
 
        
         
		nisse  nicht  ganz  richtig  dar,  daher  ist  es  besser,  sich bei J ordan  (1913, Fig. 123) an Hand  
 einer  schematischen  Zeichnung  des  pleurembolischen  Rüssels  eines  Prosobranchiers  zu  
 orientieren  (Abb.  8 b).  An  lebenden  Tieren kann man  die Öffnungen  der Drüsen  und auch  
 den  Verlauf  des  Ausflihrganges  unter  dem  Epithel des Pharyngostoms mit bloßem Auge  
 verfolgen,  wenn  man  ihn  einmal  p räpariert  hat. 
 T a b e l l e   II. 
 Darmabschnitte  von  Buccinum  undatum  L. 
 Darxnabschnitt 
 Ausdehnung des  Abschnittes Erweiterungen Drüsen 
 Vorderdarm Pharyngostom—Leiblein-Knoten 2  Vorderdarmdrüsen  
 (Speicheldrü- 
 Mitteldarm Leiblein-Knoten—Magenausgang Caecum; Magen 1  Leiblein-Drüse 
 Enddarm Magenausgang—After 2 Mitteldarmdrii-  
 sen 
 Um  das  Pharyngostom  herum  sitzen  die L i p p e n d r ü s e n ,   deren  Sekret  nach  Oswald  
 (1894)  die  typischen  Schleimfarbenreaktionen  zeigt  und  das  Auseinanderdrücken  
 der  Rhynchostomlippen  beim  Heraustreten  des  Rüssels  erleichtert. 
 Der  eigentliche  P h a r y n x ,   der  in  der  dorsalen Hälfte  des Rüssels mit  dem G a s t e r 
 o s t o m   begi nnt  (Abb.  8a),  zeichnet sich  dem  anschließenden Ösophagus gegenüber  durch  
 seine starke muskulöse, mit dem Rhynchodaeum  durch Muskeln verbundenen Wandung aus  
 (Abb.  8b).  Durch  peristaltische  Wellen  setzt  die  Pharynxmuskulatur  die  Arbeit  der  
 Radula während  der Nahrungsaufnahme  fort, wobei die Muskeln beider Organe eine außergewöhnliche  
 Arbeitsleistung  zu  verrichten  haben,  die  einen  erhöhten  Stoffwechsel  erfordert. 
   Daher  enthalten  sie  nicht  Haemocyanin  wie  die  meisten  anderen  Muskeln  des  
 Schneckenkörpers, sondern Haemoglobin,  und  sehen  fleischrot wie die Muskeln der Säugetiere  
 aus  [vgl. auch Mendel und Bradley  (1905, S. 19)]. 
 Der  an  den  Pharynx  anschließende Oe s o p h a g u s   reicht  nach  Dakin  (1912),  dem  
 wir  uns  zunächst  anschließen  wollen,  bis  zum  Eingang  des Magens. Da  der  Pharynx  fest  
 mit  dem Rhynchodaeum  verwachsen  ist, muß  der Oesophagus die Bewegungen des Rüssels  
 mitmachen. Wie man auf Abb. 8 a deutlich erkennen kann, hat  er  eine Z-förmige Gestalt.  Er  
 liegt frei in einem Haemoceol und ist daher außen  nicht von einem Endothel  umkleidet, sondern  
 nur  von  einer Schicht von Bindegewebe, auf welche nach innen zu eine Ring- und eine  
 Längsmuskelschicht  folgen.  Die  Auskleidung  des Lumens  bildet  ein  Epithel. 
 Von  den Bewegungen des Rüssels wird nur  der vordere Teil des Oesophagus betroffen.  
 Die  Grenze  zwischen  bewegter  und  nicht  bewegter Zone  bildet  ein  gelber Ring  (Leiblein-  
 Knoten Abb.  8 a  u.  11),  der  sich  etwas  über  die Oberfläche  wulstet  und  daher  deutlich  zu  
 erkennen  ist.  E r  liegt  unmittelbar  vor  dem Ganglienring,  durch welchen  der Oesophagus  
 hindurchschlüpft.  Ich  nenne  diesen  gelben  Wulst  den  L e i b l e i n - K n o t e n .   H aller  
 (1888,  S.  88)  bezeichnet  ihn  bei  Concholepas  peruviana  als  „bimförmige  Erweiterung“ .  
 Am Leiblein-Knoten endet der Vorderdarm. Das  hinter  diesem  Knoten  gelegene  Stück  des 
 Oesophagus  ist  bereits  dem Mitteldarm  zuzurechnen. Nach dieser Auffassung nimmt  also  
 nur  der  Vorderdarm  an  den  Exkursionen  des Bussels  teil  und  der Mitteldarm  bleibt  un-  
 beweglich. 
