
M a n s o u r -B e c k für den Enddarm fanden, anf die Beimengungen von Seewasser zurückzuführen
sind.
Ü b e r s i c h t ü b e r d i e p H -W e r t e d e r e i n z e l n e n T e i l e d e s B u c c i n u m -
D a rm e s , e l e k t r o me t r i s c h (Brock) u n d k o lo r im e t r i s c li (Yo ng e) g em e s s e n .
Elektrometrische Messung Kolorimetris die Messung
Darmteil Durchschnitt 1 Grenzwert Durchschnitt 1 Grenzwert
pH 1 Temp. in C 0 pH pH pH
Pharynx: ^^B 6,8 6,6—7,0
Vorderdarm: 6,55 22 6,40—6,76 —
Ösophagus : — . BIB 6,5 6,2—6,8
Vorderdarm drüsen: 6,55 20 6,29—6,75 6,1 5,8—6,4
Leiblein-Drüse 6,51 21,5 6,16—6,86
Magensaft: 5,78 . 19,08 5,58—6,07 ' U
Magen: 5,6 5,4—5,8
Magenwand: 6,23 23 6,03—6,43
Mitteldarmdrüsen: 5,72 23,3 5,39—5,94 5,8 5,6—6,0
Enddarm: 6,42 , 23 6,42 7,3 6,4—8,2
Abb. 22 gibt ein anschauliches Bild der in den einzelnen Darmabschnitten von Buc-
cinum herrschenden pH-Werte.
Enddarm•• pH=6.4-2
* — Magensaft: pH=5.78
Vorderdarm: pH=6.55 \\ \ _/
\ \ Magen wand pH-6.23
f Leibleindrüse •• pH=6.51
Vorderdarmdrüsen: pH=6,55 Mitteldarmdrüsen:pH=5,72
Abb. 22: Übersicht über die pH-Werte der Teile des Darmkanals und seiner Anhangsdrüsen.
c) Wirkungen des Drüsenmaterials.
Da, wie bereits auf S. 75- 80 erwähnt, alle physiologisch - chemischen Untersuchungen
dieser Arbeit fü r Magensaft und Drüsenwirkungen in prinzipiell gleicher Weise durchgeführt
wurden, bleibt hier nur wenig nachzutragen. Das gefrorene Material (vgl.
S. 97;—98) wurde vor der Durchführung jeder Versuchsreihe aufgetaut, fein zerhackt, zerschnitten
und im Mörser zerrieben. Dabei geben die Mitteldarmdrüsen einen zähen Brei,
während die Vorderdarmdrüsen eine viel dünnflüssigere, aufschäumende Anreibung darstellten,
die möglicherweise auf die Anwesenheit von Mucineiweißkörpern zurückzuführen
ist (vgl. S. 98). Über die Leiblein-Drüsen-Anreibungen ist nichts besonderes zu berichten.
— Diesem so vorbereiteten Rohmaterial wurden die Pufferlösungen allmählich
zugesetzt. Das V erhältnis von Drüsenmaterial zur Pufferlösung betrug in allen Fällen 1:30.
Alle weiteren Einzelheiten sind aus den Substrat-Abbau-Tabellen XI—X IX ersichtlich.
a) Wirkungen des Mitteldarmdrüsenmaterials.
Die q u a n t i t a t i v e n Au t o l y s e b e s t immu n g e n mit Magensaft waren hei einer
Verdauungszeit von 24 Stunden bei 37° C völlig negativ verlaufen (vgl. Tab. V S. 85) und
da auch M a n s o u r -B e c k (1934, S. 355) mittels Mikromethoden an Glyzerinextrakten der
Mitteldarmdrüsen von Murex keine Aziditätszunahme feststellen konnte, ist die Beschränkung
auf einige qualitative Untersuchungen, deren Ergebnisse ich im folgenden mitteile,
durchaus gerechtfertigt.
Die Drüsen wurden in diesem Falle durch einen Fleischwolf gedreht, in flüssiger
Kohlensäure gefroren und mittels einer KosSELschen Maschine zerkleinert.
Ansatz:
Etwa 1 g Drüse 4- 20 ccm Puffer (Citratp. pH = 4,95 und Phosphatp. pH = 7,16)
+ 2 ccm Toluol.
Eiweiß durch Kochen mit Essigsäure + NaCl gefällt, filtriert, F iltra t geprüft.
Verarbeitung des Filtrates:
Sofortbestimmung Thermostat 40° C 24 Stdn.
Biuretprobe: Völlig negativ Völlig negativ
Phosphor wolframsäure: Sehr schwacher Niederschlag Wie bei der Sofortbest.
Fehlingprobe: Völlig negativ Völlig negativ
Kjeldahlprobe: — , Völlig negativ
Unter den mitgeteilten Versuchsbedingungen kann also auch hinsichtlich der Mitteldarmdrüse
von Autolyse keine Rede sein.
D ie Wi r k s am k e i t d e r p r o t e i n s p a l t e n d e n K om p o n e n t e n des M i t t e l d
a r m d r ü s e n m a t e r i a l s wurde an Catgut und Muskeleiweiß (s. S. 82) q u a n t i t a t i v
untersucht, ferner bestimmte ich die Pepton F- und Dipeptidspaltung mengenmäßig. Von
qualitativen Untersuchungen, welche den ebengenannten zur ersten Orientierung vorausgingen,
sollen im folgenden nur diejenigen mit Muskeleiweiß erwähnt werden, weil alle
anderen, z. T. solche mit nicht genannten Substraten, keine sicheren Schlüsse zuließen.
T a b e l l e XI.
M i 11 e 1 d a r m d r ü s e : C a t g u t - A b b a u .
Materialansatz: 5 g Mitteldarmdrüse -(- 150 ccm Puffer.
Substratansatz: 0,01 g Catgut nach Sa h l i.
Verdauungsansatz: 5 ccm Materialansatz -f- 0,01 g Substratansatz.
Antisepticum: 0,5 ccm Toluol.
Verdauungszeit: 24 Stunden bei 37° C.
Bestimmungsmethode: Alkoholtitration nach W il l stä t t e r .
Alkoholzusatz: 50 ccm 100% Aethylalkohol.
Alkoholkonzentration: 91%.
Indikator: 0,25 ccm 1% Thymolphthalein in 100% Alkohol.
Titriert mit: n/10 KOH.
V e r d a u u n g s w i r k u n g .
Nr. Puffergemisch V erdauungsansatz- Aziditätszuwachs Beschaffenheit
pH-Werte in ccm der Saite
I. Borat-NaOH 9,02 0,24 ccm sehr leicht zerrb.
II. 8,59 0,29 „ sehr leicht zerrb.
III. 7,94 0,38 „ zerfallend
IV. Na-K-Phosphat 7,47 0,37 „ leicht zerreißbar
V. 7,16 0,13 „ leicht zerreißbar
VI. „ „ 6,79 0,22 „ zerreißbar
VII. 6,33 0,74 „ schwer zerreißbar
VIII. 5,81 0,72 „ schwer zerreißbar
IX. K-Biphthalat-HCl 5,67 0,30 „ unzerreißbar
X. 5,28 0,20 „ unzerreißbar
XI. „ „ „ 4,97 0,19 „ unzerreißbar