
daß A. fasciatus auch ohne Aufnahme von Nahrung, also im völligen Hungerzustand,
reichlich völlig normale, entwicklungsfähige Eier ahlegt. Immerhin ist es möglich, daß
hei dem Käfer, der keine Nahrung mehr aufnimmt, die Zahl der abgelegten Eier unter
sonst gleichen Bedingungen kleiner ist als hei dem Käfer, der Honig und Pollen gefressen
hat. Da hierüber aber noch keine vergleichenden Untersuchungen vorliegen, gehen wir für
die Eizahl keine Werte an. Eine spätere Untersuchung soll über diesen Punkt Klarheit
bringen.
K a l a n d a z e ( J 928) gibt für A n t h r e t i ü s v e r b a n d als Eizahl 36 (Max.) an, ,,die- aber
in der Begel nicht alle abgelegt werden“ (S. 304). Diesen Wert gibt er nach der Zahl der
Keimfäeher im Ovar an. Y o k o y a m a (1929) gibt für dieselbe Art in Jap an dagegen 100
Eier an. — A N DEBSEN (1931) zeigt nun das Bedenkliche, hei Insekten mit kontinuierlicher
Eierproduktion die Gesamtzahl nach der Keimfächerzahl zu berechnen. S i t o n a
l i n e a t a L. besitzt 4 Ovarialröhren mit je 20 Eifächern. Es werden aber nicht nur 80
Hier 5 wie nach der Keimfächerzahl zu erwarten wäre — sondern 1000 (im Maximum
2403) Eier abgelegt.
Larven. F ü r die Frage nach der Entwicklungsdauer oder Entwicklungsgeschwindigkeit
der Cef* und der 2 ’*'• Larven sei auf das Zahlenmaterial von Tabelle Nr. 3 verwiesen.
Wie aus Tabelle N r. 8 hervorgeht, ist die E n tw i c k l u n g s d a u e r der '¡S® Larven
in jedem Fall, d .h.bei jeder Temperatur, länger als dieEntwieklungsdauer der CC-Larven
bei gleicher Temperatur. Dabei verstehen wir unter Entwicklungsdauer der Larven die
Zeit, die zwischen dem Schlüpfen der Larve aus dem Ei und dem Tag liegt, an dem ¡gflh
die Larve verpuppt, — d .h .d ie Verwandlung in die Puppe beendet hat. — Dabei werden
der Schlüpftag der Larven aus dem E i und der Tag der Verpuppung mitgezählt.
Die Entwicklungszeit der 2 2 ist hei*
20“® 35,2 Tage länger als beim C I das l,09fache der CC-Entwicklungszeit
25' . 17,1 „ „ „ „ C = „ 1,15 „
30 ’ v'i 18,1 „ „ „ „ C = „ 1,23 „
3 5 & 7,2 „ „ „ „ C = „ 1,09 „ „ „
40—35° 21,9 „ „ „ o , # = „ 1,25 „ „ „
40--30f;j: 7,1 „ „ „ „ C 1,06 „
Daraus geht hervor, daß die Entwicklungszeit der 2 V Larven stets rund das 1,1- bis
l,2fache der Ccf-Larvenentwieklung beträgt, durchschnittlich das LMfache.
Nachgeprüft nach den in dem Pariser Vortrag (1932) mitgeteilten Werten für die
Temperaturen 20, 30 und 35° C, erhält man wieder recht ähnliche Werte, nämlich hei:
20° ist die Entwicklungszeit der $ 9 das l,21fache der CC-Entwicklungszeit
30° „ „ „ „ 2S „ 1,1? n •
35“ „ „ „ „ 2 ? „ 1,09 „ „ „
Wir haben auch hier wieder den Fall, daß die Entwicklung der 2 2 -Larven durchschnittlich
das l,14fache der Cef*-Larvenentwicklungszeit ist. Es handelt sich hier also um
einen ziemlich konstanten Wert.
