nämlich bei 4 5 2, eine Normalentwicklung vom Ei bis zum Käfer möglich. Es konnte
dagegen bei dieser extrem niedrigen Temperatur kein einziges & sich normal bis zum
Käfer entwickeln. Bei einem rhythmischen Wechsel der extremen Temperaturen, zwischen
der hohen Temperatur von 40° und der niedrigen Temperatur von 20° C, war eine Vollentwicklung
von der Eilarve bis zum Käfer auch nicht mehr möglich.
2. Unterschiede im Temperaturanspruch für die Entwicklungsmöglichkeit
der einzelnen Entwicklungsstadien: Ei, Larve, Puppe.
F ü r die einzelnen Entwicklungsstadien ergibt sich hei den verschiedenen Temperaturen
folgendes Bild:
a) Die E i e n tw i c k l u n g verläuft normal bei den konstanten Temperaturen von 20,
25, 30 und 35° C. Bei 40° schlüpft dagegen kein einziges Ei mehr. Die Eientwicklung
ist bei 40° C also schon unmöglich.
b) Die L a r v e n e n t w i c k l u n g verläuft normal fü r die Temperaturen 20, 25, 30,
35° C und die rhythmischen Temperaturen von 40—30 und 40—35° C.
Bei einer konstant hohen Temperatur von 40° entwickelt sich dagegen keine einzige
Larve normal bis zur Puppe. Von 42 Eilarven, die von 35° nach 40° verbracht wurden,
entwickelten sich nur 18 bis zur 1. Häutung, und nur ein einziges Tier kam bis zur 2.
Häutung. Alle anderen Tiere gingen entweder vor, oder besser gesagt, während der 1.
Häutung oder direkt nach der 1. Häutung ein.
Die Mo r t a l i t ä t ist hei der Larvenentwicklung (nach dem Hauptversuch):
1. hei 2 0 ° .............................19,3% (von 31 Tieren),
2. 25° . . . 5,ÖS®
3. 1 0 ;
4. „ 35° . . . 5,0;%,.
5. 1 40 . . . 100, Ofm
6. „ -10 20'' . . . 100,e il)
7. „ 40—30° . . 10,0%,
8. „ 40—35° . . 10,5%.
Als Ergänzung sei angeführt, daß im Vorversuch bei 20° (von 29 Tieren) eine Larvenmortalität
von 48,3% beobachtet wurde. Dieser Versuch gliederte sich aber wieder in
zwei Versuche, die zu verschiedener Zeit angesetzt waren. Davon zeigte nun ein Versuch
eine geringere Mortalität, nämlich von 25% bei 12 Tieren. Große Larvensterblichkeit zeigte
erst der zweite Versuch, wobei allerdings hervorgehoben werden soll, daß das Konstanthalten
der Temperatur hier weniger gut gelang als beim ersten.
Bei 30° zeigte der Vorversuch (bei 68 Versuchstieren) eine Mortalität von 4,4% und
bei 35° eine von 9,8%.
Die Mortalitätsprozentzahlen sind also im Vorversuch durchweg etwas höher als im
Hauptversuch. Die Erklärung liegt hauptsächlich in der geringeren technischen Vollkommenheit
bei der Ausführung der Versuche. So wurden im Vorversuch als Versuchsbehälter
„Aspiringläschen“ benutzt, während im Hauptversuch Wägegläschen zur Anwendung
kamen, die Erschütterungen und Störungen bei der Durchprüfung der Versuche in weit
vollkommenerem Maße vermeiden ließen, als bei den Aspiringläschen möglich war.
