
zu gehen, und mich mit dem obersten Geistlichen des Orts,
Abba Oeled Georgis, zu besprechen, ob derselbe mir vielleicht
einen ändern Schutz für die Excursion nach Deldei
ausmitteln könne. Ein gewisser Dofter Gab r i e 1 von Kiratza,
der auf dem Markte anwesend war, und mir von mehreren
Gondarer Kaufleuten als ein Mann von einiger Rechtlichkeit
geschildert wurde, bot mir seine Begleitung nach jener
Stadt und die Beherbergung in seinem Hause an; und ich
verständigte mich gern mit ihm, da ich als Fremdling auf
keine andere Weise meinen Zweck zu erreichen hoffen
konnte. Am 27. Februar setzten wir uns Nachmittags in
Marsch, und zwar in Gemeinschaft mit vielen anderen Leuten,
welche vom Markte in die Provinz Dara heimkehrten.
Wir legten am ersten Tage nur zwei und eine halbe Stunde
zurück, indem wir in westsüdwestlicher Richtung durch die
vorstehend beschriebene Ebene von Fogara zogen, und
übernachteten bei einer Gruppe von Hirten, welche uns
erlaubten, in der für ihr Vieh angelegten Dorneneinzäu-
nung unsere Maulthiere zu bergen.
Am folgenden Morgen (28. Februar) gelangten wir südsüdwestlich
gehend in einer Stunde an den Fluss R ib ,
welcher hier von Osten nach Westen läuft. Er kommt von
nordöstlich gelegenen Bergen der Provinzen Bellesan und
Bilnad; seine Breite an der Furth betrug etwa fünfzig Fuss;
und seine Tiefe durchgehends drei und ein halb Fuss. Eine
Stunde Wegs weiter kamen wir auf derselben wagerechten
Fläche an der Kirche G ad as G irg e s vorbei, welche zwischen
einer schönen hohen Baumgruppe und inmitten einer
grossen Getreideflur liegt. Fünfviertel Stunden von derselben
durchwateten wir den Fluss G um ari *), der, bei
) Bruce, Vol. 3. pag. 456, gibt die Entfernung zwischen dem Rib
gleicher Breite, an einigen Stellen ein Fuss tiefer als der
Rib ist. Er kommt von dem einen Tagmarsch ostsüdöstlich
von hier gelegenen Orte Debra Tabor her, und vereinigt
sich etwas westlich von der Furth mit dem A in g a ro sa ,
welcher mehr von Südosten her strömt Auf dem südlichen
Ufer des Aingarosa beginnt ein Hügelzug, der die natürliche
Grenze zwischen der Ebene Fogara und dem District
D a ra bildet. Wir verliessen jetzt den nach Süden direct
zu der Brücke von Deldei führenden Weg, um uns in südwestlicher
Richtung den Ufern des Zana-Sees zu nähern.
Dicht an demselben erhebt sich eine steile Anhöhe mit
der verlassenen Ansiedelung G og ub ö , welche der Sage
nach ihren Ursprung den Portugiesen verdankt. Unfern des
Ufers liegen die zwei Inseln R em ha und G a n g iam b a ,
von welchen die letztere auch F a s ild a s heisst, und aus
einem anmuthigen, ganz mit Bäumen bewachsenen Hügel
besteht. Der District Dara ist durchaus hügelig; schöne
Baumgruppen beschatten die Anhöhen desselben; zwischen
diesen befinden sich ziemlich viele urbar gemachte
Strecken, und mehrere Bäche durchschlängeln die liebliche
Landschaft. Wir zogen drei und eine halbe Stunde
lang in südwestlicher Richtung durch dieselbe hin, und
erreichten dann die Stadt Kiratza, welche auf dem Rücken
eines länglichen Hügels unmittelbar am Ufer des Sees
liegt.W
ir fanden ein sehr bequemes Unterkommen in dem
wirklich schönen Hause des Dofter Gabriel, dessen Hofraum
von einem aus Kaffesträuchen bestehenden Gebüsche
umpflanzt war. Die Wohnungen von Kiratza sind beinahe
und Gumari, auf drei und dreiviertel Wegsstunden an; aber er zog,
wie es scheint, einen mehr östlich gelegenen Weg.