
B. Material und Methoden.
Von jeder Hauptgruppe sowohl der Heteropteren als der Homopteren wurde mindestens
je ein Vertreter genauer untersucht, meist wurden jedoch jeweils mehrere Arten
berücksichtigt, wie folgende Übersicht über das Untersuchungsmaterial zeigt:
I. Unterordnung: H e t e r o p t e r a .
. Sektion: G e o c o r i s a e
Familie: Pentatomidae
Pentatoma rufipes L.
Pentatoma prasina L.
Carpocqris purpuripennis D e g .
Eurygäster cinerea G o e z e
Eucorysus spec. (Sumatra und Java)
Megarhynchus rostratus F. (Java)
Familie: Coreidae
Sy romaste s marginatus L.
Anoplocnemis phasiane F. (Java)
Familie: Lygaeidae
Lygaeus equestris L.
Lygaeus saxatilis L.
Familie: Pyrrhocoridae
Pyrrhocoris apterus L.
Familie: Capsidae
Cälocoris schmidtii F i e b .
Familie: Nabidae
Nabis apterus F a b .
Familie: Cimicidae
Cimex lectularius L.
Familie: Hydrometridae
Gerris najas D e G e e r .
Velia currens F.
Hydrometra stagnorum L.
. Sektion: H y d r o c o r i s a e
Familie: Naucoridae
Naucoris cimicoides L.
Familie: Belostomidae
Lethocerus indicus L e p . u . S e r v .
Familie: Nepidae
Nepa cinerea L.
Familie: Notonectidae
Notonecta glauca L.
Familie: Corixidae
Corixa striata L.
II. Unterordnung : H o m o p t e r a.
1. Sektion : C i c a d a r i a e
Familie: Fulgoridae
Cixius nervosus L.
Liburnia psylloides L e t h . (Java)
Familie: Cicadidae
Dundubia rufivena W a l k . (Sumatra)
Cicadetta montana S c o p .
Familie: Cercopidae
Triecphora vulnerata I II .
Philaenus spumarius L.
Familie: Jassidae
Typhlocyba rosae G e r m .
Tettigonia viridis L.
Familie: Membracidae
Centrotus cornutus L.
2. Sektion : P s y l - l o i d e a
Familie‘..Psyllidae
Psylla alni L.
3. Sektion : P h y t o p h t h i r e s
Familie: Aleurodidae '
Trialeurodes vaporariorum- W e s t .
Familie: Aphidae
Pemphigus bursarius L.
Pemphigus spirothecae P a s s .
Prociphilus poschingeri H o l g n e r
Doralis saliceli K a l t .
Adelges laricis V a l l .
Familie: Coccidae
Lecanium corni B.
Die Fixierung für gewöhnliche Schnittpräparate und Totalpräparate erfolgte zumeist mit C a r n o y in der üblichen
Zusammensetzung (6 Teile Alkohol, 3 Teile Chloroform, 1 Teil Eisessig). Bei kleineren Arten wurden Fühler, Beine und
das Hinterende abgeschnitten, um das Eindringen zu erleichtern, bei größeren Arten wurde außerdem die Chitindecke von
Kopf und Thorax entfernt. Ein Herauspräparieren empfiehlt sich nicht, da die Form des Nervensystems dadurch sehr
leidet. Die Präparation nach Susa-Fixierung ist einfacher als nach C a r n o y , da bei dem ersteren Fixierungsgemisch das Nervengewebe
elastisch bleibt. Zur Anfertigung von Totalpräparaten habe ich daher ausschließlich Susa verwandt.
Gefärbt wurde vor allem mit Eisenhämatoxylin. Dabei wurden die Schnitte vor der Beizung — % Std. in 5%ige
Phosphoi’wolframsäure gestellt. Die Nervenfibrillen werden erfahrungsgemäß bei solcher Vorbehandlung sehr klar mit
Eisenhämatoxylin gefärbt. Für Übersichtsbilder und Rekonstruktionsserien eignet sich auch M a l l o r y s Färbegemisch recht
gut, ebenso Azan nach H e id e n h a in .
Von spezifischen Methoden wurden außer Methylenblaufärbungen vor allem Versilberungsmethoden angewandt. Von
den zahlreichen Silbermethoden hat sich die von G o l g i am besten bewährt. Meist verfuhr ich dabei folgendermaßen:
Präparation im Fixierungsgemisch (3,5 % Kaliumbichromatlösung 100 ccm, 1 % Osmiumsäure 24 ccm); Fixierungsdauer
4 Tage bei Dunkelheit und 18° C; kurzes Abspülen mit 0,1% Silbernitratlösung; Versilberung in 0,75% Silbernitratlösung
3 Tage, Licht; zurück in das Fixierungsgemisch 1 Tag; Nachversilberung in 0,75% Silbernitrat 1 Tag; Auswaschen mit
40% Alkohol 2 Std.; 70% Alkohol 1 Std.; 95% Alkohol yv Std.; Abs. Alkohol 3\ Std.; Abs. Alk.-Benzol 5';’ Benzol 10';
Benzol-Paraffin 1 Std.; Paraffin yt Std.
Benzol als Intermedium hat sich nicht als schädlich erwiesen, wenn die Objekte nicht zu lange in dieser Flüssigkeit
verblieben. Die zeitraubende Behandlung der Objekte mit Celloidin wurde dadurch überflüssig gemacht. Die 15—20 ß
dicken Schnitte wurden auf großen Deckgläsern mit Eiweißglycerin festgeklebt und nach dem Ablösen des Paraffins durch
Xylol, welches sehr rasch vor sich gehen muß, wenn die Versilberung nicht leiden soll, mit stark eingedicktem Damarharz
eingeschlossen. Nach dem Trocknen wurden die Deckgläser mit Schicht nach unten auf Objektträgern montiert, so, daß zwischen
Deckglas und Objektträger ein 1 mm hoher Zwischenraum sich befindet.
Natürlich war es ganz unmöglich, alle untersuchten Rhynchoten mit spezifischen Methoden zu behandeln. Bei der Auswahl
der Objekte, bei welchen spezifische Methoden angewandt wurden, waren folgende Gesichtspunkte maßgebend: Die
Tiere mußten in beliebig großer Zahl zu beschaffen sein, da vor allem die Silbermethoden ein sehr umfangreiches Material
erfordern. Außerdem durften die Objekte den spezifischen Methoden keine zu großen Schwierigkeiten bereiten. Diesen
Anforderungen genügte von den Geocorisae am besten Pyrrhocoris, außerdem Pentatoma, Carpocoris, Eurygäster. Unter den
Hydrocorisae eigneten sich am besten Notonecta und Corixa. Von den Homopteren wurden für Versilberungen verwandt
Triecphora und Cicadetta.