I l l
Versuch J1 J2 J3 J4 J5 J 6 J l— 6 J P
20° 100 100 100 100 100 100 100 100
25° 50 56 58 55 50 51 53 32
30° 29 28 33 31 35 32 31 24
35° 27 17 28 27 24 26 25 21
40—35° 24 25 28 21 20 19 22 29
40—30° 34 33 34 24 23 23 28 32
Man sieht, daß für alle Häutungsintervalle (.1) und ebenso für die Puppen-
Käferruhe (JP) eine starke und durchaus gesetzmäßige Abhängigkeit von der Tempera
tu r besteht. Bei der niedrigsten Temperatur B - 20° — ist das Häutungsintervall in jedem
Fall am größten. Bei 25° wird J fü r die Häutungen 1—6 fast überall gleichmäßig um
50% kleiner, beträgt also nur noch V2 des 20°-Wertes. Bei 30° ist J wieder um weitere
20% gesunken. Hier beträgt der J-Wert nur etwa V3 des 20°-Wertes, bei 35° sogar nur
noch 1U = 25% des 20°-Wertes.
Zieht man die Versuche 40—30° und 40— 35°, also die Versuche mit wechselnden
Temperaturen, mit in den Kreis der Betrachtung, so ergeben sich einige interessante Tatsachen.
Bei 40—30° entsprechen die J der Häutungen 1—3 ungefähr denen von 30°, um
dann fü r die Häutungen 4— 6 in etwa die Werte von 35° zu erreichen. Zunächst scheint
die höhere Temperatur noch keinen Einfluß auf das Häutungsintervall ■**- oder besser
gesagt, auf den Häutungsrhythmus — zu besitzen. Dieser Einfluß wird erst deutlich von
Häutung 4 an. Es ist dabei bemerkenswert, daß der Rhythmus sich nun fast auf den
Wert von 35°, d. h. den Mittelwert von 40 und 30° einstellt. Bei 40—35° sind die J-Werte,
mit Ausnahme von J2 und J3, alle kleiner als die entsprechenden Werte bei 35°. Es findet
also bei 40—35° noch eine weitere Entwicklungsbeschleunigung statt. Daß trotzdem in
den Versuchen 40—35° die Gesamtentwicklung langsamer verläuft als bei 35°, erklärt
sich aus der Tatsache, daß bei 40—35° rund 3 Häutungen mehr auftreten als bei 35°.
Durch diese eingeschobenen Häutungen wird eine Entwicklungsverlangsamung vorgetäuscht,
bzw. die tatsächlich vorhandene Entwicklungsbeschleunigung im Vergleich
zu 35°,£— vollkommen verdeckt.
Etwas anders verhält sich das Ve rpuppungsinterval®- J P -^¡¡(Tabelle Nr. 5).
Der höchste Wert wird wieder erreicht bei 20°, also bei der niedrigsten Temperatur.
Der Wert für J P nimmt auch, wie die gewöhnlichen Häutungsintervalle, mit steigender
Temperatur konstant ab, erreicht bei 35° ein Minimum und ist hier nur noch V5 = 20%
des 20°-Wertes. Die Abnahme ist also eine bedeutend schnellere und stärkere als bei den
Häutungsintervallen. Weiter ergibt sich, daß bei Temperaturerhöhung, selbst wenn die
Temperatur 40° nur zeitweise periodisch ein wirkt und mit einer niedrigeren — optim
a l e n ^ Temperatur wechselt, der Wert für J P wieder beträchtlich steigt und den Wert
von 25° ungefähr erreicht. Vergleicht man damit den Durchschnittswert für die Häutungszahl
(Tabelle Nr. 5), so ergibt sich: Bei den Grenztemperaturen-— im Pessimum —
ist der Wert für die Häutungszahl und J P am größten, um in dem Grade, wie die Temperatur
sich dem Optimum nähert, auf niedere Werte abzusinken. Ein Unterschied besteht
insofern, als bei J P der Wert bei 20° am höchsten ist. E r erreicht den kleinsten
Wert bei 35°, um dann wieder zu steigen. Bei der Häutungszahl haben wir den niedrigsten
Wert bei 25°. 30° und 35° zeigen schon eine merkliche Erhöhung der Häutungszahl, wirken
also hierfür nicht mehr optimal.
Aus unseren Zahlen geht vor allem der Unterschied im Verhalten der Larve und
Puppe gegenüber verschiedenen Temperaturen klar hervor. Die Entwicklung der Puppe
wird zunächst bedeutend stärker beschleunigt als die der Larve bei Temperatur Steigerungen
im Bereich 20—35°. Bei einer weiteren Temperatursteigerung von 35°-—(40—35)°
tritt bei der Puppe bereits eine starke Entwicklungsverzögerung auf — Zunahme des JP
— während die Larve noch eine weitere Entwicklungsbeschleunigung— Verkürzung der
J-Werte zeigt.
Tabelle Nr. 5 zeigt auch, daß das Häutungsintervall mit jeder höheren, weiteren Häutung
durchweg verlängert wird, und daß das J P als letztes meist auch das längste In tervall
ist.
Wenn Letzner (1854) über die Häutungen von Antlirenus schreibt: „Eigentümlich
ist es, daß zwischen je zwei der Zahl nach entsprechenden Häutungen fast bei jedem der
von mir beobachteten Individuen ein anderer Zeitraum (4—16 Wochen) liegt“ , so erklären
sich diese Unterschiede dadurch, daß die Lebensbedingungen S - Nahrung, Feuchtigkeit
und besonders auch die Temperatur — wohl jeweils variierten und keineswegs konstant
waren. Nach unseren obigen Darlegungen ist das Häutungsintervall ja in hohem Maße
von diesen Faktoren abhängig.
III. Relative Feuchtigkeit: Es wurde gefunden:
a) für die Häutungszahl
1. Trocken, r. Feuchtigkeit 30—4j8f|fef Vers. I 2 — 8,1 d" — 7,2 Häutungen
» » » etwa 40%$^?C:3 I I . - || |2 :8,1 cfB U
„ „ „ etwa ln j „ I I I
40
1--3
bo
<? — L5
. 2} Peucht „ „ 90—1 0 i)Ä ^ ;? j-, ; | ‘V I 2 — 6,8 d — 6,5 „
„ „ „ OOglOO'^ „ II jplS-6,5 d ¿§,2- „ ■
80— 011 7o III 2 — 7,5 d'—S b I
Gesamtdurehschnitt: Trocken, Vers. I und I I 2 — 8,1 d H '7,5
„ Feucht „ I und I I 2 — 6,7 Ü B S
Gesamtdifferenz „ I und II J — 1,4
Differenz: Trocken-Feucht „ I 2 — 1,3
„ „ II SP - 1 >6 d . '1,7
,, „ I I I 2 g i i ,3 d — 0,3 „
Bei extremer Feuchtigkeit wird die Häutungszahl kleiner als hei extremer Trockenheit.
J e stärker die Gegensätze und die Unterschiede zwischen Feucht und Trocken, desto
größer ist die Differenz der Häutungszahlen.
b) für das Häutungsintervatt.
Der Durchschnitt der ersten 6 Larvenhäutungen ist für
1. Trocken, Versuch I Gesamtdurchschnitt Üfl- J != 10,2 Tage
II ■ B l J : = 9,6 „
,, H I ■ k * j = 10,7 „
2. Feucht „ I „ 2 + <? J == 8,5 „
II 8 + cf J == 7,8 „
,, H I •£*-! <? J := 8,4 1