
Rot zeigt bei hohen Gewichtszahlen fü r beide Geschlechter eine starke Differenz
zwischen $ und cf. Man hat den Eindruck, daß hei Rot die Entwicklung optimal verläuft.
Bei Violett ist der Unterschied ebenso stark. F ü r das Gewicht der cf cf ist Violett
aber scheinbar etwas weniger günstig. Bei den hellsten Farben, Weiß und Hellgelb, ist
die Differenz gleich (1,2), beide ergeben für $ und cf mittelhohe Gewichtszahlen. Bei
Schwarz ist die Differenz = 1,0. Schwarz = Dunkelheit ist für cf cf scheinbar etwas günstiger
als für Auch Hellblau hat als Gewichtsdifferenz 2—cf = 1,0. F ü r beide Geschlechter
ist Hellblau in gleichem Maße nicht sehr günstig.
Merkwürdig ist die relativ geringe Gewichtsdifferenz bei Grün. Sie erklärt sich aus
der Beobachtung, daß Grün für das Gewicht des cf am günstigsten ist. Man erhält bei
Grün schwere cf cf, aber nur mittelschwere 22 . Noch kleiner wird die Differenz bei Dunkelblau
= 0,5 mg. Dunkelblau ist fü r beide Geschlechter außerordentlich ungünstig, besonders
für die 22 . Die Differenz des Dunkelblau-Durchschnittes vom Max.-Durchschnitt
bei Rot = 2,4 mg (vom Max. überhaupt S 4,2 mg). F ü r das cf haben wir als Differenzzahlen:
1,2 mg (bzw. 2,8 mg).
Fast ganz verschwindet aber die Differenz: 2—cf-Gewicht bei Dunkelgelb. Sie beträgt
nur 0,1 mg. Dies findet seine Erklärung dadurch, daß Dunkelgelb auf das Gewicht beider
Geschlechter stark beeinträchtigend wirkt, besonders die 2-Entwicklung hemmt und Kümmerformen
entstehen läßt, während die cf-Entwicklung zwar auch gehemmt wird, aber in
ungleich geringerem Maße als bei den 2 2. So erhalten wir bei Dunkelgelb als Resultat
Gewichtsgleichheit für beide Geschlechter.
Eine weitere Erklärung dieser bemerkenswerten Befunde und Zusammenhänge soll
hier noch nicht gegeben werden. Man muß sich vorläufig mit der Feststellung der Tatsachen
begnügen. Vielleicht würden Versuche mit rein monochromatischen Farben weitere
Aufschlüsse geben.
Nach den Maßen für Länge und Breite beurteilt, ergibt sich nach nachstehender
Übersicht folgendes Bild:
a) We i b c h e n :
Farbe Durchschnitt Max. Min.
Länge Breite Länge Breite Länge Breite
mm mm mm mm mm mm
Rot 2,9 2,0 3,2 2,2 2,7 1,8
Weiß 2,9 1,9 3,3 2,3 2,7 1,7
Violett 2,9 1,9 3,1 2,1 2,6 1,7
Schwarz 2,8 1,9 3,0 2,0 2,7 1,7
Hellgelb 2,8 1,9 3,0 2,1 2,4 1,5
Hellblau 2,8 1,8 3,0 2,0 2,7 1,7
Grün 2,8 • 1,8 3,0 2,0 2,6 1,7
Dunkelblau 2,5 1,6 2,9 1,9 2,2 1,3
Dunkelgelb 2,5 1,6 2,7 1,8 2,2 1,4
Die Reihenfolge der Längen- und Breitenmaße stimmen in der Größenordnung ungefähr,
aber doch nicht ganz mit der Gewichtsreihenfolge überein.
In beiden Reihen zeigt Rot die höchsten und Dunkelblau — Dunkelgelb die niedrigsten
Werte. Weiß dagegen, das beim Gewicht erst an fünfter Stelle folgt, rückt hier schon
mit Violett an die zweite Stelle. Sonst sind die Verschiebungen nicht wesentlich. Die
Reihenfolge der Längen- und Breitenmaße ergänzt und bestätigt das Bild, das beim Studium
der Gewichtszahlen gewonnen wird.
F ü r Weiß kann festgestellt werden, daß das ungefilterte Licht große Tiere mittleren
Gewichtes liefert. Weiß zeigt das größte Tier — mit 3,3X2,3 mm, das kleinste tritt
bei Dunkelblau auf mit 2,2X1,3 mm.
n c h e n :
Farbe Durchschnitt MaX. Min.
Länge Breite Länge Breite Länge Breiti
* mm mm mm mm mm mm
Weiß 2,7 1,7 2,8 1,9 2,5 1,5
Schwarz 2,6 1,7 3,1 2,0 2,4 1,5
Rot 2,6 1,7 2,8 1,9 2,4 1,5
Hellgelb 2,6 1,7 2,8 1,9 2,4 1,5
Grün 2,6 1,7 2,8 1,8 2,4 1,5
Hellblau 2,6 1,6 2,9 1,9 2,3 1,4
Violett 2,6 1,6 2,7 1,8 2,3 1,4
Dunkelgelb 2,5 1,5 2,8 1,8 2,0 1,2
Dunkelblau 2,4 1,5 2,8 1,7 2,0 1,3
Auch für das cf stimmt die Längen-Br eiten-Reihenfolge im großen ganzen mit der
Gewichts-Reihenfolge überein. Aber auch beim cf zeigt sich, daß weißes Licht, das nur
einen mittleren Gewichtsdurchschnitt erreicht && es steht in der Gewichtsreihe an fünfter
Stelle den größten Längen-Breiten-Durchschnitt erzielt. Hier dürfen wohl Zufälligkeiten
für die Erklärung dieser auffallenden Beobachtung nicht herangezogen werden.
Dieser Befund muß vielmehr auf den besonderen Einfluß des Lichtes zurückgeführt werden.
In der Dunkelheit entstehen schwere Tiere von stattlicher Größe. Ja , das größte
Tier der Reihe wurde bei Schwarz mit 3,1X2,0 mm gezogen, das gleichzeitig auch das
schwerste Tier der Gewichtsreihe war. Das kleinste Tier der Längen-Breiten-Reihe wurde
bei Dunkelgelb gezogen mit 2,0X1,2 mm mit dem Gewicht 1,6 mg, das aber im Gewicht
noch von einem Tier bei Dunkelblau mit 1,4 mg leicht unterboten wurde. Auf fallen muß
auch die merkwürdige Stelle von Grün, das in der Gewichtsreihe an erster Stelle steht,
hier in der zweiten Gruppe an letzter Stelle. Man muß aber berücksichtigen, daß in der
Längen-Breiten-Reihe die oberen 7 Farben sich im Durchschnitt, ja, selbst im Max. und
Min. nicht sehr stark unterscheiden, besonders die oberen 5 Farben. Dunkelgelb und Dunkelblau
weichen wieder stark ab mit ihren sehr niedrigen Werten.
Über eine andere Beziehung konnte der Versuch mit verschiedenfarbigem Licht Auskunft
geben. Nach Abschluß des Versuches wurde aus jeder Schale der Kot sorgfältig
gesammelt und gewogen. Erwähnt sei allerdings, daß dem Kot noch Wollfäserchen beigemengt
waren, die die Larven beim Fressen mit abbeißen, aber nicht verschlingen. Da
wohl für jeden Versuch die Bedingungen hierfür gleich liegen, wurde in diesem Falle
von einer mühevollen Reinigung des Kotes Abstand genommen.
Zoologien, Heft 90. 9