 Schneiden  wir  den  Oesophagus  auf,  so  sehen  wir  in  seinem  Inneren  8—12  Längswülste  
 verlaufen.  Sie  werden  durch  eine  Verdickung  der  unter  dem  Epithel  liegenden  
 Längsmuskelschicht  gebildet.  Vom  Pharynx  ausgehend  
 enden sie  zunächst  im Leiblein-Knoten, wobei  
 sie sich kopfartig vergrößern.  Abb. 12 stellt diese Verhältnisse  
 stark  schematisiert  dar.  Man  sieht,  daß  die  
 Wandung  des  Vorderdarmes  an  dieser  Stelle  etwas  
 dicker ist, als diejenige des Mitteldarmes, und daß die  
 Wulstköpfe  ein  kleines  Stück  frei  in  das  Lumen  des  
 letzteren  hineinragen.  Kontrahieren  sich  die Wulstköpfe, 
   so  bilden  sie  einen  festen Verschluß  gegen  den  
 Mitteldarm, so daß  dessen Inhalt nicht in den Vorderdarm  
 gelangen  kann,  während  das  Hindurchgleiten  
 Wandverdickung des Darmes 
 von  Nahrungsbrocken  in  entgegengesetzter  Richtung  
 durchaus möglich  ist.  Diese Angelegenheit wird  uns  
 Leiblein-Knotens  
 im  nächsten  Kapitel  noch  eingehend  beschäftigen. 
 undatum  L. 
 Unmittelbar  hinter  dem  Leiblein - Knoten  ist  die  
 Wandung  des  Oesophagus  ziemlich  glatt.  Bald treten aber die Längsfalten wieder auf, um  
 erst  am  Ma g e n e i n g a n g   abermals  zu  verstreichen. 
 Zum  V o r d e r d a rm   gehören  die  beiden  V o r d e r d a rm d r ü s e n ,   die  meist  als  
 S p e i c h e l d r ü s e n   bezeichnet  werden  (Abb.  8 a   u.  b  u.  11). 
 Sie sind  ektodermale tubulöse Drüsen  von hellgelber  bis  chromgelber  Farbe;  bisweilen  
 sehen  sie  auch  ausgesprochen  ockergelb  aus. Da sie  unmittelbar  hinter dem Leiblein- 
 Knoten  liegen  und  den  Ganglienring  teilweise  bedecken,  werden sie von  den Bewegungen 
 des Vorderdarmes  nicht  betroffen  (vgl.  Abb.  8 a  u.  b). Normalerweise  überlagert die  linke  
 Drüse  einen  Teil  der  rechten  und  ist  mit  der  Leibleindrüse  verwachsen.  Aus  diesem  
 Grunde  mußte  die  Darstellung  auf  Abb.  11  etwas  schematisiert werden.  Die  linke Drüse  
 liegt weiter  hinten  und  oben  als  die  rechte.  Durch  die  Drehung  der  auf  Abb.  11  dargestellten  
 Rüsselscheide haben sich die'Verhältnisse  leider  fast  in  das Gegenteil  verschoben. 
 Die Tubuli  der Drüsen  vereinigen  sich  zu  den  beiden  Ausführgängen,  welche  außerhalb  
 des  Ganglienringes  in  vielen  Schlängelungen  am  Vorderdarm  entlang  zum  Pharyngostom  
 ziehen  und an der auf  S.  47  beschriebenen  Stelle  ausmünden.  Die  Schlängelungen  
 verhindern  das  Zerreißen  der  Drüsengänge während  der Bewegungen  des Rüssels. 
 Bei  Dakin  (1912)  finden  sich  einige  Angaben  über  die  H i s t o l o g i e  d e r  Vo r d e r  -  
 d a r  m d r  ii s e n.  Danach  besteht  die  innere  Auskleidung  der  Drüsengänge  aus  säulenförmigen  
 Wimperzellen,  die  an  den  blindgeschlossenen  Enden  durch  Zellen  mit  großen,  
 nicht  färbbaren  Vakuolen,  welche  das  Lumen erfüllen, und andererseits durch solche mit  
 eosinophilen  Körnchen  ersetzt werden. 
 Nach  den Ausführungen  K rijgsmans  (1925  u.  1928)  über  die  Vorderdarmdrüse  von  
 Helix  pomatia  darf  man  schließen,  daß  die Vakuolen-  und  Körnchenzellen  der  Speicheldrüsen  
 von  Buccinum  verschiedene Arbeitsphasen  e i n e r   Zellart  darstellen.  Genau  kann  
 diese  Annahme  natürlich  nur  durch  S t u f e n u n t e r s u c h u n g e n   im  Sinne  H irschs  
 (1915)  entschieden  werden.