
T a b e l l e XIII.
M i t t e l d a r m d r ü s e : P e p t o n - A b b a u .
Materialansatz: 5 g Mitteldarmdrüse -f- 150 ccm Puffer.
Substratansatz: 5 ccm 2% Pepton F.
Verdauungsansatz: 5 ccm von [20 ccm Materialansatz -I- 5 cci
Substratansatz].
Antisepticum: 0,5 ccm Toluol.
Verdauungszeit: 24 Stunden bei 37° C.
Bestimmungsmethode: Alkoholtitration nach W i l l s t ä t t e r .
Alkoholzusatz: 50 ccm 100% Aethylalkohol.
Alkoholkonzentration: 91%.
Indikator: 0,6 ccm 1% Thymolphthalein in 100% Alkohol.
Titriert mit: n/10 KOH.
V e r d a u u n g s w i r k u n g .
Nr. Puffergemisch Verdauungsansatz- Azid
pH-Werte
I. Borat-NaOH 8,97 0,02
II- „ „ 8,56 0,42
HI. „ „ 7,91 0,78
IV. Na-K-Phosphat 7,25 0 67
v - » „ 7,03 0,82
VI- „ „ 6,72 0,99
VII. „ „ 6,22 1,20
VIII. „ „ 5,75 0,64
IX. K-Biphthalat-HCl 5,63 0,39
X- „ „ „ 5,30 0,32
XI. „ „ „ 4,99 0,26
M/tie/darmd/’üse
Muske/eiwpiß
ßiph/ha/sf Phosphat I I I
_ 1 L_
9.5 5 55 6 6.5 9 9.5 3 8.5 9
Abb. 24: Die Wirkung des Mitteldarmdrüsenmaterials
von Buccinum undatum L. auf Muskeleiweiß.
Abszisse: pH-Werte; Ordinate: Verbrauch an n/10
KOH in ccm. Die Zahlen an der Kurve bedeuten
die pH-Optima.
(Vgl. hierzu Tabelle XII.)
Abb. 25: Die Wirkung des Mitteldarmdrüsenmaterials
von Buccinum undatum L. auf Pepton F.
Abszisse: pH-Werte; Ordinate: Verbrauch an n/10
KOH in ccm. Die Zahl an der Kurve bedeutet das
Optimum.
(Vgl. hierzu Tabelle XIII.)
Schließlich haben wir noch mit einigen Worten auf die Zerspaltung von Glyc y
g l y z i n einzugehen. Auch hier ist eine Übereinstimmung der Wirkungsweise von Mage]
saft und Mitteldarmdrüsen nicht von der Hand zu weisen (vgl. S. 91). Die Kurve (Abb. 26
und Tabelle XIV) ist zweigipflig. Allerdings ist das Optimum bei pH = 6,3 nur wenig
ausgeprägt. Wie heim Magensaft, so beginnt auch hier das Enzym erst bei pHpj5,5 zu
wirken. Zwischen pH 7,2 und pH 7,6 findet sich das 2. Optimum. Mengenmäßig spaltet unter
den gegebenen Versuchsbedingungen das Mitteldarmdrüsenmaterial etwa 3,5mal so stark
wie Magensaft.
72-76
flifte/ddrm dnüse
Oipept/eJ
T a b e l l e XIV.
M i t t e l d a r m d r ü s e : D i p e p t i d - A b b a u .
Materialansatz: 5 g Mitteldarmdrüse -(- 150 ccm Puffer.
Substratansatz: 5 ccm 2% Glycylglyzin.
Verdauungsansatz: 5. ccm von [20 ccm Materialansatz -(- 5 ccm
Substratansatz].
Antisepticum: 0,5 ccm Toluol.
Verdauungszeit: 24 Stunden bei 37° C.
Bestimmungsmethode: Alkoholtitration nach W i l l s t ä t t e r .
Alkoholzusatz: 50 ccm 100% Aethylalkohol.
Alkoholkonzentration: 91 %.
Indikator: 0,6 ccm 1% Thymolphthalein in 100% Alkohol.
Titriert mit: n/10 KOH.
V e r d a u u n g s w i r k u n g .
6 5 9 9 5 8 8.5 9 9.5 tO
Abb. 26: Die Wirkung des Mitteldarmdrüsenmaterials
von Buccinum undatum L. auf Dipeptid.
Abszisse: pH-Werte; Ordinate: Verbrauch an n/10
KOH in ccm.
Die Zahlen an der Kurve bedeuten die Optima.
(Vgl. hierzu Tabelle XIV.)
Verdauungs- AziditätsNr.
Puffergemisch ansatz- zuwachs
pH-Werte in ccm
I. Borat-NaOH 8,63 0,74 ccm
II. » », 8,28 0,77 „
III. „ „ 7,61 1,22 „
IV. Na-K-Phosphat 7,19 1,28 „
V. „ „ 7,02 0,85 „
VI. >> », 6,73 0,55 „
VII. 6,26 0,75 „
VIII. 5,75 0,71 „
IX. K-Biphthalat-HCl 5,60 0,15 „
X. 5,26 0,05 „
XI. 4,95 0,04 „
Auch S c h l o t t k e (1935) fand bei Limulus in der Mitteldarmdrüse eine sehr viel
wirksamere dipeptidspaltende Komponente als im Magensaft. E r gibt ihr Optimum mit
pH = 8 ,2 an, das ist der gleiche Wert, den R o m i j n (1935) bei Sepia officinalis beobachtete.
Zusammenfassend stellen wir fest, daß a l l e untersuchten Eiweißkörper und ihre
Abkömmlinge von den hochmolekularen Proteinen über die niedermolekularen Peptone
bis zu den Dipeptiden durch das Mitteldarmdrüsenmaterial von Buccinum zerlegt werden.
Hier wie beim Magensaft liegen alle Optima ü b e r dem pH-Werte des Drüsenmaterials.
Sehr bemerkenswert ist, daß alle Wirkungskurven des Mitteldarmdrüsenmaterials mit
denjenigen des Magensaftes übereinstimmen. In Bezug auf die hochmolekularen Eiweißkörper
C a t g u t und Mu s k e l e i w e i ß stimmen die umgesetzten Mengen fast überein.
Nur in der Nähe des alkalischen Optimums verdaut der Magensaft die Sahl i -Sai t e etwa
dreimal so stark wie das Mitteldarmdrüsenmaterial. Die niedermolekularen Eiweißabkömmlinge
P e p t o n und Di p e p t i d werden durch das Mitteldarmdrüsenmaterial etwa
dreimal so stark gespalten wie durch den Magensaft. Die b i o l o g i s c h e Ausdeutung
dieser Tatsache soll später erfolgen. (Vgl. Kap. IV.)
Zoologien., Heft 92. ^ 4