Immerhin zeigen auch die Serien des Vorversuches, daß die Larvenmortalität bei
Temperaturen von 30 und 35° relativ gering ist. Auch bei 20° ist sie bei Versuch I gar
nicht sehr groß.
c) Die P u p p e n e n tw i c k l u n g . Im Gegensatz zur Larvenentwicklung gibt die Puppenentwicklung
ein etwas anderes Bild. Alle Versuche bei 20° zeigen eindeutig, daß hier
die Puppenentwicklung zumeist sehr stark gestört wird. Von 14 Tieren, die normal bei
20° zur Verpuppung gelangten, schlüpften nur 4 Tiere normal als Käfer (4 2 2). Alle
übrigen Tiere gingen während der Puppenentwicklung ein. Von den zur Verpuppung gelangten
Tieren konnte durch Präparation noch bei 7 das Geschlecht festgestellt werden.
Diese Feststellung ist deshalb von besonderem Interesse, weil für diese Tiere die genaue
Verfolgung des Versuchs Verlaufs wichtige Schlüsse für die Beurteilung der Entwicklung
hei beiden Geschlechtern zuläßt. Bemerkenswert ist, daß die 4 normal geschlüpften Käfer
alle 22 sind. Die gehen vor dem Schlüpfen ausnahmslos zugrunde.
Die Käfer, die sich bei 20° entwickeln, sind meist nicht völlig normal ausgebildete
Tiere, sondern zeigen ganz eigentümliche Mißbildungen. Die Elytren sind nicht normal
ausgebildet, sondern verkümmert. Statt in der ganzen Länge mit den Innenrändern eng
und genau angepaßt anzuliegen, klaffen die an sich verkümmerten und verkürzten Flügeldecken
bei den 20°-Tieren besonders hinten stark auseinander und decken den Dorsalteil
des Abdomens nicht mehr ganz, dadurch steht der Hinterleib meist hinter den Elytren
weit vor.
Der Käfer, der sich bei 20° entwickelt, verkrüppelt fast stets in der geschilderten
Weise und stirbt ohne zu schlüpfen in der letzten Larvenhaut ab, nachdem er meist auch
die Puppenhaut — allerdings häufig unvollständig — abgestreift hat. Diese Tatsache
konnte in noch weiteren 40 Einzelversuchen (die zu anderen Zwecken angesetzt worden
waren) immer wieder bestätigt werden.
F ü r die Larven scheint danach die Temperatur von 20° zu einer normalen Entwicklung
auszureichen, für die Umwandlungsprozesse während der Puppenruhe genügt die
Temperatur von 20° nicht. Hierfür ist eine höhere Temperatur erforderlich, die, wie die
Versuche ergaben, bei 25° erreicht ist.
Im Hauptversuch wurde, um eine Vollentwicklung der Larven bis zum Käfer zu erzielen,
der Versuch bei 20° nur bis zur Verpuppung durchgeführt. Sofort nach der Ver-
puppung wurden die Tiere nach 25° überführt. Es zeigte sich dann ganz klar, daß (von
22 Versuchstieren) sich alle, ohne Ausnahme, nun normal zum Käfer entwickelten.
Während Tiere, die als Larven und Puppen dauernd bei 20° gehalten wurden, eine Mortalität
von 71,4% — im allergünstigsten Fall — auf weisen, sinkt die Mortalität bei den
Tieren, die nur während der Larvenentwicklung bei 20° gehalten wurden, von der Verpuppung
an aber bei 25°, auf 0%;.
Die Mortalität für die Puppenentwicklung hei 25, 30 und 35° ist in allen Versuchen,
sowohl im Haupt- als auch im Vor versuch = 0%.
Dasselbe gilt für die Versuche bei 40—30 und 40—35°.
Bei 40° ist bei einer r. Feuchtigkeit von etwa 40% die Mortalität = 100%. Steigt
dagegen der Feuchtigkeitsgehalt auf 50—60% r. F., dann sinkt die Mortalität auf etwa
82 84%, d.h. ein — wenn auch geringer — Teil der Puppen schlüpft normal als Käfer.
Aus unseren Versuchen geht eindeutig hervor, daß für die Puppenentwicklung eine
höhere Temperatur erforderlich ist als fü r die Larvenentwicklung, die ja bei 20° zumeist
noch ganz normal und ungestört verläuft, während die Puppenentwicklung -Jijvon ganz
Zoolögich, Heft 90. 5