Vergleicht man aber die Zahlen fü r die Entwicklungsdauer der Larven bei verschiedenen
Temperaturen, so ergibt sich, wie Tab. Nr. 3 zeigt, einwandfrei, daß wir die längste
Entwicklungsdauer hei der kühlsten Temperatur (20°) haben. Steigt die Temperatur,
so wird die Entwicklungsdauer zunächst immer kürzer, bis sie hei einer bestimmten Temperatur
ein Minimum erreicht. Das Minimum für die Entwicklungszeit liegt nach un-
™ Versuchen (Hauptversuch) heim® bei 35°, heim bei 30°. Erhöht man dann die
Temperatur weiter, so findet keine Verkürzung der Entwicklungszeit mehr statt. Es tritt
vielmehr noch eine sehr deutliche Verlängerung der Entwicklungszeit auf. Diese wird
beim 2 bei dem rhythmischen Wechsel der Temperatur von 40 auf 35 C und m noch
+»rLrem Maße bei dem Wechsel » n 40 auf ■ beobachtet, obwohl hier die Erholungs-
S e X r um ^ niedriger ist als heim Wechsel I H H | Dasselbe Bild erhalten
wir auch im wesentlichen für die Entwicklungsdauer der <W_Larven. Allerdings setzt
hier eine verzögerte Entwicklung S h o n hei 35° ein. Doch sei darauf hingewiesen, daß m
den VorvIrTuchen, deren Besultate Verfasser in seinem Vortrag in Paris (1932) mitgeteilt
hat, auch heim bei der Temperatur von 35 noch eine ganz deutliche Verkürzung
der Entwicklungszeit festzustellen war.
Bet 30° ist die Entwieklungsdauer des A durchschnittlich 68 Tage
„ 35 ,., ,, „ ” d ” = 64 ”
Es scheint somit, daß der erhöhte Wert bei 35° nicht unbedingt auf ein unterschiedliches
Verhalten des <? gegenüber dem 2 hinzudeuten braucht, da ja die Besultate des
Vorversuchs für <? undlgSine gleichsinnige Verkürzung der Entwicklungszeit ergaben.
Ein anschauliches Bild von den gesetzmäßigen Änderungen der Entwicklungszeit d e r .
L arv en §§- d .h .d e r B e s c h l e u n i g u n g (bzw. Verlangsamung) der E n tw i c k l u n g —
gibt folgende Tabelle. H l
Sie zeigt, um das Wievielfache die Entwicklungszeit^ [einer niedrigeren Temperatur
(z. B. 20°)] bei einer Erhöhung der Temperatur (um je 5 ) beschleunigt wird.
A. M ä n n c h e n : Gesamtentwi. ckl■ung d.
Vprs L 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Htg. Larve bis zur Puppe
H n 01,91 +1,83, + 1 ,8 / +1,87 + l f y i sW .W , ^ . o , 0
+ 1,76 H l,84 + 1 ,7 9 +1,76 + 1 ,6 7 + 1 ,6 9 I | § H |
+ 1,06 + 1 ,2 6 + 1 ,2 0 + 1 ,1 7 + 1 ,9 3 + 1 ,2 0 L / J g W ? +
- (40—35)° +—t” j1l,,1x3o —— 1jl,,0v9» ——* 1,01 ~r w1,07 +i 1■*,■0,—8 +i 1 ,1—6 ä ^1 r 1,19 + 1 ,2 3 +H1 ,0207 - _ 0HH
_ (40—30)° —1,23 — 1 ,5 0 ^ -1 ,3 3 — 1,17 — 1,13 —1,05 1,00 + 1 ,0 7 + 1 ,1 1 —1,49
B. W e i b c h e n : GesamtentwiHcklHunHg d.
9. 10. Htg. Larve bis zur Puppe
+ 3,01
+ 1,41
; + 1 ,0 5
1,14 + 1 ,0 7 -1 ,2 5
1,02 1,06 — 1,45
Die Werte in obiger Aufstellung wurden folgendermaßen errechnet:
Nennt man die EntwicklungszefEbei einer niedrigeren Temperatur ( t l) z l und die
Entwicklungszeit hei einer um 5° höheren Temperatur (t2) z2, so. ist die Beschleunigung
(x)
zl
H H
Tritt sta tt einer wirklichen Beschleunigung eine Verlangsamung der Entwicklung
mit steigender Temperatur auf, so ist die Verlangsamung z.B.
z4
m ~ B z3
S B
Vers. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
von 20—25° + 2,04 + 1,87 + 1,83 + 1,81 + 1,83 + 1,89 + 1,90
n 25-30° + 1,66 + 1,87 + 1,84 + 1,85 b b + 1,68 + 1,62
„ 30—35° + 1,06 + 1,26 + 1 ,2 6 + 1,24 + 1 ,2 8 + 1,29 + 1,33 # 1 ,3 3
„ 35— (40—35) ° + 1,18 - 1,10 - 1,10 - 1,02 + 1,05 + 1,09 + 1,06 + 1,14
„ 3 5 - (40-30) ° ■ 1 , 2 4 B l ,4 6 - 1 ,4 0 - 1 ,2 7 —1,18 i S 1,14 •Sr*- 1,09 + 1 ,0 5