
clten sey — Für die Puncte im Sinai ist Tor zur Vergleichung gewählt,
für alle übrigen Massaua. Die Vergleichung der erstem Puncte ist eine
unmittelbare, die letztere eine aus der Temperaturformel abgeleitete.
Höhe, weiche einer thermometrischen Differenz von 10 R. entspricht:
Durch die Beobachtungen
auf dem Sinai . ................................................. 627'
Mittel 639 Par.
Fuss
" Horeb ............................ 645'
<> Serbal . . . . . 644'
in Kloster El Arbain i . . . . . 1112'
" Halai, Morgens 9 Uhr 762'
• Mittags 12% . 1133'
3% ............... . 920',
» .Gondar, Morg. 5% 664'
9 . . . . v , , -. 848'
Mittags 12% <i ........................1019'
. » • 3% .» . . . ..........................971'
'■ Ategerat..................................................................901'
" Tackeraggiro..................................................... 944'
auf dem Pass am Selki....................... 495' (5M27o'r gdeunrbche odbi.e)
" " Buahat . . . . . . . . . . . . . . . . . . 562'
Juli. Aug. Sept.
Entschetqab 5%h 494 487 491 im Mittel 491'
9h. 512 520 569 534'
12%h 529 538 628 ,, u . 564'
3%h 488 497 565 517'
Axum. . . . . 9h 1009'
12% 1101'
3% 1264'
Adowa . . . . 9 801'
12% 1507'
3% 1584'
| Die wichtigsten unter diesen Bestimmungen (denn alle übrigen
umfassen nur wenige Tage) sind die aus den Beobachtungen in H alai,
Gondar und E ntschetqab abgeleiteten. Die beiden ersten Orte
gehören Hochflächen an; sie zeigen mit grösser Uebereinstimmung der
einzelnen Data, dass die Temperaturabnahme für Plateaux am Morgen
und Mittag sich nahe wie 3 : 2 verhalte, dass sie aber auch in
ihrem Maximo bei Sonnenaufgang diejenige nicht erreiche, welche für
Gipfelhöhen, oder für Orte, welche ganz unter dem Einflüsse derselben
stehen, gültig ist. Das Mittel aus den fünf Gipfeln (Sinai, Horeb,
Serbal, Buahat, Selki) zeigt nämlich schon für 594' Erhebung l 0 R.
Abnahme, und Entschetqab, das von den im Osten liegenden Schneehöhen
des Buahat und Abba Jaret jeden Morgen einen kalten Wind
erhält und den Rest des Tages hindurch gewöhnlich in Wolken und
Nebel gehüllt ist, zeigt diese Abnahme sogar noch stärker als die Gipfel
selbst, belehrt uns aber auch, dass die starke Differenz für Morgen
und Mittag, welche Hochflächen zeigen, hier nicht Statt findet, da das
Verhältniss kaum wie 8 : 7 zu stehen kommt.
Nimmt man für Massaua die oben gefundene Mitteltemperatur
_i_ 24,8° an, so folgt, dass in Abyssinien unter dem 15° B. ein iso-
lirter Punct in 14730' Höhe eine Mitteltemperatur — 0 ° R. haben,
dass aber eine zusammenhängende Hochfläche diese Temperatur nur
kurz vor Aufgang der Sonne, Mittags dagegen mindestens -f 8° bis
-j- 10° zeigen würde.V
, Richtung des Windes.
Die hier vorkommenden Beobachtungen über .Richtung des Windes
erstrecken sich grösstentheils auch auf die Nachtzeit, und hierdurch
wird es möglich, den regelmässigen Wechsel desselben in Beziehung
auf einzelne Stunden kennen zu lernen. Nach dem von Schouw angewandten
Verfahren kann man sämmtliche vorgekommene Winde in
eine Hauptrichtung vereinigen und das Uebergewicht derselben bestimmen,
d. h. angeben, aus welcher Gegend ein beständiger Wind
hätte wehen müssen, der dieselbe Verschiebung der Lufltheilchen,
welche als das Endresultat aller übrigen (nach Ausgleichung der entgegengesetzten
Richtungen) sich ergibt, bewirkt hätte, und mit w elcher
Kraft (die mittlere Kraft aller übrigen als Einheit gesetzt)
dieser constante Hauptwind hätte wehen müssen. Wären demnach alle
Richtungen gleichvielmal vorgekommen, so würde das m ittlere R esultat
Windstille seyn, d. h. ein unbestimmt gelassener Wind mit
dem Uebergewicht Null; ein wirklich constanter Wind hingegen 'würde
das Uebergewicht 1 erhalten. Zählt man .von N an durch O S W herum
von 0° bis 360°, nennt die Richtung des Hauptwindes <p, sein Uebergewicht
in, und die Summen aller Beobachtungen N, so hat man
N.m. sin <p =± O — W + (NO + SO H- NW — SW) sin 45°
N.m. cos (p N — S -j- (NO NAV — SO — SW) sin 45®
wo O, W u. s. w. die Zahl bezeichnen, welche angibt, wie oft Ost,
West u. s. w. gewehet haben.
Eigentlich sollte in dieser Formel auf die Stärke jedes einzelnen
Windes Rücksicht genommen werden, also z. B. O nicht sowohl die
Zahl der vorgekommenen Ostwinde, sondern die Summe aller durch
diese Ostwinde bewirkten Luftbewegungen in einem bekannten Längenmasse
ausgedrückt, angeben. Allein dazu reichen Data, wie wir sie
bis jetzt in den meteorologischen Beobachtungen finden, offenbar nicht
aus, und wir besitzen auch noch kein Instrument für die Windstärke,
welches Genauigkeit mit allgemeiner Anwendbarkeit in erforderlichem
Grade verbände. Um also nicht Willkührlichkeiten in die Resultate
einwirken zu lassen, habe ich in allen folgenden Bestimmungen nur
auf die Zahl der Winde Rücksicht genommen. Die Windstillen sind
als Beobachtungen, wie es seyn muss, mitgezählt.
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