
schwerlich eine bloss zufällige, in der Eigenthümlichkeit des Jahrs 1832
begründete ist, sondern wesentlich mit dem bekannten Phänomen der
tropischen R egen zeit zusammenhängt, so wäre es fehlerhaft, will-
kiihrlich von dem abzugehen, was die Beobachtungen ergeben. Ohne
daher diese partiellen Resultate als entscheidend für den allgemeinen
jährlichen Gang des Luftdrucks und der Wärme anSehen zu wollen,
werde ich mich ihrer gleichwohl bedienen, um für diejenigen Monate,
wo die Höhenbestimmungen es erfordern, beide Angaben annähernd zu
berechnen.
Bei Bestimmung des täglich en Ganges der Wärme darf man sich
dagegen gestatten, die Arbeiten anderer Physiker zu benutzen, denn
dieser muss im Wesentlichen überall auf der Erde ein analoger seyn,
und hauptsächlich vom Stundenwinkel der Sonne abhängen. Ich habe
zur Vergleichung Padua gewählt, wo C him inello 16 Monate hindurch
stündlich beobachtete; nach Kämtz Bearbeitung dieser Beobachtungen
findet sich für das Jahresmittel in Padua
5h40' . . + 9,011 R.
9 6' . . 11,°23
12 30' . . 13,°18
3 33' . . 13,°17
Diese 4 Bestimmungen lassen 6 paarweise Combinationen zu, indess
sind (da Padua wie Massaua um und 3'/2h fast dieselbe Temperatur
zeigen) nur 5 derselben brauchbar. Nach den in oben angeführtem
Werke pag. 104 erwähnten Verfahren finde-ich nun die wahre
Mitteltemperatur
in Gondar in Massana Gewicht der Bestimmung
5% h u. 9h + 17,“38 ; + 2 5/5 0 ; 2,12
5% u. 12%h 15, 72 24, 54 4,07
5% u. 3%h • 15, 68 24, 55 4,06
9 u. 12%h 17, 51 25, 73 1,95
9 u. 3% h 17, 37 25, 73 1,94
Mittel mit Berücksichtigung des Gewichts jeder Combination
+ 16,°40 ; + 25,°01.
Combinirt man zu 3 und 3 (was 4 verschiedene Verbindungen ergibt),
so erhält man
-f 15,“95 ; + 24,°65;
und eben diese Werthe auch durch' die allgemeine Combination der
4 Beobachtungen. Obgleich also hier die Temperatur nach Sonnenuntergang
fehlt und demnach der grösste Theil der Curve nicht direct
bestimmt werden kann, so wird man doch als ein der wahren Mitteltemperatur
sehr nahe kommendes Resultat
für Gondar -j- 16,°1
für Massaua -f- 24,"8
annehmen können.
Die Arbeiten, die wir über den täglichen Gang des Barom eters in
verschiedenen Erdgegenden besitzen, geben uns zwar weder die Grösse,
noch die Zeit der Aenderungen so genau, als es bei diesem Instrument
wünschenswertli seyn möchte; doch stimmen alle darin überein, dass
das Maximum des Tages zwischen 9 u. 0%h, das Minimum zwischen
3 u. 4h falle, und dass (wie es auch bei einer continuirlichen Function
jederzeit der Fall seyn muss) die Veränderungen in der Nähe des.
Maximi und Minimi eine Zeitlang unmerklich sind. Wir können also
auch bei den drei Hauptzeiten der Rüppell’schen Beobachtungen annehmen,
dass die erste sehr nahe das tägliche Maximum, die zweite
etwa das Mittel, die dritte das Minimum gebe; in der That weicht das
Resultat für 12%h bei Massaua nur. + 0/"035, bei Gondar nur — 0,"010
vom arithmetischen Mittel beider Extreme ab.
An beiden Orten aber trifft das jährliche Minimum des Thermometers
mit dein Maximo des Barometers, und umgekehrt, nahe zusammen,
und beide Instrumente sind, was den jährlichen Gang betrifft, in
Gondar constauter als in Massaua. Von den täglichen Variationen aber
gehören die grössern thermometrischen dem erstem Orte, die grössern
barometrischen dem letztem an ; und steigen wir noch 450 Fuss höher,
so finden wir in Entschetqab die barometrischen Tagesunterschiede ebenfalls
verändert, während die thermometrischen denen in Gondar wenig
nachgeben. Wahrscheinlich verschwinden die regelmässigen Variationen
des Luftdrucks an der Grenze des ewigen Schnees.
III. Höhenbestimmungeil.
Die vom 7 — 11 Mai im Sinaigebirg angestellten Beobachtungen
können mit correspondirenden in Tor berechnet werden. Nach den von
Gauss (Beri, astron. Jahrbuch f. 1818 S. 170) gegebenen Formeln
und Tabellen findet sich
üb. d. Meere bei Tor
aus Mai 7. 10h 7001'
12!/« 7035*
Kapelle auf dem Gipfel des Horeb
» 99 99 8. 9. 8029
99 II1/» 8063*
Kirche des Klosters El Arbain
99 8. 99 3% 5392
99 99 9. 9. 5310
99 99 11% 5366*
99 99 11. io1/* 6324
Serbal-Berg . . . .
11% 6342*
Auch hier, wie in Europa, geben die Morgenbeobachtungen 99 99 ein
geringeres Resultat, als die zu Mittag angestellten. Die letztem sind
wohl in allen Fällen die wahrscheinlicheren; es scheint mir demnach
angemessener, nicht das Mittel aus den einzelnen Bestimmungen zu
nehmen, sondern die mit * bezeichneten ausschliesslich beizubehalteu.
Ich werde daher auch im Folgenden die Resultate der verschiedenen
Tageszeiten stets gesondert aufführen.