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angeblich um eine Stunde Wegs unrichtig placirt ist. Ob
ferner im Widerspruch mit allen seitherigen Reisenden,
welche zum Theil viele Jahre in den Nil-Ländern zubrachten
und das Arabische geläufig sprachen, ein Ortsnamen
nach der Meinung eines einzigen Mannes, der diese
schwierige Sprache während seiner kurzen Anwesenheit
daselbst wohl nicht sehr gründlich erlernt hat, so oder so
geschrieben werden soll, kann ich getrost der Entscheidung
der gelehrten Welt anheimstellen. Der Weg durch
die Wüste von Ambukol nach Gurkab endlich ward von
mir zweimal, von meinem Antagonisten aber-nur einmal
gemacht; und es ist bei so bewandten Umständen doch
etwas stark, den Irrthum, der bei dem Widerspruch zwischen
seiner und meiner Entfernungs-Angabe auf Einer
Seite obwalten muss, ohne irgend einen ändern Grund, als
weil beide Angaben nicht harmoniren,mir anzuschuldigen.—
Ich kann übrigens im Interesse anderer allgemeiner Puncte,
welche bei Gelegenheit dieser Beschuldigungen gegen die
Resultate meiner afrikanischen Reisen zur Sprache gebracht
worden sind, nicht umhin, den Leser schliesslich
noch auf den sehr gehaltreichen Aufsatz eines mir unbekannten
Verfassers, welcher in der Augsburger allgemeinen
Zeitung vom 29. und 30. August 1839 (Beilage
von N°. 241 und 242) abgedruckt ist, aufmerksam zu machen.
Man wird in demselben manches klar und ausführlich
dargelegt finden, was ich in den Erwiederungen auf diese
Angriffe nur andeuten konnte. —
Kurz vor Beendigung des Drucks dieses Bandes ist mir
ein interessanter Aufsatz des Herrn Bergrath Rüssegger
zugekommen, der in dem neuesten Heft der Jahrbüchei
für Mineralogie (Stuttgart 1840) abgedruckt ist, und in
welchem ich mit grösser Freude die Bestätigung einer im
ersten Band meiner Reise in Abyssinien Seite 380 ausgesprochenen
Behauptung gefunden habe. Dort ward nämlich
aus einander gesetzt, dass das Niveau des Nilstroms in der
Provinz Sennaar unmöglich eine absolute Höhe von 4000
franz. Fuss haben könne, wie diess einige berühmte Geographen
ansetzen; dass jene Höhe auf keinen Fall die
Hälfte dieser Zahl betragen könne, ja, wahrscheinlich sogar
noch bedeutend unter derselben anzunehmen seyn
müsse. Des Herrn Rüssegger barometrische Messungen zu
Kardum am Zusammenfluss des weissen und blauen Nil
ergeben für diesen Ort eine absolute Höhe von nur 1060
franz. Fuss! Auch die in meiner Reise nach Kordofan
Seite 132 ausgesprochene Behauptung, dass diese Provinz
sich nur wenig über das Strombette des Nil erhebe, und
dass die Steppe, in welcher Kordofan’s Hauptstadt Obeit
liegt, kaum 400 franz. Fuss über dieses Bette bei Dabbe emporsteige,
ward durch jenen zuverlässigen Reisenden vollkommen
bestätigt. Seine Messungen ergeben nämlich für
Obeit eine absolute Höhe von 1160 franz. Fuss, und für
Dabbe eine von ungefähr 800 franz. Fuss. —-
Dass in neuerer Zeit von der abyssinischen Küste aus
mehrere glückliche Versuche gemacht wurden, nach Shoa
einzudringen, wird sicherlich für die Wissenschaft sehr
erfreuliche Resultate zur Folge haben. Im Jahr 1835 ist