
Dann berechnet sich, wie Übersicht S. 66 zeigt, auf 1 mg Käfergewicht fü r jeden Fall
eine bestimmte Menge Kot. Diese Menge Kot kann aber als Ausdruck für die Größe des
Stoffwechsels genommen werden, oder anders gesagt: Man kann daraus entnehmen, wieviel
Kot ein Tier p ro d u z ie ren d - oder Stoff aufnehmenE- muß, um 1 mg Käfergewicht
zu erzeugen.
Farbe Kot auf 1 mg Käfergewicht
Dunkelgelb 8,05 mg
Dunkelblau 7,09 „
Weiß 4,55 „
Hellblau 4,30 „
Grün 3,80 „
Hellgelb 3,56 „ ,
Violett 3,42 „
Kot 3,37 „
Schwarz 3,14 1
Aus dieser Aufstellung ersieht man, daß die Stoffausnutzung bei jedem Versuch verschieden
ist. Am schlechtesten ist die Stoffausnutzung hei Dunkelgelb und Dunkelblau.
Dann folgt in ziemlichem Abstand bemerkenswerter Weise Weiß (Ungefärbt), etwas besser
scheint die Ausnutzung bei Hellblau zu sein. Grün hält eine mittlere Linie ein. Hellgelb,
Violett und Rot zeigen in der Stoffausnutzung nicht sehr differente Werte. Am günstigsten
liegen die Verhältnisse bei Dunkelheit (Schwarz).
Natürlich ist in diesen Zahlen, die nur einen Anhalt fü r die Frage der Stoffausnutzung
bilden sollen, der Unterschied, der durch das Geschlecht bedingt sein kann, nicht
wiedergegeben. Die Gewiehtswerte wurden einfach für beide Geschlechter zusammen addiert
und dann auf 1 mg vom Käfergesamtgewicht die Kotmenge berechnet. Immerhin
aber zeigen die gefundenen Resultate schon, daß bei den Pessimumversuchen *ji-Dunkelgelb
und Dunkelblau E zur Produktion von 1 mg Käfergewicht ganz bedeutend mehr
Stoff verbraucht, d.h. Nahrung aufgenommen werden muß, als bei den optimal wirkenden
Farben — Schwarz, Kot, Violett, Hellgelb.
Besonders interessant ist wohl, daß Weiß sehr viel Nahrung zur Produktion von
1 mg Käfergewicht benötigt. Es steht an dritter Stelle, weist die längste Entwicklungszeit
auf und erzeugt zwar große, aber nur mittelschwere Tiere.
Die Entwicklung geht also auch bei dauernder Belichtung ungestört vor sich, aber
E -.o p ! imal darf man dauernd starke Belichtung nicht nennen. Man merkt sehr wohl die
Hemmung in der Entwicklungsgeschwindigkeit, das Kleinerwerden des Gewichts und die
Vergrößerung des Stoffverbrauchs.
Anders verhält es sich bei, Dunkelheit. Bei schnellster Entwicklung für beide Geschlechter
entstehen mittelgroße und -schwere * sehr große und schwere ^<3. Beide
weisen einen geringen Stoffverbrauch auf.
Dunkelheit ist zweifellos für die Entwicklung der Larven von A. fasciatus eine optimale
Lebensbedingung. Auch Kot und Violett sind noch sehr günstig, besonders für die
SS, Ausgesprochen schlecht sind für Entwicklungsgeschwindigkeit, Gewicht, Größe und
Stoffverbrauch immer Dunkelblau und Dunkelgelb.
Aus unseren Versuchen geht also deutlich hervor, daß Licht, und vor allem auch die
Art des Lichtes, auf die Entwicklung von A. fasciatus von großem Einfluß ist.
Die Mortalität im Lichtversuch.
F ü r die Beurteilung des Lichteinflusses auf die Entwicklung von A. fasciatus ist
auch die Feststellung der Mortalität in den einzelnen Versuchen nicht unwichtig. Doch
sei hier gleich darauf hingewiesen, daß man die Mortalitätszahlen des Lichtversuches
nicht ohne weiteres mit den entsprechenden Werten unserer übrigen Versuche vergleichen
darf. Bei den Versuchen über den Einfluß des Lichtes handelt es sieh um Versuche mit
vielen Tieren (50 Tiere) in jedem einzelnen Versuch, während sonst mit Serien von Einzeltieren
gearbeitet wurde, was aus versuchsteehnisehen Gründen im Lichtversuch nicht
möglich war. Im Massenversuch stören sich die Tiere gegenseitig Sich t. Im Einzelversuch
fallen dagegen derartige ziemlich unkontrollierbare Störungen ganz weg. Darum ist
die Mortalität im Lichtversuch durchweg höher als im Einzeltierversuch (Temperatur,
Feuchtigkeit usw.); Da aber in allen Versuchen über den Einfluß des Lichtes unter
gleichen Bedingungen gearbeitet wurde, sind die Mortalitätszahlen hier unter sich wenigstens
vergleichbar.
Versuch Mortalität Versuch Mortalität
Dunkelgelb 40% ■' Grün 2» ' , v
Dunkelblau 38% Hellgelb 20%^-'
Hellblau 28% ' Weiß 16%||e
Kot 24% : Schwarz 12
Violett l l S i i 8%n-'
Die Mortalität ist also am größten bei Dunkelgelb und Dunkelblau, wo wir ja auch
nach den schon mitgeteilten Ergebnissen überall pessimale Bedingungen feststellten. Groß
ist die Mortalität weiter noch bei Hellblau. Auch diese Tatsache stimmt recht gut mit
unseren übrigen Ergebnissen überein. Eigenartig ist aber die hohe Mortalitätszahl bei
Kot, wo sonst überall optimale Verhältnisse gefunden wurden. Die Mortalitätszahlen für
die nun folgenden Farben: Grün und Hellgelb sind mittlere Werte, was wieder ganz mit
unseren anderen Befunden übereinstimmt. Relativ klein ist der Mortalitätswert bei Schwarz
I Dunkelheit. Dunkelheit zeigt ja immer optimale Ergebnisse. Interessant ist, daß
volteft Licht BW eiß in der Mortalität der Dunkelheit ziemlich nahe steht und nur um 4%
höher ist als die stark optimale Dunkelheit. Dieses Resultat deckt sich ganz mit den
übrigen Feststellungen, die zeigen, daß trotz langsamster Entwicklung bei vollem Licht
stattliche Käfer von mittlerem Gewicht entstehen. Helles Licht bedeutet für die Entwicklung
von A. fasciatus, wenn auch keine optimale, so doch auch keine pessimale Bedingung.
Langsame Entwicklung ist also ohne weiteres kein sicherer Index fü r pessimale
Lebensbedingungen. — Die kleinste Mortalitätszahl haben wir bei Violett mit 8%. Dieser
Wert kommt dem für Schwarz am nächsten, was auch den anderen Beobachtungen sehr
gut entspricht.
Vergleich der biologischen und physikalischen Ergebnisse.
Vergleicht man nun die biologischen Ergebnisse mit den physikalischen Befunden,
so erhält man folgende Beziehungen für: