeren B au hervorgehoben werden. Daß das I. Thorakalganglion
bei den Hydrocorisae n icht wie bei den meisten Homopteren mit dem thorako-abdominalen
Ganglion sondern mit dem Unterschlundganglion verschmolzen. ist, widerspricht dieser
Feststellung nicht, sondern ist vielmehr dadurch zu erklären, daß das von dem I. Thorakalganglion
innervierte I. Gliedmaßenpaar in den Dienst der Nahrungsaufnahme getreten ist
und infolgedessen in die unmittelbare Nähe des Kopfes verlagert wurde.
Die Dreizahl der Ganglienzentren erscheint für die Homopteren sehr charakteristisch.
Unter den Cicadariae weichen allerdings die Cercopidae, Jassidae,Membraeidae von diesem
Grundtypus ab. Wir müssen diese Familien gegenüber den Cicadidae und Fulgoridae als
weniger spezialisierte Formenkreise auf fassen.
Unter den beiden übrigen Sektionen der Homopteren weichen nur die Coecidae von
dem Grundtypus ab, die 2? wohl infolge ihrer festsitzenden Lebensweise und dieSWW
infolge des völligen Verluste ihrer Mundwerkzeuge und der damit zusammenhängenden
Rückbildung des Tritoeerebrums und des Unterschlundganglions.